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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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leichtesten läßt sich naturgemäß aufrufen, was mit großer Intensität und leichtem Zugriff gespeichert ist. Das ist zum ersten bei beiden fast das gleiche, und zum zweiten - ich kenne ja ihre Entwicklung - sind die wirklich starken und prägnanten Erlebnisse, die die beiden in ihrem bisherigen Leben gehabt haben, gemeinsame Arbeitserlebnisse. Was für ein Konzert sollen die Geusen also spielen auf zwei Klavieren, von denen jedes nur eine Taste hat, und noch dazu die gleiche?“
    Hirosh stöhnte und ächzte, als habe er das Zipperlein oder den Reißmatismus oder wie diese Plagen der Vorgeschichte noch heißen mochten.
    Kiliman lachte. „Gefällt dir nicht, nein?“
    „Gefällt mir ganz und gar nicht!“
    „Tröste dich, es ist vermutlich genauso halbwahr wie das andere Extrem. Aber etwas ist dran, scheint mir. Muß mir ja scheinen, war ja mein Gedanke.“
    „Es ist wirklich was dran, es ist nämlich...“, sagte Hirosh, aber er kam nicht dazu, den Satz zu vollenden, denn in diesem Augenblick meldete das inzwischen automatisierte Überwachungssystem, daß eine Stoßwelle ausgebrochen sei, die die Basis in einer Viertelstunde erreichen würde.
    Die Treibstoffproduktion war zwar schon seit einigen Tagen abgeschlossen, aber das Raumschiff mußte präpariert werden, sie schafften es gerade so und verschwanden dann in den Felswannen, die inzwischen für alle angelegt worden waren.
    Hirosh rief Kiliman über Helmfunk und sagte, als ob sie das Gespräch gar nicht unterbrochen hätte: „Es ist nämlich überprüfbar, wenigstens in gewissen Grenzen. Erstens beantwortet es mir eine Frage, die mir vorhin beim Bericht der Zwillinge aufgetaucht ist. Warum erscheinen in ihren Vorstellungen durchaus fremde, fernliegende, sogar unbekannte Personen, aber nicht wir, ihre Kollegen? Vielleicht, weil wir im Zusammenhang mit ihrer Arbeit keine besonders wichtige Rolle spielen. Ich gebe zu, daß auch andere Erklärungen denkbar sind, aber was ist schon eindeutig in unserem Fall! Aber weiter, was noch wichtiger ist...“
    „Warte mal“, sagte Kiliman, „der Sturm scheint jetzt vorbei zu sein, aber ich habe nicht das Gefühl, daß ich schwerer werde. Ich gebe zu, ich hab das ja damals nicht miterlebt, aber trotzdem...“
    „Tatsächlich!“ erwiderte Hirosh verwundert. „Augenblick, das werde ich gleich mal...“ Er hakte sich los, tauchte halb auf, hob den Arm aus dem Wasser - es herrschte die gleiche Schwerkraft wie sonst auch. „Es scheint, die Stoßwelle spart uns aus. Vienna, Kerala, raus aus den Wannen, die andern bleiben drin!“
    Es interessierte Hirosh, wie weit die Aussparung ging. Er schickte jeden der Zwillinge in eine andere Richtung los, mit einem längeren
    Stab bewaffnet, den sie vor sich her tragen sollten, damit sie nicht in
    die Grenzzone kämen. Er selbst ging zum Steilufer. Ja, die Wasserlinie zeigte es, der Strand stand schon wieder unter dem
    Einfluß der Stoßwelle. Bald berichteten auch die Zwillinge, daß sie an der Grenze angekommen seien. Hirosh ließ sie die Stelle markieren und rief sie dann zurück.
    „Wieder rein ins Wasser“, sagte er, „die zweite Bö kommt gleich.“ Vielleicht war seine Vorsicht in diesem Fall zu groß, aber die Stoßwelle kam diesmal von der Landseite, die Bö also auch, und es war nicht auszuschließen, daß sie Äste und dergleichen mitführte.
    Was nun hatte das wieder zu bedeuten? War das eine Bestätigung des Kontakts? Hatte eine Automatik bei der letzten Stoßwelle ihren
    Standort festgestellt und jetzt entsprechend reagiert - nein, das war Unsinn, denn sie hatten ja nicht hier gestanden. Aber ob automatisch oder von den Geusen veranlaßt oder beides zusammen - woher wußten sie den Standort ihrer Basis?
    Hirosh erörterte die Frage mit Kiliman, als sie nach der Unterbrechung wieder zusammenkamen.
    „Ich glaube nicht“, meinte Kiliman, „daß sie eine Möglichkeit haben, aus der Entfernung direkt einzuwirken. Vielleicht ist diese
    Reaktion gar nicht mal auf den Besuch gesellschaftlicher Wesen zugeschnitten. Die Sache wird zu den verschiedenen
    Überführungsautomatismen gehören, von denen wir sicherlich auch nur einen kleinen Teil kennengelernt haben, und damit wohl zu den Ereignissen, für die wir keine konkrete Erklärung bekommen werden. Aber was war mit dem Überprüfen?“
    Hirosh nickte. „Du hast recht, kümmern wir uns um die Dinge, die uns die Chance bieten, me hr zu erfahren. Ich meine folgendes: Wenn
    der Speicherinhalt des Gehirns Einfluß hat auf

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