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Zitadelle des Wächters

Zitadelle des Wächters

Titel: Zitadelle des Wächters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas F. Monteleone
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hal­te Wa­che. Nichts au­ßer Käl­te und Dun­kel­heit um un­ser Zelt her­um. Und plötz­lich hö­re ich ir­gend­wo dort drau­ßen et­was. Ich ha­be ei­ne 9-Mil­li­me­ter-Pis­to­le, und die kann ei­nem ein Loch so groß wie ’ne Brat­pfan­ne in den Schä­del pus­ten, ka­piert? Al­so ho­le ich sie raus und hal­te sie in die Dun­kel­heit. Ich schie­ße im­mer erst und fra­ge spä­ter. Ge­ra­de will ich ’n paar Ku­geln in die Rich­tung feu­ern, aus der das Ge­räusch ge­kom­men ist, da hö­re ich doch mei­nen Na­men …’ne rich­tig for­mel­le Be­grü­ßung, so mit al­lem Drum und Dran, als wä­re ich im Haus des Sa­las­ans: ‚Stoor von Ha­daan, seid ge­grüßt. Ich kom­me in Frie­den! 4 Al­so, ich sa­ge ihm, er sol­le erst mal ins Licht tre­ten. Und da kommt ein al­ter Mann in ei­ner Kut­te, die Ka­pu­ze auf dem Kopf, und ich den­ke, mich laust der Af­fe, das ist tat­säch­lich ein Mönch. ‚Car­tor Fi­li­us?’ fra­ge ich ihn, und er nickt. Al­so brin­ge ich ihn zum Zelt und fra­ge ihn, ob er et­was zu trin­ken ha­ben möch­te, aber er will nichts. Wir re­den so ’ne Wei­le her­um, bis ich ihn fra­ge, wie er mich hier ge­fun­den hat. Aber er sagt nichts Kon­kre­tes, nur, er ha­be sei­ne be­son­de­ren Me­tho­den’. Ich den­ke mir, der will nicht über Ge­schäfts­ge­heim­nis­se plau­dern und las­se ihm des­halb sei­nen Wil­len. Dann er­klärt er mir, daß er ei­gent­lich gar nicht für Mar­duk ar­bei­tet. Das hab’ ich mir auch schon vor­her ge­dacht, woll­te es ihm aber nicht sa­gen …“
    Der al­te Mann leg­te wie­der ei­ne Pau­se ein, um aus sei­nem Glas zu trin­ken. Va­ri­an be­ob­ach­te­te die Ge­sich­ter der Zu­hö­rer. In ih­nen spie­gel­te sich al­les wi­der: Un­glau­ben, Be­lus­ti­gung, höchs­te Auf­merk­sam­keit und die Igno­ranz von Be­trun­ke­nen. Trotz­dem hör­ten al­le zu.
    „… und dann pas­siert ein tol­les Ding. Ich weiß, das hört sich jetzt an, als hätt’ ich mir das al­les aus den Fin­gern ge­saugt. Aber jetzt spitzt mal die Oh­ren: Ich hör wie­der was in der Dun­kel­heit, ’n paar di­cke Äs­te kni­cken wie Streich­höl­zer ab – was ganz Großes muß da drau­ßen her­um­lau­fen, und zwar ziem­lich schnell. Doch be­vor ich mei­nen 9-Mil­li­me­ter-Re­vol­ver hoch­rei­ßen kann, fliegt ein rie­si­ger Schat­ten aus dem schwar­zen Wald.
    Der al­te Car­tor steht auf und packt das Biest ge­nau an der Brust. Es war ein Cra­gor, der größ­te und ge­meins­te Cra­gor, den ich je ge­se­hen ha­be, min­des­tens drei Ems lang! Schlägt auf den al­ten Car­tor mit sei­nen Kral­len ein und will ihn mit den Fän­gen zu Mus ma­chen. Ich dach­te, das Biest reißt den Al­ten in Stücke, be­vor er zu Bo­den fällt. Aber das war gar nicht so.
    Der Cra­gor liegt al­so auf ihm und zerrt und reißt, wie das sol­che Bies­ter eben tun, an ihm her­um, klar? Ich hab’ einen Mo­ment Zeit, so zwei bis drei Se­kun­den, aber das reicht nur aus, um zwei La­dun­gen raus­zup­fef­fern. Wumm! Dem Cra­gor hat’s den Kopf zer­bla­sen! Die Stücke flie­gen über­all in der Ge­gend her­um.
    Aber da­mit ist die Sa­che noch lan­ge nicht ge­ges­sen. Ich lau­fe zu dem Al­ten her­über und tre­te den Bro­cken vom ar­men al­ten Car­tor Fi­li­us her­un­ter. Und ich den­ke mir, von dem ist nur noch Hack­fleisch üb­rig, oder? Aber da setzt er sich auf und bringt sei­ne Kut­te in Ord­nung. ‚Dan­ke schön’, sagt er dann zu mir.
    Nor­ma­ler­wei­se hät­te ich ge­dacht, nie­mand kön­ne ei­ne der­ar­ti­ge Be­hand­lung von ei­nem Cra­gor über­le­ben … aber, wißt Ihr, zu der Zeit wuß­te ich be­reits, Car­tor Fi­li­us ist gar kein Mensch!
    Das Biest hat­te sein Ge­wand or­dent­lich in der Man­gel ge­habt, und wäh­rend der Al­te es rich­tet, se­he ich et­was dar­un­ter. Me­tall! Und Glas! So dick und klar wie ein To­pas. Und das Gan­ze wird mit Licht und Ener­gie er­leuch­tet!
    Ich ma­che einen Schritt zu­rück, wäh­rend er sich zu­recht­macht. Aber er wuß­te es, und ich wuß­te es auch und mitt­ler­wei­le auch Raim – denn auch der hat­te den Cra­gor ge­hört, als er aus dem Wald her­an­rausch­te. Da ste­hen wir drei al­so ’ne Wei­le her­um und star­ren uns ge­gen­sei­tig an. Dann sagt der

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