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Zerstörte Seelen

Zerstörte Seelen

Titel: Zerstörte Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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bedeckte die Maske, und als sie ihn wegwischen wollte, spürte sie Hände an ihren Handgelenken.
    «Ruhig bleiben», sagte derselbe Mann noch einmal. Doch diesmal war er viel näher. Darby überlegte, ob es sich um Glick handelte, den Mann, mit dem sie über die BU- Hotline gesprochen hatte. «Wir helfen Ihnen, sich …»
    «Der Gefangene ist im Wald hinter dem Haus», schrie Darby. Sie betete, dass jemand sie trotz des Zischens der Düse und des sich entfernenden, aber immer noch lauten Hubschrauberlärms hören konnte. «Er ist bei den Bäumen …»
    Die Hände packten sie nun gröber an. «Stehen Sie still! Wir müssen …»
    «
Hören Sie mir zu
. Der Gefangene ist am Waldrand hinter dem Haus, etwa zwanzig Schritte nördlich. Er ist an einen Baum gefesselt, und er ist infiziert.»
    «Wir helfen Ihnen jetzt beim Hinsetzen.»
    Sie ließ sich von den Händen zu Boden dirigieren, schrie aber, so laut sie konnte: «Er ist einer von ihnen – einer der Eindringlinge aus dem Rizzo-Haus. Er ist unsere einzige Verbindung. Prüfen Sie, ob Sie ihn behandeln können.»
    Sobald Darby saß, umfassten Gummihände ihren Nacken.
    «Legen Sie sich zurück, Miss McCormick.»
    «Haben Sie gehört, was ich gesagt habe? Sie müssen ihn behandeln.»
    Sie bekam keine Antwort. Grobe Hände drückten sie zu Boden, dann sah sie nichts mehr, weil eine dickflüssige, rasierschaumartige Substanz ihre Maske bedeckte. Bewegen konnte sie sich auch nicht, sie wurde an Armen und Beinen festgehalten.
    «Miss McCormick, können Sie mich hören?»
    Sie nickte.
    «Unser Einsatzfahrzeug ist noch nicht hier», sagte der Mann. «Ich möchte nicht riskieren zu warten, deswegen werden wir Sie hier ausziehen und dekontaminieren. Ich möchte Ihnen nichts vormachen – das wird nicht angenehm für Sie.»
    Jemand zog ihr die Stiefel von den Füßen.
    Dann die Socken.
    «Miss McCormick, Sie müssen jetzt Augen und Mund geschlossen halten. Nicken Sie, wenn Sie mich verstehen.»
    Sie nickte.
    Unsichtbare Hände halfen ihr auf. Sie stand zitternd da.
    «Strecken Sie die Arme aus … Ja, so.»
    Jemand schnallte ihre Weste auf. Ein weiteres Händepaar machte sich an ihrer Gürtelschnalle zu schaffen.
    Los doch, nehmt mir die Maske ab, damit ich sprechen kann.
    Die nasse Hose wurde an ihren Beinen heruntergezerrt, die Maske von ihrem verschwitzten Gesicht gezogen. Darby redete schnell und mit geschlossenen Augen.
    «Der Gefangene ist am Waldrand hinter dem Ranchhaus, und er ist …»
    Zwei Finger einer behandschuhten Hand drängten sich in ihren Mund. Sie packte das Handgelenk und riss die Hand weg.
    «Er hat etwas von dem Gift abbekommen»
, schrie sie.
    «Wo soll er sein?» Die Stimme des Anführers.
    «Am Waldrand, etwa zwanzig Schritte nördlich», antwortete sie zitternd. «Ich habe ihn an einen Baum gebunden. Suchen Sie ihn und behandeln Sie ihn. Er ist unsere einzige Verbindung zu dem, was im Haus passiert ist.»
    Der Mann gab keine Antwort, aber Darby hörte, wie eine der Personen sich auf den Weg machte.
    Das langärmelige Shirt wurde ihr über den Kopf gezogen. Jetzt zerrte man ihren BH von der Haut weg. Sie spürte, wie der elastische Stoff von ihr abfiel. Jemand musste die Träger durchtrennt haben. Eine andere Hand griff nach dem Gummiband ihres schlichten Hanes-Boy-cut-Höschens und schnitt es ihr vom Körper. Nackt und zitternd stand sie da, dann hörte sie das Zischen einer Düse. Schaum klatschte auf ihre bloße Haut.
    Die Person, die ihr den Mund geöffnet hatte, zwang sie nun noch einmal dazu. Darby nahm durch die geschlossenen Lider hindurch den Lichtstrahl einer Taschenlampe wahr.
    «Miss McCormick», sagte eine neue Stimme. Sie war weiblich und klang eindeutig nervös. «Ich muss Sie nun bitten, die Beine zu spreizen. Nur ein kleines bisschen.»
    Darby befolgte die Anweisung. Für Scham war keine Zeit. Während Finger die Lymphknoten unter ihren Armen und in ihrer Leistenbeuge abtasteten, jagten ihr allerlei grässliche Szenarien durch den Kopf. Ihr Mund wurde noch einmal geöffnet. Diesmal spürte sie, wie mit einem Wattestäbchen über die Innenseiten ihrer Wangen gestrichen wurde. Sie nahmen Proben, um testen zu können, ob sie infiziert war. Wenn das der Fall war und man das Toxin nicht schnell genug identifizieren konnte, würde sie bald auf der Erde liegen, sich in Krämpfen winden und sich erbrechen, bis schließlich ihre Lunge versagte.
    Dicke Gummifinger zogen ihre Augenlider auseinander und hielten sie fest.
    «Wir waschen jetzt

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