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Zeugin am Abgrund

Zeugin am Abgrund

Titel: Zeugin am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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ihm Hals über Kopf den Hang hinunterrollte und hilflos mit Armen und Beinen ruderte.
    “Jesus!” Sams Herz setzte für einen Schlag aus, dann begann es wie verrückt zu rasen. “Lauren!”
    Er vergaß jegliche Vorsichtsmaßnahmen und eilte ihr nach, wobei er auf dem abfallenden Gelände seitliche Schritte machen musste, mit denen er den lockeren Schnee aufwühlte.
    Gut zehn Meter unterhalb der Stelle, an der Sam stehen geblieben war, stieß Lauren gegen einen Busch und blieb dort reglos liegen. Er hatte das Gefühl, dass sich eine eisige Hand um sein Herz legte und es zusammendrückte.
    “Warte, ich komme!” Keuchend und mit wild pochendem Herzschlag legte er die letzten Meter zurück und fiel neben ihr auf die Knie.
    Sie lag auf dem Rücken und hatte die Augen geschlossen, die Arme waren lang ausgestreckt. Zum Glück schien der Sturz glimpflich abgelaufen zu sein. Die einzige erkennbare Verletzung war der Schnitt auf der Stirn, den sie sich bei dem Flugzeugabsturz zugezogen hatte.
    Er öffnete den Reißverschluss ihres Parkas und schlug die linke Seite um, damit er sein Ohr auf ihre Brust drücken konnte. Erleichtert stellte er fest, dass ihr Herz gleichmäßig und kraftvoll schlug. “Gott sei Dank”, murmelte er.
    “Lauren? Lauren, sag was.” Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht und gab ihr einen leichten Klaps auf die Wange. “Komm schon, mach die Augen auf.”
    Ihre Augenlider zuckten. “Wa…was ist passiert?”
    “Du bist gestürzt.”
    “O ja, stimmt”, sagte sie leise. “Ich glaube, ich bin mit dem Schneeschuh auf ein Stück Fels getreten.”
    “Versuch dich zu bewegen, und sag mir, wenn dir irgendetwas wehtut.”
    Sie gehorchte behutsam, drehte den Kopf langsam hin und her und ließ die Schultern rotieren. “Ich glaube, außer dem Schrecken und ein paar blauen Flecken habe ich nichts.”
    “Gut. Wir machen einen Stopp und legen eine Ruhepause ein.”
    “Aber du …”
    “Wir haben keine andere Wahl, Lauren. Du bist todmüde. Jetzt noch weiterzugehen wäre viel zu gefährlich.” Er sah sich um. “Da drüben an der Felswand liegen einige größere Felsblöcke zusammen. Wenn wir dazwischen kampieren, werden sie vermutlich unser Lagerfeuer verdecken. Wenn nicht, haben wir wenigstens eine Stelle, von der aus wir uns gut verteidigen können.”
    Lauren zuckte bei der Bemerkung zusammen, sagte aber nichts. Sam sah sie wieder besorgt an. “Kannst du gehen?”
    “Ich … ich glaube schon.”
    Als er sich erhob, nahm sie seine Hand und stand langsam auf. Nach ein paar zaghaften Schritten war sie sicher genug, um zu den Felsblöcken zu gehen.
    Das Glück war wirklich auf ihrer Seite. In der Felswand hinter den Blöcken entdeckte Sam eine kleine Höhle. Sie reichte keine zwei Meter in das Gestein, und sie mussten sich beide bücken, um hineinzugelangen, aber sie bot Schutz vor dem Wind und würde die Hitze eines Lagerfeuers reflektieren.
    Als Sam erklärte, er wolle Feuerholz zusammentragen, bot Lauren sofort ihre Hilfe an, doch er lehnte ab. “Nein, du bleibst hier und ruhst dich aus.”
    “Aber …”
    “Hör auf, Lauren, du hast gerade einen hässlichen Sturz hinter dir.”
    Sie wollte zum nächsten Protest ansetzen, aber er legte ihr seine Hand um den Nacken und gab ihr einen Kuss auf ihre kalten Lippen, um sie zum Schweigen zu bringen. Als er den Kopf zurückzog, sah er ihren aufgewühlten Blick und sagte leise: “Ich weiß, dass du deinen Teil dazu beitragen möchtest, aber tu mir den Gefallen, und lasse es zu, dass ich mich jetzt um dich kümmere. Okay?”
    “Okay”, erwiderte sie schwach. Er wusste nicht, ob sie fassungslos oder einfach nur zu müde war, um mit ihm zu diskutieren. Im Augenblick war das auch nicht weiter wichtig. Er wollte einfach nur ein Feuer anzünden und dafür sorgen, dass sie ihren Schlaf bekam.
    “Gut”, sagte er, zog die Taschenlampe aus dem Rucksack und leuchtete die kleine Höhle ab. “Glück gehabt, keine Tiere. Hier, nimm das.” Er reichte ihr die Lampe. “Geh rein und setz dich hin. Ich bin gleich wieder da.”
    Sam benötigte fast eine halbe Stunde, um die nötige Menge Holz zu sammeln. Als er zurückkehrte, lag Lauren in der Höhle auf der Seite und schlief fest. Die Taschenlampe neben ihr war noch eingeschaltet.
    Sam kniete sich neben sie und betrachtete ihr blasses Gesicht. Der Anblick löste ein sonderbares Gefühl in ihm aus. Er beugte sich vor und strich eine Haarlocke aus ihrer Stirn, dann nahm er die Taschenlampe an sich.
    Er arbeitete

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