Zielstern Centauri

Titel: Zielstern Centauri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. L. Wallace

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nicht unterstützt, werden wir nie wieder auch nur eine einzige Chance haben. Nach dem jetzigen Vorfall wird der Asteroid von Wachposten überschwemmt sein. Sie werden uns noch beim Schlafen beobachten.“
    „Nun“, sagte Anti. „Hatten wir etwa nicht auch an diesen Fall gedacht? Laß uns den letzten Schritt jetzt vorwegnehmen.“
    Docchi hob den Kopf. „Wir sollen uns an die letztmögliche Stelle wenden? Der Solar-Ausschuß wird es uns sehr übelnehmen.“
    „Natürlich, aber sie können nichts dagegen tun.“
    „Sei nicht zu sicher. Er kann uns abschießen lassen. Mit der Entführung des Schiffes sind wir automatisch zu Verbrechern geworden.“
    „Ich weiß, aber sie werden vorsichtig sein, besonders nachdem wir Kontakt aufgenommen haben. Wie würde es aussehen, wenn wir vor den Augen von Milliarden Zuschauern in Stücke geschossen würden?“
    „Sehr scharfsinnig“, sagte Docchi. „Nun gut, sie, werden nichts dergleichen unternehmen. Dann schlage ich vor, wir machen uns jetzt fertig.“
    Anti betrachtete ihn. kritisch. „Vielleicht sollten wir dich etwas herrichten.“
    „Mit falschen Armen und Kosmetika? Nein, sie werden uns so hinnehmen müssen, wie wir sind – häßlich und abstoßend.“
    „Das ist eine noch bessere Idee – Mitleid erwecken!“
    „Nicht Mitleid – sondern Wirklichkeit. Es bedeutet zu viel für uns. Ich möchte nicht, daß sie uns als gutaussehende, wenn auch unglückliche Mitbürger akzeptieren und, nachdem sie entdeckt haben, was wir wirklich sind, ihre Meinung wieder ändern.“ Er betrachtete das Tele-Kom. Sie näherten sich der Erde, die nicht mehr nur ein Lichtpunkt war, sondern eine ganz deutlich wahrnehmbare Scheibe. Er konnte die Umrisse der Ozeane erkennen, Landformen und die Schatten der Gebirge, die weiten Flächen der Prärien und Ebenen; er stellte sich die Menschen darauf vor. Das war die Heimat – gewesen.
    Jordan kam herein. „Wir werden verfolgt.“
    „Holen sie uns ein?“
    „Wahrscheinlich. Bei dieser Bruchkiste hier.“
    „Mach, was du willst“, sagte Docchi ungeduldig. „Wie schnell kannst du in den Sendebereich kommen?“
    Jordan runzelte die Stirn. „Ich dachte wicht, daß wir das für diesmal geplant hatten. Es sollte der allerletzte Ausweg sein.“
    „Ich habe es mit Anti durchgesprochen. Dies ist unsere letzte Chance. Wenn du irgendwelche Einwände hast, so mußt du sie jetzt erwähnen.“
    „Ich habe mir die Polizeinachrichten angehört“, sagte Jordan nachdenklich. „Nein, ich habe nichts dagegen – nicht, wenn uns ein schwerer Kreuzer an den Fersen hängt!“

    *

    Sie versammelten sich im Kontrollraum. „Ich möchte die Aufmerksamkeit nicht speziell auf mich lenken. Auch nicht auf Nona, obgleich sie ganz annehmbar ist. Einer Welt mit perfekten und schönen Menschen mögen wir seltsam vorkommen, aber sie müssen uns sehen, wie wir sind!“
    „Als Beispiele“, sagte Anti.
    „Ja, im gewissen Sinne sind wir das. Es hängt eine Menge davon ab, ob sie uns als solche anerkennen.“
    Zum ersten Male schien sich Cameron jetzt zu vergegenwärtigen, was sie vorhatten. „Wartet“, sagte er hastig. „Ihr macht einen Fehler. Ihr müßt mir zuhören.“
    „Wir müssen dies und wir müssen das“, fuhr Jordan ihn an. „Ich habe es jetzt allmählich satt. Können Sie nicht begreifen, daß wir hier befehlen?“
    „Das ist richtig“, stimmte Docchi zu. „Jordan, gib acht, daß der Doktor nicht auf dem Bildschirm erscheint oder uns unterbricht. Wir sind zu weit gekommen, um uns jetzt noch von ihm beeinflussen zu lassen.“
    „Gut. Beim ersten Ton, den er von sich gibt, schmelze ich ihm die Zähne aus dem Mund.“ Jordan hielt den Strahler so auf Cameron gerichtet, daß er außerhalb des Sichtfeldes des Bildschirms lag.
    Der Arzt wollte auffahren, aber die Waffe war, wenn auch klein – so doch sehr real. Und Jordan war bereit, sie zu gebrauchen. Dies war der einzige Grund für sein Schweigen, dies und die Tatsache, daß sie sowieso bald ihre Lektion erhalten würden.
    „Fertig?“ fragte Docchi.
    „Schalte ein. Es ist so weit. Ich habe alles eingestellt. Jetzt ist nichts mehr zu ändern. Sie müssen uns anhören.“
    Die Rakete glitt aus ihrer Flugbahn. Sie fiel tiefer, direkt auf die Erde zu. Tiefer und immer tiefer; der vertraute Planet wurde sehr groß.
    „Bürger des Solarsystems, Bewohner der Erde“, begann Docchi. „Dies ist eine Sonderübertragung. Wir benutzen die Notwelle, denn für uns ist dies eine Notlage. Ich sagte