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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Amtsantritt der Militärgerichtsbarkeit übergeben werde.
    Danach bat er Präsident Kealty, seinem Amtsvorbereitungsteam die Einzelheiten der geheimen Anklageschrift gegen John Clark zu enthüllen. Er gebrauchte zwar nicht den Ausdruck »Liefere endlich Beweise, sonst halt die Klappe!«, aber das war genau, was er meinte.
    Der kommende US-Präsident wiederholte dann seine Unterstützung für Clark und die Männer und Frauen im Militär und in den Geheimdiensten.
    Sobald er das Podium verlassen hatte, rief Jack jr. Melanie an. Er hatte sie seit seiner Rückkehr aus Dubai erst einmal gesehen. Er hatte ihr erzählt, er sei geschäftlich in der Schweiz gewesen. Dort habe er sein Auge und seinen Nasenrücken an einem Ast angeschlagen, als er und seine Mitarbeiter einmal snowboarden waren.
    Gerade heute Abend vermisste er sie sehr. Er wünschte, sie könnte jetzt inmitten dieser Begeisterung und Feierstimmung bei ihm sein. Beide wussten jedoch, dass es großes Aufsehen erregen würde, wenn sie sich ausgerechnet heute an der Seite des Sohns des ehemaligen und künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten zeigen würde. Außerdem hatte er sie seinen Eltern noch gar nicht vorgestellt, und heute war wohl kaum der richtige Zeitpunkt dafür.
    Schließlich fand Jack in einer der Suiten, die die Wahlkampfleitung für diesen Abend angemietet hatte, ein bequemes Sofa. Er ließ sich darauf nieder und telefonierte mit Melanie, bis der Rest der Familie nach Hause zurückkehren wollte.
     

59
    D ie Büros der Kosmos-Raumfahrtgesellschaft in Moskau lagen in der Sergej-Makejew-Straße im Viertel Krasnaja Presnja in einem modernen Stahl-Glas-Gebäude, das den Wagankowoer Friedhof aus dem 18. Jahrhundert überragte. Hier arbeitete Georgij Safronow inzwischen fast rund um die Uhr, um den Start der drei Dnjepr-1-Raketen im nächsten Monat vorzubereiten.
    Alexander Werbow, der für Startoperationen zuständige Direktor der KSFC , war ein umgänglicher, stämmiger Mann. Er war ein paar Jahre älter als Georgij, loyal und äußerst tüchtig. Die beiden Männer waren bereits seit den Achtzigerjahren Freunde. Normalerweise befasste sich Werbow mit den aktuellen Vorbereitungen solcher Startoperationen, ohne dass sich der Präsident des Unternehmens in die Einzelheiten dieses komplizierten Prozesses einmischte. Dieses Mal hatte Georgij jedoch die Verantwortung fast vollständig an sich gezogen. Alexander wusste, wie sehr dieser Dreifach-Start Georgij am Herzen lag, und er wusste auch, dass Safronow sämtliche technischen Kenntnisse besaß, die für ein solches Unternehmen nötig waren. Immerhin hatte Georgij selbst die entsprechende Direktorenstelle bekleidet, als Werbow erst leitender Ingenieur war.
    Wenn Georgij in diesem Fall auf den Startknopf drücken wollte, oder wenn er vielleicht sogar in Schnee und Eis persönlich überwachen wollte, wie die Nutzlastmodule auf die Trägerraketen montiert wurden, hatte Alex Werbow bestimmt nichts dagegen. Ein Aspekt des Interesses seines Chefs wurde ihm allerdings allmählich etwas verdächtig.
    Die beiden Männer trafen sich täglich in Georgijs Büro. Hier hatten sie fast jede Einzelheit der Startoperationen besprochen, seit Safronow aus dem Urlaub zurückgekehrt war. Werbow hatte seinen Chef wiederholt auf dessen schlanke Linie angesprochen, die dieser von seinem dreieinhalbwöchigen Aufenthalt auf einer Gästeranch in den Vereinigten Staaten mitgebracht hatte. Georgij sah auch körperlich viel fitter aus, obwohl seine Arme und Hände voller alter Kratzer und Prellungen waren. Das Einfangen von Rindern mit dem Lasso sei wirklich eine unglaublich harte Arbeit, hatte sein Chef ihm anvertraut.
    Werbow hatte Safronow gefragt, ob er ihm nicht ein Foto von sich mit einem Stetson-Hut und Chaps zeigen könne, aber Georgij war nicht darauf eingegangen.
    An diesem Tag saßen sie beide wieder einmal an Georgijs Schreibtisch und tranken Tee. Vor ihnen standen ihre geöffneten Laptops, und sie gingen einzeln und zusammen mehrere Aspekte der bevorstehenden Starts durch.
    »Georgij Michailowitsch«, sagte Alexander, »ich habe jetzt die letzte Bestätigung bekommen, dass die Radar-Verfolgungsstationen an den entsprechenden Terminen funktionsbereit sein werden. Zwei Starts auf einer südlichen und einer auf einer nördlichen Bahn.«
    Georgij blickte nicht von seinem Laptop auf. »Sehr gut.«
    »Wir haben auch den endgültigen elektrischen Verbindungsschaltplan bekommen, sodass es eigentlich keine Probleme mit dem

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