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Ziel erfasst

Ziel erfasst

Titel: Ziel erfasst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Wohnung im Departement Seine-Saint-Denis verließen, verfolgte sie das Überwachungsteam bis in die Pariser Stadtmitte. Dort hatten die Franzosen allerdings etwas Pech. Rokki ließ einen Motorradfahrer nach möglichen Verfolgern Ausschau halten. Wir sind uns zu neunzig Prozent sicher, dass dieser das Deckungsfahrzeug der DCRI entdeckt hat.«
    Jack zuckte zusammen. »Die französischen Geheimdienstler sind also aufgeflogen?«
    »Sieht so aus, aber sie selbst scheinen das nicht einmal zu wissen. Sie setzten ihre Verfolgung bis zum Four Seasons fort. Jetzt überwachen sie Rokki vom Hôtel de Sers aus, das in der Avenue um die Ecke liegt. Dort haben sie ein Zimmer mit direkter Sicht auf Rokkis Suite bezogen. Ich nehme an, sie setzen eine Laserabhöranlage ein, bis sie eine bessere Wanze platzieren können.«
    Sam musterte den Plan des 8. Arrondissements. »Wow, die DCRI ist ihnen wirklich dicht auf die Pelle gerückt.«
    »Zu dicht, glauben wir«, sagte Clark. »Wenn sie direkte Sichtverbindung zu Rokki haben und dieser weiß, dass er überwacht wird … wir müssen wohl von der Annahme ausgehen, dass die URC-Zelle die französischen Agenten in deren Zimmer im anderen Hotel entdeckt hat.«
    »Was wissen wir über die DCRI ?«, fragte Sam. »Verstehen die ihr Handwerk?«
    »Die sind sogar verdammt gut«, erwiderte Clark. »Wir haben bei Rainbow öfter mit ihnen zusammengearbeitet. Aber sie sind wie die Beamten unseres guten alten FBI. Wenn du irgendwo in Frankreich Ermittler, Überwachungsmannschaften oder Verbrecherjäger brauchst, dann solltest du sie rufen. Wenn es sich dagegen um eine Gruppe von Attentätern handelt, die sich mitten in Paris auf ihren Anschlag vorbereiten, dann geht es nicht mehr nur um Überwachungsmaßnahmen … und dann sind sie völlig überfordert. Normalerweise tragen sie nicht einmal Waffen!«
    »Könnte der URC nicht einfach abhauen, wenn er weiß, dass er aufgeflogen ist?«, wollte Sam wissen. »Könnte er sein Vorhaben nicht abblasen und die Stadt verlassen?«
    Dieses Mal antwortete Jack Ryan. »Unter normalen Umständen schon. Das würden wir von ihnen erwarten. Aber der URC macht gerade äußerst schwierige Zeiten durch. Seit dem Verschwinden des Emirs haben sie tatsächlich äußerst gewagte Aktionen durchgeführt. Unserer Meinung nach ist Rokki hier, weil sein Boss al-Qahtani auf die französische Regierung wegen einiger Maßnahmen sauer ist, die er für islamfeindlich hält. Rokki möchte seinen Chef sicher auf keinen Fall enttäuschen. Sollte er erkennen, dass das DCRI -Team tatsächlich nur aus einem Hotelzimmer voller Überwachungsleuten mit Mikrofonen und Kameras besteht, würde das ihn und seine Handlanger wohl kaum groß abschrecken.«
    »Wissen wir eigentlich, was Rokki plant?«
    »Wir haben keine Ahnung. Wir können nur mit Gewissheit sagen, dass es irgendwo hier in der Gegend stattfinden wird – und zwar heute, wenn wir nichts dagegen unternehmen.«
    Jetzt meldete sich Dom zu Wort. »Du kennst mich, ich bin immer für einen guten Kampf mit diesen Arschlöchern zu haben, aber warum alarmierst du nicht einfach die örtlichen Behörden, dass der URC hier ist und die Männer entdeckt hat, die ihn überwachen sollen? Wir könnten einem Jungen zwanzig Euro in die Hand drücken, damit er bei der DCRI anklopft und ihnen mitteilt, dass sie aufgeflogen sind.«
    »Weil wir vier die beste Chance haben, Rokki hier und jetzt zu stoppen«, entgegnete Clark. »Außerdem brauchen wir ihn lebend. Dies ist für uns eine einmalige Gelegenheit, etwas über Abdul bin Mohammed al-Qahtani herauszufinden. Immerhin handelt es sich bei diesem um den letzten echten Anführer des URC.«
    Jeder im Raum nickte.
    »Okay«, fuhr Clark fort. »Und jetzt zum Operationsplan. Jungs, wir haben fast ein ganzes Jahr lang kein Blut mehr vergossen.« Er schaute auf die Uhr. »In etwa drei Stunden wird sich das ändern.«
    Ryans Herz begann rasend schnell zu pochen. Er sah sich im Zimmer um und fragte sich, was die anderen wohl gerade fühlten. Nur Dom zeigte ein kleines bisschen Aufregung. Driscoll, Chavez und Clark sahen dagegen aus, als ob sie in einem Starbucks einen Kaffee trinken und dabei das Kreuzworträtsel der Sunday Times lösen würden.
    In den nächsten zwanzig Minuten erklärte Chavez jedem seine Aufgaben während der folgenden Operation. Er benutzte dabei sein Notizbuch, in das er zuvor kleine Planskizzen gekritzelt hatte. Er und Caruso würden in der Suite im dritten Stock, die direkt über der von

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