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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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hatte. In seiner rechten Hand hielt er eine Pistole. »Monsieur Clark, bitte kommen Sie ganz ruhig mit, dann wird Ihnen auch nichts passieren.«
    Clark hielt etwa sechs Meter vor dem Mann mit der Pistole an. Hinter sich hörte er dessen Kollegen die Gasse heraufkommen.
    Der Amerikaner nickte, trat einen Schritt nach vorne, drehte sich dann jedoch blitzschnell um und stürmte durch die Hintertür in eine Pizzeria, während seine Verfolger in dem Gässchen zurückblieben.
    Clark war dabei nicht übermäßig schnell. Er wusste, dass Schnelligkeit eine Sache der Jugend war. Er dagegen konnte auf seine langjährige Erfahrung zurückgreifen. Er wusste immer, wann er sich ducken und welchen Haken er schlagen musste. Er rannte durch die Küche der Pizzeria und warf dabei Pfannen, Töpfe und am Ende auch einen Koch den Männern in den Weg, die ihm durch die Hintertür gefolgt waren. Im Gastraum stürzte er an den Kunden vorbei, die an der Theke auf ihre vorbestellten Pizzen warteten. Einige von ihnen warf er rüde zu Boden, um seine Verfolger zu verlangsamen.
    Auf der Straße vor der Pizzeria wandte er sich weder nach rechts noch nach links. Stattdessen spurtete er über die Straße in die offene Tür eines Mietshauses hinein. Er war sich nicht sicher, ob seine Verfolger das überhaupt mitbekommen hatten, aber er rannte trotzdem laut keuchend die Treppe empor, wobei er drei Stufen auf einmal nahm.
    Das Haus war vierstöckig und direkt mit seinen beiden Nachbargebäuden verbunden. Clark dachte daran, über die Dächer der Nachbarhäuser zu flüchten, wie er und seine Kameraden es vor Kurzem in Paris gemacht hatten. Als er jedoch im zweiten Obergeschoss ankam, hörte er über sich im Treppenhaus Lärm. Eine große Gruppe kam ihm vom dritten Stock auf der Treppe entgegen. Es klang wie ein Haufen junger, gut gelaunter Leute auf dem Weg zu einer Party, ganz gewiss nicht wie ein Einsatzteam des FBI. Trotzdem wollte Clark ihnen nicht begegnen. Vielleicht hätten sie ihn erkannt oder seinen Verfolgern erzählt, welchen Weg er genommen hatte.
    Clark verließ das Treppenhaus und rannte einen Gang entlang, an dessen Ende er eine Türöffnung sah, die offensichtlich auf die Feuerleiter hinausführte. Völlig außer Atem kam er an der Tür an und riss sie auf. Sekunden später war er wieder draußen im Regen. Die alte Feuerleiter klapperte und quietschte, als er sie hinunterzusteigen begann. Aber sie würde bestimmt noch so lange durchhalten, bis er unten in dem Seitengässchen angekommen war. Plötzlich kam ihm ein Mann von unten entgegen. Bei seinem Ausstieg auf die Feuerleiter hatte Clark selbst so viel Krach gemacht, dass er ihn offensichtlich überhört hatte.
    Es war der Beschatter, der ihn bereits am Fahrkartenschalter im Bahnhof beobachtet hatte. Er zog eine silberne Automatikpistole und richtete sie auf Clark. Dieser reagierte jedoch blitzschnell und trat sie ihm aus der Hand. Die Waffe flog über das Geländer der Feuertreppe hinweg hinunter auf die Gasse. Der Mann wich zwei Stufen bis zum nächstunteren Treppenabsatz zurück.
    Die beiden Männer starrten sich ein paar Sekunden lang schweigend an. In Johns Hüftholster steckte eine Pistole, aber er wollte sie nicht benutzen. Er wollte keinen FBI-Agenten, französischen Privatdetektiv, CIA-Beamten oder deutschen Polizisten erschießen. Wer immer dieser Mann war, Clark wollte ihn auf keinen Fall töten.
    Als der Mann in seinen Regenmantel griff, stürzte sich Clark auf ihn. Er musste ihm zuvorkommen, bevor dieser eine weitere Waffe auf ihn richten konnte.
    Luc Patin erschrak zu Tode, als Clark ihm seine Waffe wegkickte. Er griff sofort nach seinem Messer, das in einer Scheide an einer Halskette unter seinem Hemd steckte. Er zog die Klinge heraus und schwang sie dem Amerikaner entgegen.
    John sah die Bewegung, hob den Arm und wehrte den Angriff ab. Dabei bekam er jedoch eine tiefe Schnittwunde in seinem Handrücken ab. Er schrie vor Schmerz laut auf, dann schmetterte er dem französischen Privatdetektiv seine rechte Handfläche von unten ans Kinn.
    Luc Patins Kopf schnappte zurück, der Mann taumelte ein Stück nach hinten und stürzte rückwärts über das niedrige Geländer in die Tiefe. Clark sprang nach vorne, um seinen Angreifer am Mantel zu packen, aber durch die Nässe des Stoffes und das glitschige Blut an seiner linken Hand konnte er ihn nicht festhalten. Der Franzose fiel drei Stockwerke tief auf das Kopfsteinpflaster hinunter.
    Als sein Kopf auf den Boden knallte, klang

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