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Zielstern Beteigeuze

Zielstern Beteigeuze

Titel: Zielstern Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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darüber verständigt hatten, sahen in seinem Vorgehen durchaus eine Methode, zu lernen und sich weiterzuentwickeln, und nicht einmal die schlechteste.
    Die Dela-Schicht hatte auf ihn den Eindruck einer technischen Einrichtung gemacht, er hatte darüber auch mit seiner Freundin Delawara gesprochen, bei ihr jedoch wenig Gegenliebe für seine Vermutungen gefunden. Also hatte er sich gründlich mit der Theorie der fremden Zivilisation beschäftigt, die immer noch zwischen den beiden Extremen pendelte und das wohl auch tun würde, bis einmal wirklich eine fremde Zivilisation entdeckt war, nämlich zwischen der Annahme, es gäbe außerordentlich viele davon in unserer Galaxis und wir hätten nur noch nicht den Zugang zu ihnen gefunden, und der entgegengesetzten Annahme, die Menschheit sei die einzige in der Milchstraße. Als der freie Raum vor ihnen sich in den Vordergrund der Diskussionen schob, hatte er sich nicht mit der lapidaren Feststellung zufriedengegeben, so etwas sei noch nicht beobachtet worden, sondern er hatte alle bisherigen Vermessungen stellarer Systeme daraufhin überprüft. Und als er dann diese Meinung bestätigt fand, studierte er alles, was er über die Mechanik stellarer Systeme auftreiben konnte.
    Elber war froh, daß der Koch und der CP so auf ihn eingingen, und es gelang ihm auch meist, sich an die Regeln zu halten, sich nicht in etwas zu verbeißen und nicht zu eifern. Aber manchmal ärgerte es ihn doch, daß Woleg so gar kein Interesse zeigte, obwohl er ihn doch länger kannte als die andern; zwei Reisen hatten sie schon gemeinsam gemacht.
    Aber Woleg hatte Sorgen. Nach den Außenreparaturen hatte die Basisgruppe begonnen, das gesamte Raumschiff umzukrempeln. Verborgene Fehler oder auch nur schwache Stellen konnten gefährlich werden, wenn einmal starke Belastungen auftreten sollten. Zwar hatte die automatische Kontrolle nichts angezeigt, aber sie stellte nur vorhandene Funktionsstörungen fest, nicht zukünftige.
    Eben waren sie mit dem Teil des Raumschiffs fertig geworden, der sich in Betrieb befand, und übergegangen zu dem zur Zeit abgeschalteten Transitsystem. Zwar war es im Prinzip einfacher, ein stillgelegtes System durchzuprüfen, dafür aber war dies das komplizierteste, was überhaupt denkbar war. Und schon bei den ersten Stichproben hatten sich Schwachstellen gezeigt - Schäden, die nicht unmittelbar zu Betriebsstörungen führen würden, doch andererseits so deutlich waren, daß man sie nicht mit gutem Gewissen als belanglos abtun konnte. Und das Problem war: Um diesen Teil reparieren zu können, müßten alle Antriebe stillgelegt werden.
    Nun war Woleg zwar von der Notwendigkeit dessen überzeugt, ob er allerdings die CE auch dafür einnehmen konnte, das bezweifelte er. Es war so ein Fall, bei dem der Fachmann sofort klarsieht, sich aber andern gegenüber zu einem guten Teil auf seine Intuition berufen muß. Hinzu kam, daß er noch nichts sagen konnte über die Dauer der notwendigen Arbeiten. Und so befürchtete er, daß die CE um jede Stunde der begrenzten Expeditionszeit kämpfen würde. Er brauchte mehr Tatsachen, klarere Angaben, aber wie sollte er die bekommen ohne die Tiefenprüfung im Ruhezustand?
    Er bemerkte wohl, daß seine beiden älteren Tischpartner sich um ihn bemühten und daß Elber seine Teilnahme vermißte, aber er durfte ihnen nicht entgegenkommen, er mußte sein Problem lösen, und er würde es lösen, verdammt noch mal, er hatte schon härtere Nüsse geknackt. Und wenn es dann gelöst war, würde niemand davon großes Aufheben machen, er selbst auch nicht, das war eben seine Arbeit, und er war im Grunde genommen zufrieden damit.
    Die lang erwartete Stunde war gekommen, der erste Reflex von dem Planeten eingegangen. Sieben Tage hatte das Laserlicht gebraucht vom Raumschiff zum Planeten und zurück. Diesmal gab es keine Versammlung in der Zentrale, die Auswertung würde sowieso einige Zeit dauern, und der Vorgang selbst war ja wenig spektakulär. Außerdem hatte Woleg seine Mannschaft so eingespannt, daß keiner von der Basisgruppe Zeit dazu gehabt hätte.
    Diesmal hatte Atacama selbst die Auswertung übernommen - hing doch von den Ergebnissen auch die Massebestimmung des Zwergs und des Beteigeuze ab. Dela und Kiliman befanden sich ebenfalls in der Zentrale. Dela tat Routinedienst, nur Kiliman hatte frei. Er hielt sich im Hintergrund, war aber innerlich durchaus nicht unbeteiligt. Er wünschte sich für die Expedition und besonders für Atacama, daß sich

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