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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hier und jetzt ausschalten, wenn der auf den Balkon im ersten Stock hinaustrat oder sich an einem Fenster im Obergeschoss zeigte.
    Als er Ryan und Caruso seine Idee mitteilte, fanden sie diese ausgesprochen gut. Chavez rief also Sam Granger an und bat ihn, ihm die dazu nötige Ausrüstung zu schicken, für den Fall, dass er oder Hendley sich im Rahmen der Überwachungsaktion für die Ausschaltung Rehans entscheiden würden. Die Gulfstream würde in zwei Tagen mit der Ausrüstung in Dubai eintreffen. Ding würde also die Waffe betriebsbereit haben, bevor mit der Ankunft seiner möglichen Zielperson zu rechnen war.
    Clark bemerkte seinen Beschatter kurz nach einundzwanzig Uhr. Er hatte gerade seine zweite abendliche Sicherheitsrunde gedreht, bevor er zum Bahnhof zurückgekehrt war. Bisher hatte er während seines Aufenthalts in Köln niemand gesehen, der ihm gefolgt wäre. Als er jetzt jedoch am Fahrkartenschalter anstand, um sich eine Schlafwagenkarte nach Berlin zu kaufen, fiel ihm ein einzelner Mann auf, der ihn aus fünfunddreißig Meter Entfernung beobachtete. Ein zweiter Blick einige Sekunden später bestätigte seinen Verdacht.
    Man hatte ihn entdeckt.
    John verließ die Schlange vor dem Schalter. Das war zwar au ff ällig, aber immer noch besser, als zu warten, bis die anderen Beschatter eintrafen. Er schlenderte durch die Bahnhofshalle zum Nordausgang. Sekunden später merkte er, dass ihm zwei weitere Männer auf den Fersen waren. Männer mit kurzen Bärten und dunklen Haaren, etwa gleich alt, etwa die gleiche Statur und dieselbe Sorte Regenmäntel. Jetzt gingen alle drei dreißig Meter hinter ihm und leicht zu seiner Rechten, als John an der Domfassade entlangeilte. Inzwischen hatte ein Graupelschauer eingesetzt.
    Dass er jetzt unter Beschattung stand, regte John nicht weiter auf. Er würde diese Männer schon abschütteln. Er streifte durch die kleinen Gassen der Kölner Altstadt. Trotz der Kälte hatten die dortigen Kölsch-Kneipen und Restaurants noch Tische ins Freie gestellt. Die Gäste unter den Heizstrahlern lachten und gönnten sich das eine oder andere Gläschen. John machte sich über seinen Status als international gesuchter Krimineller fast noch mehr Sorgen als über seine Beschatter. Die Ortsbevölkerung und die Touristen stellten eine Gefahr dar. Obwohl er selbst in der ganzen letzten Woche nicht ferngesehen hatte, nahm er an, dass man sein Gesicht auch in den europäischen Nachrichtensendungen gezeigt hatte. Er zog seine Rollmütze tiefer ins Gesicht und war froh, als er in ein ruhigeres Sträßchen einbog.
    John ging die leicht ansteigende Kopfsteinpflastergasse hinauf. Seine Beschatter hielten sich ständig fünfundzwanzig Meter hinter ihm. Schließlich erreichte er den Heumarkt, einen hell erleuchteten Platz, über den die Menschen unter ihren Regenschirmen hasteten. Hier wandte er sich wieder nach Norden. Allmählich bekam er den Eindruck, dass diese Jungs nicht auf Verstärkung warteten, bevor sie ihn verhaften würden. Vielleicht wollten sie dies nur nicht an einem solch belebten Ort tun.
    Kurz hinter dem Alten Markt blickte er in einen Verkehrsspiegel an einer schlecht einsehbaren Einfahrt. Dabei bemerkte er, dass zwei Verfolger verschwunden waren und der letzte Verbliebene sich ihm bis auf fünfzehn Meter genähert hatte. John beschleunigte seine Schritte. Allmählich wurde er doch besorgt. Die beiden anderen Verfolger konnten ihn inzwischen bereits überholt haben, um ihn an der nächsten Straßenecke abzupassen. Bei einem Handgemenge war er ihnen zwar ganz bestimmt überlegen, aber in der Nachbarschaft all dieser Zivilisten und eventuell sogar Streifenpolizisten konnte die Lage leicht außer Kontrolle geraten.
    Clark eilte schnellen Schrittes an einer Kneipe mit dem seltsamen Namen Biermuseum und einem überdachten Hof voller singender Deutscher vorbei. Kurz darauf erreichte er das Rheinufer. Er dachte daran, anzuhalten, sich umzudrehen und dem Mann direkt entgegenzutreten, der jetzt nur noch zehn Meter hinter ihm war. Jede Auseinandersetzung mit ihm würde jedoch die Aufmerksamkeit der anderen Passanten erregen und die Gefahr erhöhen, dass einer von ihnen ihn erkennen und die Polizei rufen würde.
    Er bog am Fischmarkt nach rechts in eine schwach beleuchtete, menschenleere Gasse ein. Hinter der nächsten Ecke las er auf dem Straßenschild »Auf dem Rothenberg«. Plötzlich stand in der Dunkelheit der zweite Mann vor ihm, der ihn bereits seit einiger Zeit nicht mehr direkt verfolgt

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