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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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seinen Kollegen wartete, ging er zu einem Lampenladen hinüber und betrachtete aufmerksam in dessen Auslage eine gläserne Leuchte. In ihrer großen Kristallkugel konnte er wie in einem Spiegel den Eingang des Kahwa beobachten. Er würde es also merken, wenn seine Zielperson das Lokal verließ. Stattdessen betraten jedoch aus der entgegengesetzten Richtung noch drei weitere Männer das Kahwa. Etwas an dem Aussehen des Anführers der kleinen Gruppe erregte Driscolls Aufmerksamkeit. Er schlenderte langsam zum Eingang hinüber und schaute hinein, als ob er nach einem Freund suchen würde.
    Im hinteren Teil des Kaffeehauses saßen Mustafa el-Daboussi und seine Männer mit dem Rücken zur Wand an einem Tisch direkt neben dem Neuankömmling und seinen Begleitern.
    »Interessant«, murmelte Sam, während er sich wieder ein paar Meter vom Eingang entfernte.
    Eine Minute später erschien Dom in der Gasse und stellte sich neben Sam, während beide Männer die Waren eines winzigen Kiosks durchstöberten. Driscoll beugte sich über den Verkaufstisch und zog aus einem Stapel Jeans ein Paar heraus, als ob er sie sich genauer anschauen wollte. Er flüsterte seinem Partner zu: »Unser Junge hat gerade ein Geheimtreffen mit einem Unbekannten.«
    Dom reagierte nicht. Er wandte sich nur einer billigen Schaufensterpuppe zu, die vor dem Ladengeschäft stand, und tat so, als ob er das Preisschild der Weste betrachten würde, die die Puppe trug. Dabei schaute er an der lebensgroßen Gestalt vorbei in das Café auf der anderen Straßenseite hinein. Driscoll trat von hinten ganz nah an ihn heran. Dom flüsterte: »Das wurde aber auch Zeit. Wir warten ja bereits seit Tagen darauf.«
    »Wohl wahr. Lass uns einen Tisch in dem Café da drüben suchen. Vielleicht können wir ein paar Aufnahmen von diesen Clowns machen. Die schicken wir dann Rick. Wäre doch gelacht, wenn dessen Computergenies sie nicht identifizieren können. Der eine ganz hinten scheint der Anführer zu sein.«
    Eine Minute später saßen die beiden Amerikaner im Schatten unter einem Sonnenschirm in einem Café gegenüber des Kahwa . Als eine Kellnerin im Tschador an ihren Tisch kam, übernahm sehr zu Sam Driscolls Überraschung Dom die Bestellung. »Kahwaziyada«, sagte er mit einem höflichen Lächeln und deutete auf sich und Sam.
    Die Frau nickte und ging weg.
    »Möchte ich überhaupt wissen, was du gerade bestellt hast?«
    »Zwei türkische Kaffee mit einer Extraportion Zucker.«
    Sam zuckte die Achseln und dehnte das verfestigte Narbengewebe seiner Schulterwunde mit einer langsamen, langen Nackenrolle. »Klingt gut. Ich könnte etwas Koffein vertragen.«
    Der Kaffee kam, und sie nippten daran. Sie schauten nicht zu ihrer Zielperson hinüber. Wenn seine Leibwächter überhaupt etwas wert waren, würden sie ganz bestimmt die Westler erst einmal genau im Auge behalten, die da auf der anderen Gassenseite saßen. Wahrscheinlich galt das jedoch nur für die ersten paar Minuten. Wenn Sam und Dom so taten, als würden sie sie vollkommen ignorieren, würden el-Daboussi, seine Männer und die drei Neuankömmlinge sie für zwei einfache, ungefährliche Touristen halten, die auf ihre Frauen warteten, die gerade im Suk Teppiche kauften.
    Obwohl Sam und Dom derzeit eine nicht ganz ungefährliche Operation durchführten, genossen sie es doch, hier im Freien zu sitzen und in der Sonne einen Kaffee zu schlürfen. In den letzten paar Tagen hatten sie erst nach Einbruch der Dunkelheit abwechselnd ihren Unterschlupf verlassen. Die restliche Zeit verbrachten sie in einer Einzimmerwohnung, die direkt gegenüber dem schicken ummauerten Anwesen lag, das sich el-Daboussi im feinen Zamalek-Viertel gemietet hatte. Tage-und nächtelang hatten sie dieses mit ihren Ferngläsern beobachtet, dessen Besucher fotografiert und dabei Lamm mit Reis in solchen Mengen gegessen, dass sie beides inzwischen nicht mehr sehen konnten.
    Trotzdem wussten Sam und Dom wie auch ihr Unterstützerteam daheim im Campus-Hauptquartier, dass diese Arbeit immens wichtig war.
    Mustafa el-Daboussi war zwar in Ägypten geboren, hatte jedoch die letzten fünfzehn Jahre in Pakistan und im Jemen gelebt und dort für den Umayyad Revolutionary Council gearbeitet. Inzwischen befand sich der URC in ziemlicher Auflösung, nachdem sein Anführer plötzlich verschwunden war und ihm die CIA und andere Nachrichtendienste schwere Schläge versetzt hatten. El-Daboussi war daraufhin nach Hause zurückgekehrt, wo er angeblich für die neue

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