Ziel erfasst
ja.«
Als er auf dem Parkplatz des Hotels Sputnik aus dem Hubschrauber stieg, trug John Clark einen russischen Tarnanzug und einen schweren Mantel. Der Verband um seinen Kopf und seine Hand war jetzt höchst professionell. Birjukow hatte dafür gesorgt, dass sie ein orthopädischer Chirurg aus Moskau begleitete, der sich jetzt um die Verletzungen des Amerikaners kümmerte.
Es tat immer noch entsetzlich weh. John war sich ziemlich sicher, dass ihm seine Hand für den Rest des Lebens Probleme bereiten würde. Auf jeden Fall würde er Gott weiß wie viele Operationen über sich ergehen lassen müssen, aber darum würde er sich später Gedanken machen.
Während seiner Ankunft herrschte heftiger Schneefall. Es war acht Uhr morgens Ortszeit, und das Sputnik schien ihm ein einziges Chaos zu sein. Jede der vielen Organisationen, ob in Uniform oder in Zivil, hatte sich innerhalb und außerhalb ihr eigenes kleines Reich geschaffen. Eine übergreifende Leitung war nirgendwo zu erkennen.
Als John vom Hubschrauber ins Hotel hinüberging, blieb jeder, dem er begegnete, stehen und starrte ihn an. Einige wussten, dass er der frühere Kommandeur der Rainbow-Truppe war, der jetzt die Gesamtleitung des Einsatzes übernehmen würde. Andere wussten, dass er John Clark war, der von den Vereinigten Staaten in der ganzen Welt wegen vielfachen Mordes gesucht wurde. Viele beeindruckte einfach nur das bestimmte und souveräne Auftreten dieses Mannes.
Jeder bemerkte jedoch auch das zerschlagene Gesicht, den dunkelroten Kiefer, die Blutergüsse um die Augen und die rechte Hand, die frisch verbunden aussah.
Stanislaw Birjukow ging an seiner Seite. Mehr als ein Dutzend Alpha-Gruppen- und FSB-Männer folgten ihnen, als sie das Hotel betraten und durch die Lobby marschierten. In dem Gang, der zum Hauptkonferenzraum führte, traten Offiziere, Diplomaten und Raketenwissenschaftler zur Seite, um der beeindruckenden Prozession Platz zu machen.
Birjukow klopfte nicht an, bevor er das Kommandozentrum betrat. Er hatte kurz vor der Landung auf dem Jubilejnaja-Flugfeld mit Präsident Rytschkow gesprochen. Jetzt besaß er die Autorität, die er benötigte, um hier alles nach seinen eigenen Vorstellungen und Wünschen zu gestalten.
Dem Kommandozentrum hatte man die Ankunft des Amerikaners und des FSB-Direktors angezeigt. Alle, die hier arbeiteten, saßen deshalb bereits am großen Konferenztisch. Clark und Birjukow zogen es jedoch vor zu stehen.
Als Erster ergriff der Direktor des russischen Inlandsgeheimdienstes das Wort. »Ich habe gerade mit dem Präsidenten gesprochen. Er hat sich mit den NATO -Kommandeuren über die Rolle der Rainbow-Truppe geeinigt.«
Der russische Botschafter in Kasachstan nickte. »Ich habe selbst mit dem Präsidenten gesprochen, Stanislaw Dmitrijewitsch. Lassen Sie mich Ihnen und Mr. Clark versichern, dass wir die Situation genau verstehen und Sie jederzeit auf uns zurückgreifen können.«
»Das gilt auch für mich.« General Lars Gummesson betrat den Raum. Clark war Gummesson kurz begegnet, als dieser noch Oberst der schwedischen Spezialkräfte war. Darüber hinaus kannte er den Mann nicht. Er wusste nur, dass er gegenwärtig der Kommandeur der Rainbow-Truppe war. Er hatte eigentlich erwartet, dass es mit ihm gewisse Reibungen geben würde. Immerhin musste er ihm kurzfristig die Befehlsgewalt abtreten. Aber der groß gewachsene Schwede salutierte zackig, wobei er gleichzeitig Johns zerschlagenes Gesicht und seine verletzte Hand verwundert betrachtete, und sagte: »Ich habe gerade mit der NATO -Führung gesprochen, und sie hat zugestimmt, dass Sie bei dieser Operation das Rainbow-Kommando übernehmen.«
Clark nickte. »Ich hoffe, dass Sie keine Einwände dagegen haben.«
»Überhaupt keine, Sir. Ich übe meine Funktion im Auftrag meiner Regierung und der NATO -Führung aus. Sie haben die Entscheidung getroffen, mich zu ersetzen. Ihr Ruf eilt Ihnen voraus, und ich erwarte, in den nächsten vierundzwanzig Stunden viel von Ihnen zu lernen. Als Rainbow noch bedeutend mehr aktive Einsätze durchführte, das heißt, als Sie die Truppe noch kommandierten, haben Sie bestimmt viele Erfahrungen gemacht, die in den kommenden Stunden hilfreich sein können. Wenn Sie es wünschen, können Sie jederzeit über mich verfügen.« Zum Schluss sagte Gummesson noch ganz förmlich: »Mr. Clark, bis diese Krise vorüber ist, steht Rainbow unter Ihrem Kommando.«
Clark nickte. Tatsächlich war er gar nicht so glücklich, diese Verantwortung
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