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Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Titel: Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Brook
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Gegenübers flößte ihm anscheinend Respekt ein. „Ich hab' das alte Ding seit Jahren nicht gesehen, Herr Doktor. Aber irgendwo wird er schon stehen.“ Die Männer gingen weiter in den Speicher hinein. Dr. Eyken hatte eine große amerikanische Taschenlampe in der Hand, die den Jungen schon bei der alten Ziegelei aufgefallen war. Auf allen Vieren krochen die Freunde weiter, um nicht entdeckt zu werden. Sie hatten das Ende des Dachbodens fast erreicht. „Komm, wir haben noch eine letzte Chance“, flüsterte Tim und wies auf den Schornstein.

 
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    7
    Sonntag 16:51 Uhr

    Zwischen dem Schornstein und den Dachsparren war eine kleine dreieckige Lücke. Alex wusste, was sein Freund vor hatte und tippte sich an die Stirn. Die Lücke war höchsten 40 cm breit. Da würden sie nie und nimmer durchpassen. Tim reagierte überhaupt nicht auf die unqualifizierte Geste seines Freundes. Mit Schwung fädelte er seine Beine in das Loch und robbte langsam rückwärts hinein. Bald konnte Alex nur noch den Kopf seines Freundes erkennen, der dann dann auch im Dunkel verschwand. „Was ist? Brauchst du eine Sondereinladung? Nun komm schon“, vernahm Alex Tims schärfer werdende Stimme aus der Dunkelheit. Er wollte gerade protestieren, als die Stimme Dr. Eykens näher kam. Diese hörte sich sehr verärgert an und Alex hatte keine Lust, ein zweite Mal von dem falschen Doktor entdeckt zu werden. Schnell fädelte er sich in das Loch, so wie er es bei Tim gesehen hatte. Leider war er etwas kräftiger als sein schmal gebauter Freund. Bis zur Hälfte ging es recht gut, doch dann blieb er wegen seiner breiten Schultern stecken. „Arme hoch, Ausatmen und Luft anhalten“, raunte Tim von hinten. Alex seufzte und streckte sich lang wie beim Kopfsprung, als ihn Tim kräftig an den Knöcheln anpackte und unsanft in das finstere Loch zog.

    Kaum war Alex' Kopf in dem Versteck verschwunden, liefen schon Tims Großvater und Dr. Eyken an ihrem unfreiwilligen Verlies vorbei. „Los, hier geht es noch ein paar Meter weiter“, flüsterte Tim kaum vernehmbar und kroch weiter in das staubige Versteck. Alex folgte ihm nur widerwillig. Sie erreichten einen kleinen, völlig schwarzen Raum, der kaum ein Meter hoch war und stark nach Rauch stank.

    „ Was ist das für eine Öffnung?“, hörten sie auf einmal die Stimme Dr. Eykens direkt vor dem Eingang ihres Schlupfwinkels. „Wo?“ Die schweren Schritte des Großvaters kamen langsam näher. „Ach das. Dahinter ist eine alte Räucherkammer. Der Rauch des Schornsteins wurde früher dort hinein geleitet, um Speck und Schinken zu räuchern. Die ist aber vor über 50 Jahren zugemauert worden.“ Tims Großvater machte eine Pause. Er schien etwas entdeckt zu haben. „Warten Sie mal. Dort hinten steht ja der Koffer.“ Die Schritte von Tims Großvater entfernten sich wieder. Die Jungen hielten die Luft an und hörten, wie die beiden Männer etwas aus dem Gerümpelstapel zogen.

    „ Wunderbar!“ Die Stimme von Dr. Eyken klang auf einmal deutlich freundlicher. „Lassen Sie uns den Koffer mit nach unten nehmen, da können wir in Ruhe nachsehen, ob ich die Unterlagen für meine Forschungsarbeit gebrauchen kann.“ Die Freunde saßen regungslos in ihrem schwarzen Loch und wagten es nicht, sich zu bewegen. Erst als sie das Knarren der Treppe und das laute Zuschlagen der Stalltür vernahmen, platzte es aus Alex heraus: „Verdammt! Warum haben wir den Koffer nicht gefunden? Wir waren doch vor ihnen da.“ Er schlug voller Wut mit der Faust auf den Boden der Räucherkammer. Der morsche Holzboden gab mit einem lauten Krachen nach. Instinktiv versuchte er, seine Hand zurück zu ziehen, doch sie steckte fest, und die scharfen Holzsplitter ließen keinerlei Bewegung zu.

    „ Warte, ich helf' dir.“ Tim machte die Taschenlampe an und sah, wie Alex bis zum Ellenbogen in dem verrotteten Holzboden fest steckte. Vorsichtig bog er die zerborstenen Holzsplitter von Alex' Arm weg, so dass der vorsichtig seinen arg verschrammten Unterarm herausziehen konnte. Während Alex seine lädierte Hand rieb, leuchtet Tim mit seiner Taschenlampe noch einmal in das Loch im Boden und lachte. „Anscheinend hast du gerade einer Mäusefamilie das Dach vom Kopf gefegt. Sieh mal, wie die flitzen.“ Alex lächelte gequält. Tim wollte gerade seine Lampe aus dem doppelten Boden herausziehen, als er ein schwaches Glitzern bemerkte.

    „ Mensch Alex, da ist was.“ Tims war ganz aufgeregt. „Zeig her.“ Alex drängte seinen Freund zur

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