Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy

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kleineren Kellerraum zurückgezogen, um sich vor dem zu schützen, was sie für eine zu kurz geworfene Ablenkungsgranate hielten. Als jedoch der letzte der neun Knalllaute verklungen war und sie sich bereit machten, wieder den Gang hinunterzuschießen, schlitterte ihnen plötzlich ein kleiner Metallbehälter vor die Füße.
    Sie schauten genau in die Schockgranate, als diese explodierte. Der gewaltige Knall schüttelte ihnen das Gehirn im Schädel durch. Außerdem waren sie erst einmal völlig blind.
    Jack betrat den Raum als Erster. Allerdings hatte Doms Granate auch ihn für den Moment ziemlich orientierungslos gemacht. Er rannte an den beiden Männern vorbei, die auf beiden Seiten des Türdurchgangs auf dem Boden lagen, und prallte mit voller Wucht auf das Metallgitter der ersten Zelle.
    »Fuck«, schrie er. In den nächsten Sekunden war er halb blind und völlig taub.
    Jacks Körper hatte Dominic jedoch so weit vor den Auswirkungen der Schockgranate abgeschirmt, dass er seine fünf Sinne noch weitgehend beieinanderhatte.
    Er schoss den beiden orientierungslosen Haqqani-Kämpfern, die sich inzwischen auf die Knie aufgerappelt hatten, eine Kugel in den Hinterkopf.
    »Hier bin ich!« Es war Sam. Seine Zelle war nur ein paar Meter von Ryan entfernt, trotzdem konnte dieser ihn kaum hören.
    Ryan leuchtete mit seiner Lampe in alle Zellen hinein. In der ersten kauerte ein Paschtune an der Wand, in der zweiten lag ein krank aussehender blonder Weißer auf dem Boden.
    Als Ryan in die Zelle ganz in der Ecke leuchtete, erkannte er Sam Driscoll. Er saß rittlings auf einem toten Haqqani-Kämpfer. In den Händen hielt er immer noch den unnatürlich verrenkten Hals des Mannes.
    Caruso fand einen Lichtschalter und machte die Deckenbeleuchtung an. Jetzt starrte auch er auf Sam.
    »Alles in Ordnung?«
    Sam schaute von dem Mann hoch, den er soeben mit bloßen Händen getötet hatte. Es war der Gefängniswärter, der ihn als menschlichen Schutzschild verwenden wollte. Driscoll blinzelte seine beiden Kameraden an: »Spielt ihr Jungs Krieg?«


66
    S am und Dom gingen voraus, während Jack und der Afghane den hilflosen Reuters-Reporter trugen. Es war zwar recht anstrengend, ihn die Treppe hinaufzuschleppen, aber im Erdgeschoss trafen sie eine weit ernstere Lage an. Chavez hatte den ersten Stock gesäubert, aber jetzt knieten er und al-Darkur in der Eingangshalle in der Nähe der Treppe und feuerten auf feindliche Kämpfer, die in das Haus hineindrängten.
    Der pakistanische Major hatte einen Schuss in die linke Schulter abbekommen, und eine weitere Kugel hatte sein Gewehr außer Gefecht gesetzt. Trotzdem feuerte er mit seiner rechten Hand unverdrossen seine Pistole ab.
    Chavez bemerkte hinter sich die fünf Männer, von denen einer getragen werden musste. Er nickte sich selbst zu und klopfte al-Darkur auf die Schulter. »Wir sollten einen Weg nach draußen finden, bevor der Feind anfängt, mit RPGs zu schießen!«
    Sie drangen in den hinteren Bereich des Hauses vor. Der hinkende Sam Driscoll ging voraus. Er trug eine Kalaschnikow, die er sich bei einem toten Wärter besorgt hatte. Chavez hatte die Nachhut übernommen und schoss ständig, um die feindlichen Kämpfer in den Zimmern und Gängen im Vorderteil des Hauses niederzuhalten.
    Der Gang endete in einer T-Abzweigung. Driscoll wandte sich nach rechts, und der Rest der Prozession folgte ihm. Sie landeten in einem großen Zimmer an der Rückwand des Hauses, aber die Fenster waren vermauert, und es gab keine Tür nach draußen.
    »Eine Sackgasse!«, rief Sam. »Versucht die andere Richtung!«
    Jetzt ging Chavez voran. Er war überrascht, dass das feindliche Feuer in diesem Bereich des Gangs merklich abgenommen hatte. Ryan und Caruso schossen den Stamm des T hinunter, während Chavez und al-Darkur auf die andere Seite eilten, wo sie in eine lange, enge Küche kamen. Auch hier gab es keinen Ausgang, aber eine kleine Seitentür sah vielversprechend aus. Chavez öffnete sie und hoffte, dahinter ein Fenster, eine Tür oder wenigstens eine Treppe ins Obergeschoss zu finden.
    Dahinter lag jedoch nur ein dunkler Raum, etwa fünf Meter breit und zehn Meter lang. Es schien eine Art Reparaturwerkstatt zu sein. Aber Ding interessierte sich nicht für das Zimmer selbst, sondern leuchtete mit seiner Gewehrlampe an dessen Wänden entlang, um einen Ausgang zu finden. Als er nichts entdeckte, wollte er den Raum wieder verlassen, um sich den anderen anzuschließen. Da fiel ihm im Dämmerlicht etwas