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Zerteufelter Vers (German Edition)

Zerteufelter Vers (German Edition)

Titel: Zerteufelter Vers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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zuvor bemerkt haben musste. Blitzartig packte Gloria ihren Rucksack und spurtete quer durch die gesamte Fußgängerzone! Sie stieß einige Leute an und ein kleines Mädchen hätte sie fast über den Haufen gerannt, als sie sich umdrehte, um zu sehen, wo er war… Nichts!
    Außer Atem ließ Gloria ihren Blick durch die vielen Leute schweifen. – Kein Großer mit blonden Haaren; keiner, der so aussah wie der Typ eben. Aufgewühlt ging sie weiter und drehte sich mehrfach um die eigene Achse. Gloria ging langsam rückwärts und spähte in die Fußgängerzone; Schritt für Schritt. Als sie sich gerade umdrehen wollte, knallte sie plötzlich mit voller Fläche gegen etwas – und das war er! Weglaufen zwecklos. Der Kerl grinste sie an; ein Moment, der eindringlicher nicht sein konnte. Gloria erkannte sein Gesicht, die blonden Haare und die Augenpartie – aber vor allem seine Mimik wirkte so prägnant wie sie es selten zuvor bei einem Menschen gesehen hatte.
    »Ich hab´ schon gedacht, du hättest dich auf und davon gemacht.« Er sah sie selbstsicher an. Verwirrt blickte Gloria in sein Gesicht und antwortete nicht, als er weitersprach: »Ich dachte, wir hätten eine Verabredung…!« Er trat einen Schritt zur Seite und ging in einem schmalen Bogen um sie herum. »Am Freitag!« Als er noch weiter um sie herumschritt und fast schon hinter ihr war, richtete Gloria sich wieder zu ihm aus. Ihr Blick verriet Ablehnung und Furcht. Gerade als sie den Hauch eines Lächelns auf seinem Gesicht ausmachen wollte, verebbte dieses zu einer bedrohlichen Maske. »Mmmh…« Seine Stimme klang abschätzend. »Du hast doch nicht etwa Angst , oder?«
    Dass er es genoss, schien unumstritten. »Was willst du?« Glorias Stimme klang fremd. Ohne etwas zu sagen, sah er sie nur an; Grinsen und kalte Augen im Wechselspiel. Gloria wurde nicht schlau aus dieser Mimik. »Ich frag´ mich nur…« Er kippte den Kopf auf seine Schulter, »was so ein Mädchen wie du auf der Straße sucht?« Er ging noch einen halben Schritt auf sie zu, was Gloria eindeutig als zu nah und damit noch bedrohlicher empfand. Automatisch wich sie zurück. Sein Blick wirkte kalt und ernst. Gloria funkelte den blonden Kerl an: »Du wirst mir nichts tun! Wir sind hier nicht allein.« Doch sie bereute diesen Satz schon im selben Moment, als sie ihn ausgesprochen hatte.
    Noch bevor er näher kommen konnte, drehte sie sich ruckartig um und sprach willkürlich einen Typen mit Bierbauch an. »Können Sie mir bitte helfen? Ich…« Dabei drehte sie sich wieder um. »Ich…« Der Typ vor ihr wirkte nett. Er hätte ihr mit Sicherheit auch geholfen, wenn Glorias Blick nicht gerade ins Leere geschweift wäre. Denn wo bis vor wenigen Schritten noch er gestanden hatte, war jetzt niemand mehr. Zugegeben – bei den vielen Leuten ringsherum, war dies kein Kunststück.
    »Was denn?« Der Typ vor ihr wäre aus retterischer Sicht definitiv der Richtige gewesen. Glorias Blick schweifte erneut durch die Menge, ehe sie sich mit den Worten »Ach nichts, sorry« von dem Mann entfernte und fortging. Ihr Blick suchte jedes Detail ab. Gloria wusste genau, dass er noch irgendwo hier war – lausiges Versteckspiel! Bedächtig setzte sie einen Fuß vor den anderen. Quer durch die Altstadt ging Gloria zielstrebig Richtung Rhein. Sie war sich felsenfest sicher, dass er sie beobachtete. Gloria lehnte sich an die Reling und ließ ihren Blick durch die Menschen schweifen. Immer wieder sah sie sich um, aber es passierte nichts – lange nicht. Sie stand nun bestimmt schon fünf Minuten dort und allmählich entspannte sich ihr Körper.
    Gloria hörte Kindergeplärre und ihr Blick fand ein kleines Mädchen. Blitzartig schoss ihr plötzlich das Adrenalin durch die Adern: Da war er… Lässig an eine Wand gelehnt! Und er sah sie an… Drüben zwischen unzählig anderen Leuten… Er grinste! Nun, da sie seinem Blick begegnete, kam er langsam auf sie zu. Er blieb direkt vor ihr stehen. Und obwohl der Kerl einen normalen Abstand einhielt, fühlte sie sich bedrängt. Auf Gloria wirkte seine ganze Körpersprache bedrohlich. Fast schon samten hingegen hörte sich seine Stimme an: »Du läufst doch nicht etwa vor mir weg, oder?« Der Klang seiner Stimme passte nicht zum Rest. Auch wenn er jetzt sogar lächelte, alarmierte es Gloria nur noch mehr und sie wusste nicht annährend, was sie von ihm halten sollte. Eines lag auf der Hand – er und seine zwei Freunde hatten ihr jede Menge Geld abgenommen; nahezu alles, was sie

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