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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Leuten machen konnte, die im beleuchteten rückwärtigen Eingangsbereich des Gebäudes auftauchten.
    So hilfreich diese Fotos auch sein mochten, würden die beiden darüber hinaus realistischerweise nur recht wenig erreichen können. Um alle Zugänge zu diesem Objekt abzudecken, wäre eine Überwachungstruppe von wenigstens vier Fahrzeugen und acht Beobachtern nötig. Eine mobile Observationseinheit müsste in einer Stadt wie Paris mindestens aus sechs mit jeweils zwei Mann besetzten Fahrzeugen bestehen, wenn man es mit einer solchen Zielperson wie Hosni Iheb Rokki zu tun hatte, die sicherlich auf dem Gebiet der Überwachungsabwehr sehr erfahren war.
    Chavez und Clark hatten Rokki bisher noch nicht gesehen. Sie waren sich jedoch ziemlich sicher, dass er sich in dieser konspirativen Wohnung aufhielt. Ryan hatte diese Adresse vom französischen Inlandsgeheimdienst abgeschöpft. Außerdem waren ihnen ein paar junge, kräftige Männer aufgefallen, die um die Mietskaserne herum eine Art Sicherheitskordon bildeten, wahrscheinlich keine Mitglieder des URC, sondern einer lokalen Gang, die angeheuert worden waren, ihn zu alarmieren, wenn die Polizei oder irgendwelche verdächtige Personen herumschnüffeln würden.
    Kurz nach Einbruch der Dunkelheit hatte sich Chavez die Kapuze seiner Hoodie-Jacke über den Kopf gezogen, war aus dem Minivan ausgestiegen und hatte zu Fuß eine halbe Stunde lang die Gegend erkundet, wobei er den Wohnblock in weitem Bogen umkreiste. Er spazierte über einige Parkplätze, kam an einem Spielplatz vorbei, der gegenwärtig offensichtlich vor allem von Klebstoffschnüfflern und Heroinspritzern aufgesucht wurde, und durchquerte das Erdgeschoss einer vierstöckigen Parkgarage. Danach kehrte er zum Ford Galaxy zurück.
    Nachdem er wieder eingestiegen war, fragte ihn Clark: »Wie ist die Lage?«
    »Hinter dem Gebäude stehen immer noch die gleichen drei oder vier Mann. Auch am Vordereingang lungern vier Kerle herum.«
    »Noch was?«
    »Ja. Wir sind nicht die Einzigen, die sich für diese Wohnung interessieren.«
    »Nicht?«
    »Ein beigefarbener viertüriger Citroën. Auf dieser Straßenseite, auf dem Parkplatz hinter dem Gebäude hier links. Ein Fahrer und eine Beifahrerin. Beide schwarz und in den Dreißigern.«
    »Beschatter«, sagte Clark. Chavez hätte sie andernfalls nicht erwähnt.
    »Ja. Sie waren zwar ziemlich unauffällig , aber sie haben von dort eine direkte Sicht auf Rokkis Wohnung. Da wir die Einfahrt dieses Parkplatzes die ganze Zeit im Auge hatten, müssen sie bereits dort gestanden haben, als wir ankamen. Ja, das sind definitiv Überwacher. Von welchem Verein stammen die deiner Ansicht nach?«
    »Ich tippe auf die DCRI . Wenn ich recht habe, stehen da noch ein paar weitere Autos rum. Sie haben wahrscheinlich einen Überwachungsring gebildet, aber ich bezweifle , dass wir uns in dessen Innern befinden. Sie können näher heranrücken, da sie nicht alle ständig ihre Augen auf die Zielwohnung richten müssen. Sie stehen auf den Parkplätzen und alarmieren sich gegenseitig über Funk, wenn sich etwas rührt. Ich bin froh, dass die Franzosen diese Kerle beobachten. Hoffentlich nehmen sie diesen Rokki hops und schütteln ihn kräftig durch, um zu schauen, was dabei herausfällt.«
    »Träum weiter, John. Doch nicht die Franzosen. Die CIA hätte das vielleicht getan, bevor Kealty ihr verbot, die armen Terroristen zu hart ranzunehmen.«
    »Achtung!«, sagte John plötzlich. Von links hinten näherten sich zwei Schlägertypen ihrem Fahrzeug. Beide Männer verlangsamten ihre Schritte und linsten in den Van hinein. Die getönten Scheiben machten John und Ding natürlich nicht unsichtbar. Clark starrte seinerseits die beiden jungen Nordafrikaner eine ganze Zeit lang unverwandt an.
    Schließlich gingen sie weiter.
    Clarks stahlharter Blick hatte wieder einmal den Sieg davongetragen. Sie waren jedoch auch auf einen anderen Ausgang vorbereitet gewesen. Die beiden amerikanischen Spione arbeiteten vor jeder Operation eine glaubwürdige Tarngeschichte aus, die ihre Anwesenheit an einem bestimmten Ort »erklärte«. Beide Männer hatten über die Jahre so viele Rollen gespielt und oft bereits auf dem Hinflug geübt, dass sie inzwischen wie gut ausgebildete Schauspieler agierten.
    Sollte sie bei dieser Operation die Polizei, ein Sicherheitsdienst oder eine schwer bewaffnete Drogenbande aus diesem Viertel aus dem Fahrzeug zerren, war ihre Tarnerzählung so einfach wie plausibel. Clark und Chavez waren

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