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Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition)

Titel: Ziegelgold - Das Geheimnis von Kleiborg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Brook
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Schatz her.“ Tim sah Alex ernst an. „Aber Sie haben nicht, was wir haben“, sagte er ernst und klopfte wieder mit dem ledernen Tagebuch auf sein Bein. „Nämlich das hier!“

    Alex sah kurz auf das Tagebuch in Tims Hand. Er überlegte eine Weile und blickte Tim ernst an. „Der Tagebuchschreiber berichtet, das sein Sohn erst ein halbes Jahr alt ist. Richtig?“ Tim nickte. „Sag mal, wann hat eigentlich dein Opa Geburtstag?“, fuhr Alex fort. Tim sah ihn verblüfft an und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. „Klar! Mensch, dass ich da noch nicht selbst drauf gekommen bin. Mein Opa hat am 23. März Geburtstag. Warte mal, lass mich mal kurz rechnen. Ja, 1936. Am 23. März 1936. Da war er ja gerade ein halbes Jahr alt, als Deependaal ermordet wurde.“ Er sah seinen Freund an und musste kurz auflachen. „Was ist an der Sache denn so komisch?“, fauchte Alex ihn an. Immerhin hatten sie vor einigen Minuten von einem Mord erfahren. Tims Lachen verstummte sofort. „Du hast ja recht. Ich habe mir meinen Opa nur gerade als Baby vorgestellt.“ Nun musste auch Alex lächeln. Die Vorstellung, dass ein Mann von über siebzig Jahren auch mal Windeln getragen hat, fand er auch witzig.

    „ Okay“, meinte Tim dann wieder ganz ernst. „Das bedeutet also, der Tagebuchschreiber ist“, er hielt kurz inne, „mein Uropa. Verrückte Vorstellung. Ich habe meinen Uropa nie kennen gelernt. Und nun lese ich sein Tagebuch.“ Alex war es etwas unangenehm, das er seinen Freund auf ein mal so gefühlsbetont erlebte. Er hatte den Eindruck, als würde Tim sich eine Träne verdrücken. Kurzerhand nahm er eine Packung Tempos aus Tims Regal und warf sie seinem Freund mit einer lässigen Handbewegung an den Kopf. „He, bleib locker, Alter.“ Tim musste lachen und warf die Packung mit Wucht wieder zurück, die Alex jedoch in bester Wasserballermarnier mit einer Hand auffing. „Mein Urgroßvater war damals Brandmeister bei Deependaal. Das hat uns ja mein Opa vorgestern noch mal erzählt. Klar, dass er sich davon überzeugen musste, dass die Ziegelrohlinge für den Brand bereit sind. Das erklärt auch seinen späten Kontrollgang in dem Trockenschuppen.“ Alex fiel ihm ins Wort. „Das erklärt zwar, warum dein Urgroßvater in dem Trockenschuppen war. Aber was sucht der Direktor einer Ziegelei um diese Zeit dort?“ Tim sah seinen Freund ratlos an , der gerade aus dem Fenster sah. „Keine Ahnung.“

    Alex drehte sich langsam um und setzte sich auf Tims Bett. „Also, jetzt noch einmal ganz langsam.“ Er blickte konzentriert an die Decke. „In dem Tagebuch steht, das dieser E.H. eine Uniform trug. Lass uns mal heraus finden, was das für eine Uniform war. Vielleicht war er ja Polizist oder Soldat. Außerdem lass uns mal im Internet nachgucken, was die Buchstaben SD auf einer schwarzen Raute bedeuten.“ Tim setzte sich umgehend an den PC. Nachdem er mehrere Links angeklickt hatte, hielt er kurz inne. „Oh je. Halt dich fest. E. H. war weder Soldat noch Polizist.“ Tim sah kurz auf. „Die schwarze Raute steht für den Sicherheitsdienst der SS.“

    Alex lief ein kalter Schauer über den Rücken. Dann las Tim vor:

    Der Sicherheitsdienst (SD) der SS war ein Teil des nationalsozialistischen Machtapparates. Seine Aufgaben umfassten sowohl die Überwachung der politischen Gegner als auch von Parteimitgliedern. Der SD sollte als Spionage- und Gegenspionagedienst die Gestapo bei der Entlarvung von Staatsfeinden unterstützen.

    Alex raufte sich nervös die Haare. Die Sache wurde immer unheimlicher. „Das habe ich mir fast gedacht. Dieser E.H. war also ein Nazi. Und dann noch bei der SS. Kein Wunder, dass dein Uropa Angst vor ihm hatte.“ Alex stand auf und lief im Zimmer umher. „Er war mit Sicherheit auf Deependaal angesetzt, um herauszufinden, wo der die Goldmünzen versteckt hatte. In dem Tagebuch steht ja, dass dein Uropa ihn kannte. Er hat ja ausdrücklich geschrieben, dass er ihn noch nie in dieser Uniform gesehen hat. Klar, beim Spionagedienst erzählt man natürlich nicht herum, was man den ganzen Tag so macht. Dein Uropa kannte ja anscheinend noch nicht mal die Bedeutung der schwarzen Raute“, fuhr er fort. „Die wichtigste Frage ist jetzt erst einmal, woher kannte dein Uropa den Mörder?“

    Tim überlegte: „Eigentlich gibt es nur zwei mögliche Erklärungen. Zum einen könnte E.H. in der Ziegelei gearbeitet haben. Um das heraus zu finden, müssten wir wissen, wer zu der Zeit in der Ziegelei beschäftigt

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