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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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sie von der Existenz des Campus wissen oder irgendetwas ahnen, lassen es die Kealty-Leute zumindest nicht raus. Sie tun so, als ob das ein uralter Fall wäre, den man neu aufgerollt hat und dann irgendwie auf deinen Namen gekommen ist.«
    »Wie geht’s der Familie?«
    »Sandy geht es gut. Uns geht es allen gut. Ich passe auf sie auf, und wenn ich doch noch unter Beschuss geraten sollte, übernehmen die Ryans. Alle lassen dich grüßen und wünschen dir alles Gute.«
    Clark nickte und ließ einen langen Seufzer hören.
    Ding deutete auf die Gulfstream. »Hendley hat mir auch etwas aufgetragen. Er möchte, dass du eine Zeit lang untertauchst.«
    »Ich werde nicht untertauchen.«
    Chavez nickte nachdenklich. »Du wirst etwas Hilfe brauchen.«
    »Nein, Ding. Das muss ich alleine durchziehen. Ich möchte, dass du beim Campus bleibst. Dort gibt es im Moment viel zu viel zu tun. Ich werde auf eigene Faust herausfinden, wer hinter dieser Sache steckt.«
    »Ich verstehe ja, dass du die Firma da raushalten möchtest, aber lass mich trotzdem mitkommen. Cathy Ryan passt während unserer Abwesenheit auf Sandy auf. Wir sind doch ein prima Team, und du brauchst jemand, der dir den Rücken frei hält.«
    Clark schüttelte den Kopf. »Ich weiß das zu schätzen, aber der Campus braucht dich mehr als ich. Das OPTEMPO ist gerade zu hoch, als dass wir beide gehen könnten. Ich melde mich dann schon über geheime Kanäle, sollte ich doch noch Hilfe benötigen.«
    Chavez gefiel das Ganze nicht. Er wollte seinen Freund nicht im Stich lassen. Trotzdem sagte er: »Roger, John. Die 550 wird dich hinbringen, wo immer du willst.«
    »Hast du einen sauberen Pass für mich an Bord?«
    Jetzt lächelte Ding. »Aber klar doch. Viele. Aber ich habe auch noch etwas anderes an Bord gebracht, für den Fall, dass du heimlich in ein Land gelangen musst, ohne eine Dokumentenspur zu hinterlassen.«
    Clark verstand. »Weiß Captain Reid davon?«
    »Ja, und sie wird mitmachen. Miss Sherman wird dir bei den Vorbereitungen helfen.«
    »Ich sollte dann wohl losziehen.«
    »Viel Glück, John. An eines musst du dich immer erinnern. Überall. Immer. Wenn du mich rufst, komme ich. Verstanden?«
    »Verstanden, und ich weiß es zu schätzen.« Die Männer schüttelten sich die Hand und umarmten sich. Sekunden später ging John Clark zur Gulfstream hinüber, während ihm Domingo Chavez durch den Regen hinterherblickte.
    Die Gulfstream der Firma Hendley Associates flog nach Bangor, Maine. Das war jedoch nicht ihr endgültiges Ziel. Sie landete dort nur, um aufzutanken und bis zum nächsten Nachmittag zu warten. Dann würde sie nach Europa weiterfliegen. John Clark blieb im Flugzeug, während die Crew den Rest des Abends und die Nacht in einem örtlichen Hotel verbrachte.
    Laut ursprünglichem Flugplan waren sie unterwegs nach Genf, den würden sie jedoch während des Flugs ändern. Die Zollkontrolle in Bangor war ein Kinderspiel, obwohl Clarks Gesicht seit vierundzwanzig Stunden in den Nachrichten war. Sein falscher Schnurrbart, sein Toupet und seine Spielzeugbrille mit ihren dicken Gläsern stellten eine vollkommene Tarnung dar.
    Um siebzehn Uhr an diesem Mittwoch hob die G550 von der Startbahn 33 ab, drehte nach Nordosten ein und begann ihren langen Flug über den Atlantik.
    Clark hatte den ganzen Tag damit verbracht, im Flugzeug auf dem Laptop seine Zielperson zu suchen. Er hatte Karten, Fahrpläne, den Wetterbericht, die Gelben Seiten und das normale Telefonverzeichnis durchgeschaut. Dazu kamen noch eine Menge Datenbanken, in denen alle Personen aufgeführt waren, die in Deutschland auf Bundes-, Landes-und Gemeindeebene im Staatsdienst standen. Er suchte nach einem Mann, der vielleicht sogar schon tot war, der ihm jedoch wertvolle Hinweise liefern konnte, welche Leute da hinter ihm her waren.
    Der vierundsechzigjährige frühere Navy SEAL schlief auf dem Flug ein paar Stunden, bis ihn das reizende Lächeln Adara Shermans weckte, die sich über ihn beugte.
    »Mr. Clark? Es ist Zeit, Sir.«
    Er setzte sich auf. Als er aus dem Fenster schaute, sah er unter sich nichts als Wolken und über sich den Mond.
    »Wie ist das Wetter?«
    »Wolkendecke auf zweitausendfünfhundert Meter Höhe. Außentemperatur um den Gefrierpunkt.«
    Clark lächelte. »Dann sollte ich mir wohl lange Unterhosen anziehen.«
    Sherman lächelte zurück. »Ganz bestimmt. Darf ich Ihnen eine Tasse Kaffee bringen?«
    »Das wäre großartig.«
    Als sie in die Bordküche ging, wurde Clark zum ersten Mal

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