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Zerwüteter Pakt (German Edition)

Zerwüteter Pakt (German Edition)

Titel: Zerwüteter Pakt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Verner
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Worte Spuren. Solch interessierte, junge Menschen fand man heutzutage nur selten. Nicht zuletzt aus diesem Grund beschloss Herr Bräuner schließlich, sich für Gloria stark zu machen und nickte.
    »Ich kann natürlich nicht vorhersehen, wann es zu einem solchen Fall kommen wird…« Gloria lächelte und nickte. Auch ihr schien klar, dass dieses Vorhaben womöglich länger warten musste als ihr lieb war. Hoffentlich hieß das nicht auch, dass sie in der gesamten Zeit Gewehr bei Fuß stehen sollte! Der Pfarrer räusperte sich. »Natürlich biete ich dir an, dein Praktikum fortzusetzen. Du hast sicherlich noch viele Fragen.« Mit einem freundlichen Lächeln schaute er Gloria an, der augenblicklich die Haare zu Berge standen. Alles in ihr zog sich zusammen; Lügen hatten kurze Beine! Ihre Falschheit würde sich noch rächen – da war Gloria sich sicher. »Seien Sie mir bitte nicht böse, aber die Schule und Hausaufgaben füllen fast meinen gesamten Tag aus.« Ein mildes Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Pfarrers. »Natürlich.«
    Sein ausgestreckter Arm verwies freundlich auf die Tür zur Treppe, so dass Gloria schnell den Raum verließ. Herr Bräuner begleitete sie hinab bis zur Haustür, ehe sie sich verabschiedete. Die Tür fiel hinter Gloria ins Schloss, ehe sie schließlich hinter der Kirchenmauer verschwand. Was hatte sie nur getan? Wie konnte sie diesen Mann so dreckig belügen? Gloria lief schnellen Schrittes durch die Dunkelheit. Es war schon sehr spät. Einerseits wirkte sie froh über den Ausgang des Gesprächs, andererseits schämte Gloria sich für ihre Lügen… mies und hinterhältig war sie. Noch dazu machte Gloria sich ausgerechnet den Tod ihrer Mutter zunutze!
    Schnellen Schrittes ging sie durch die Straßen. Gloria lief achtlos den Weg entlang, als plötzlich direkt vor ihr ein Hund aus der Dunkelheit trat! Lautlos und bedrohlich zugleich – breiter Körperbau, schwere Tatzen; ein Koloss. Automatisch wich sie einen Schritt zurück; sie mochte Hunde nicht. In der Dunkelheit funkelten seine Augen gefährlich. Angst durchstach sie. Langsam trat Gloria einen weiteren Schritt zurück. Lautes Bellen hallte durch die Dunkelheit und sie tat das einzige, was ihr einfiel – weglaufen! Obwohl es so ziemlich das Dümmste war, was man in einer solchen Situation tun konnte, hetzte Gloria die Straße entlang.
    Hastig flogen ihre Füße über den Asphalt. Als sie die Schnauze des Hundes an ihrem Hosenbein spürte, flammte derart Panik in ihr auf, dass ungeahnte Kräfte wuchsen! Noch schneller spurtete sie den Weg entlang, als Gloria eine haltende Straßenbahn am Bahnsteig stehen sah. Oh Gott – wenn sie diese hoffentlich noch bekäme! Der Hund war schneller als sie und biss plötzlich in ihre Jeans. Sie schrie das Mistvieh an und trat mit dem Fuß nach ihm. Gleichzeitig schlug sie mit ihrer Tasche auf den Köter ein, als dieser wie durch ein Wunder losließ und Gloria durch die Tür der Straßenbahn sprang.
    Schnell drehte sie sich zu dem Hund um. In dem Licht der Haltestelle wirkte er nicht mehr so bedrohlich wie in der Dunkelheit und dennoch spürte Gloria Erleichterung, als sich die Türen schlossen und der Köter zurückblieb. Gloria wischte sich den Schweiß von der Stirn und starrte den Hund an, als sich die Straßenbahn in Bewegung setzte. Erst jetzt wich Glorias Blick von den funkelnden Augen des Tieres zu seinem Halsband, als ihr mit Erschrecken ein kleines Zettelchen auffiel! Es sah aus wie eine Nachricht von Maribell… Doch dafür war es genau in diesem Moment zu spät! Die eben noch langsam rollende Bahn gewann an Geschwindigkeit und fuhr aus der Haltestelle.
    War Glorias Panik unbegründet? Hatte Maribell versucht, Kontakt zu ihr aufzunehmen? Gehetzt starrte Gloria aus dem Fenster und blickte ein letztes Mal zu dem Hund. Die Bahn bog um eine Kurve, die Sicht auf die Haltestelle versperrte sich und Gloria nahm erschöpft auf einem der Sitze Platz. Mit Sicherheit hatte Maribell ihr eine Nachricht hinterlassen. Aber weshalb so außergewöhnlich theatralisch und nicht wie sonst? Manchmal verwunderte Maribell Gloria.
    Wenn die Nachricht extrem wichtig war, würde sie ihr diese doch wohl einfach unters Kopfkissen legen, oder nicht? Aus irgendeinem Grund durchfuhr Gloria erneut das Gefühl, beobachtet zu werden. Also begab sie sich zielstrebig auf den Heimweg. Zu Hause angekommen spurtete sie die Treppe hinauf, als sie auf den Stufen plötzlich herumfuhr! War da etwas gewesen? Bedächtig tasteten

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