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Zerteufelter Vers (German Edition)

Zerteufelter Vers (German Edition)

Titel: Zerteufelter Vers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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Seufzer. Sebastian sah in den Rückspiegel und nickte ihm nur zu. Die gesamte Fahrt sagte niemand mehr ein Wort. Nachdem Kirt bei einer passenden Gelegenheit die Medikamente gekauft hatte und sie beim Campingplatz schwer bepackt mit Taschen und Luftmatratzen zurückgekommen waren, wurde die Fahrt fortgesetzt.
    Gloria erhoffte sich, irgendwann alles hinter sich lassen zu können. Sie wusste sich nicht zu helfen. Alles tat so entsetzlich weh, doch sie wollte keinen Ton von sich geben. Das Atmen fiel ihr schwer. Gloria schnallte sich ab und ließ sich kreideweiß in den Sitz gleiten. Ihr war schlecht und schwindlig. Sie konnte nicht mehr und hatte Angst, sich übergeben zu müssen, würde die Fahrt noch länger dauern! Gloria rutschte immer tiefer in ihren Sitz und hielt sich gekrümmt die Arme um den Oberkörper, was Kirt nicht entging. »Alles okay bei dir?« Gloria drehte sich nicht zu ihm. Einzig und allein ihre Augen wanderten für einen kurzen Moment zu seinen, die sie alle paar Sekunden schloss. Sie war leichenblass.
    »Wie weit ist es noch, Basti?« »Wir müssten bald da sein, warum?« Kirts Blick schwenkte wieder zu Gloria, die wie ein Schluck Wasser zusammengekrümmt in sich gesackt war. »Fahr´ mal ein bisschen schneller.« Sebastian erhaschte im Rückspiegel einen Blick auf Gloria. Sie bekam nicht mehr fiel mit von dem, was sie sagten. Es ging ihr miserabel und Kirt versuchte, sie vorsichtig an den Schultern hochzuziehen. Sofort öffnete Gloria schmerzverzerrt die Augen und Kirt ließ auf der Stelle los. »Basti, entweder du fährst kurz mal ran oder es darf wirklich nicht mehr weit sein!« »Sind gleich da.« Vorsichtig streichelte Kirt Gloria über die Haare und versuchte, sie zu trösten.
    Als sie angekommen waren und er Gloria aus dem Wagen heben wollte, bestand ihr Körper nur noch aus einem einzigen Schmerz. Erst jetzt wurde klar, dass Rommerz ihr entsprechende Mittel gegeben haben musste – so gut, wie es ihr vorhin noch erging. Und sie erinnerte sich an seine Worte, dass er sie nicht gehen lassen wollte. Kirt schob seine Arme sanft unter ihren Körper, doch jede Bewegung bildete ein Meer brennender Stiche. Dass man sie irgendwo hinlegte, war das letzte, woran sie sich erinnerte.
     

13 Zwietracht
    Gloria schlief den gesamten Tag bis in den späten Abend hinein. Als sie wach wurde, tastete sie neben sich und fand eine Flasche Wasser mit den Schachteln Medikamenten, die Rommerz ihr verschrieben hatte. Ohne nachzusehen, was es war oder wie viel sie davon nehmen sollte, schluckte sie einfach zwei Stück aus separaten Päckchen, trank etwas Wasser und schlief augenblicklich wieder ein. – Fast zwei Tage lang mit kleinen Unterbrechungen. Die anderen machten sich mittlerweile Sorgen, doch solange Gloria immer mal wieder aufwachte und ein Lebenszeichen von sich gab, schienen sie beruhigt.
    Es war mitten in der Nacht, als Gloria die Augen aufschlug und zum ersten Mal das Gefühl besaß, dass es ihr besser ging. Sie fühlte sich ausgeschlafen und hob den Kopf an, um zu sehen, wo sie war. Gloria spürte unter sich eine große Luftmatratze, von deren Sorte es noch eine zweite gab, die ein paar Meter von ihr entfernt auf dem Boden lag. Eine Person schlief im Schlafsack eingemummelt darauf, doch sie konnte nicht erkennen, wer es war. Sonst befand sich niemand in diesem Raum und Gloria legte ihren Kopf wieder auf die Matratze. Wenn sie ihren Oberkörper anspannte, spürte sie den stechenden Schmerz ihrer Rippen.
    Wo hatten sie sie hingebracht? Es sah nicht gerade aus wie ein normaler Wohnraum. Im Dunkeln konnte Gloria nicht viel erkennen. Sie tastete nach der Flasche Wasser und trank einen Schluck. Wie lange hatte sie geschlafen und wo befand sie sich? Wo war ihr Rucksack und wo das Buch? Gloria hätte zudem gern gewusst, wer von den Dreien es war, der nicht weit von ihr tief und fest schlief. Aber wo befanden sich die anderen beiden? Gloria tastete neben die Matratze, ob sie vielleicht auch noch ihren Rucksack zu ihr gelegt hatten, doch ihre Hände griffen ins Leere.
    Wie spät war es? Gerne hätte sie das Licht angeschaltet, aber damit würde sie den anderen wecken – wer auch immer es war. Gar nicht auszudenken, wenn es Kitty wäre; bei ihr hatte sie von allen Dreien das schlechteste Gefühl. Gloria dachte nach und ließ alles noch einmal Revue passieren, was in den letzten Tagen geschehen war. Sie hatte kaum geschlafen in der Zeit vor dem Unfall und die Ereignisse schienen sich regelrecht zu

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