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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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geholt haben.»
    Mark Rizzos unverletztes Auge richtete sich auf Darby. «Dieses …
Ding
», krächzte er. Er schluckte, setzte neu an. «Das ist nicht … mein Sohn.»
    Charlie ließ die Pistole sinken. Fast wie in Zeitlupe richtete er die Waffe auf Mark Rizzos Bein. Darby erkannte ihre Chance und nutzte sie.

8. Kapitel
    Mit einem Sprung war Darby bei Charlie und packte ihn mit der Geschwindigkeit eines Springmessers am Handgelenk. Als sie es nach hinten drehen wollte, spürte sie erstaunt, wie die Knochen unter ihrem Griff brachen. Charlie kam ins Straucheln, gleichzeitig drückte er ab.
    Der Pistolenschuss hallte kaum lauter als ein Silvesterknallkörper. Das Geschoss zersplitterte das hölzerne Kopfteil des Bettes. Darby riss Charlie am Arm herum und drückte ihn gegen Mark Rizzos Schulter. Sie hielt sein Handgelenk fest, holte mit einer Drehung Schwung, straffte die Schultern, legte die Wucht ihres ganzen Körpergewichts in ihre rechte Faust und zertrümmerte Charlies Nase. Sein Kopf schnellte zurück. Sie hörte, wie etwas zu Boden fiel. Bevor seine Knie nachgeben konnten, packte sie ihn an der Gurgel. Sie spürte die trockenen, ledrigen Lappen der Hautmaske unter den Fingern, dann rammte sie Charlies Hinterkopf gegen die Wand.
    Charlie wehrte sich nicht – schien weder die Kraft noch den Willen dazu zu haben. Darby schleuderte ihn über ihr Bein hinweg zu Boden, drehte ihn auf den Bauch und bohrte ein Knie in seine Lendenwirbel. Sie drückte ihn nieder und griff nach einer Plastikhandfessel. Er hustete, weil ihm das Blut in den Rachen lief, rührte sich aber ansonsten nicht. Darby riss seine Arme nach hinten. Charlies Aufschrei war begleitet von dem knackenden Geräusch, mit dem seine Knochen brachen.
    «Verdächtiger ist kampfunfähig»
, schrie Darby in ihr Brustmikrophon. Sie zurrte die Fesseln um seine Handgelenke fest.
«Wiederhole, Verdächtiger ist kampfunfähig, das Haus ist sicher.»
    «Versprechen Sie mir …» Charlie würgte. Er spuckte Blut und Zähne auf den Teppich. «Versprechen Sie mir, dass die mich nicht kriegen.»
    Eines der Schlafzimmerfenster zerbarst. Darby hörte einen Pfeifton über ihrem Kopf und dann einen dumpfen Aufschlag. Eine Reizgasgranate war gegen die Wand geprallt, rollte nun über den Fußboden und verströmte zischend Rauch. Trent hatte offenbar den Schuss gehört und seinen Männern befohlen, das Haus zu stürmen.
    Eine weitere Glasscheibe explodierte, eine zweite Reizgasgranate schlug gegen die Wand und rollte dann in der Nähe der Schlafzimmertür auf dem Fußboden aus.
    Dicke weiße Nebelwolken füllten schnell den Raum. Darby tastete mit geschlossenen Augen und angehaltenem Atem nach der Seitentasche ihrer Weste. Sie riss die Gasmaske heraus und zog sie sich übers Gesicht.
    Charlie rollte sich zur Seite. Sie hatte ihm fast alle Vorderzähne ausgeschlagen. Er starrte sie an. Seine weit aufgerissenen, angsterfüllten Augen funkelten hinter der makaberen Maske.
    «Sperren Sie mich ein», würgte Charlie hervor. «Sperren Sie mich irgendwo ein, wo die mich nicht finden.»
    Darby sprang auf. Unten wurde die Eingangstür aus den Angeln geschlagen.
    «Die anderen»
, schrie Charlie.
    Der Rauch verteilte sich schnell im Raum. Darby packte Judy Rizzo an den Armen.
    «Versprechen Sie mir …»
    Charlie begann zu husten. Er röchelte und japste, als das Reizgas in seine Lunge drang. Darby schleifte die Mutter in den Flur und hörte Charlies letzte Worte: «Holen Sie die anderen.»
    Zwei SWAT -Leute hetzten zum Fuß der Treppe.
    «Zurückbleiben», schrie Darby. Die Lautstärke und Klarheit des Tonverstärkers in der Maske war beeindruckend. Vorsichtig ließ sie den Kopf der Frau zu Boden gleiten. «Ich wiederhole:
Keinen Schritt weiter!
»
    Der vordere Mann blieb mitten auf der Treppe stehen. Darby ging zur obersten Stufe.
    «Der Verdächtige ist kampfunfähig und gefesselt», sagte sie. «Bringen Sie den Krankenwagen her, wir haben ein …»
    Der SWAT -Mann hob sein Gewehr und feuerte.

9. Kapitel
    BOOM . Darby spürte den Aufschlag des Geschosses in der Mitte ihrer Brust.
    Der Atem brach ihr aus der Luge, sie strauchelte rückwärts und prallte mit dem Rücken gegen die Wand. Ihre Beine gaben nach, ihre Hände ruderten auf der Suche nach Halt durch die Luft. BOOM . Der zweite Gewehrschuss riss an der Stelle, an der gerade noch ihr Kopf gewesen war, den Verputz von der Wand.
    Halb sitzend, halb liegend zwischen Wand und Fußboden rang Darby mit harten, schmerzhaften

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