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Zitadelle des Wächters

Zitadelle des Wächters

Titel: Zitadelle des Wächters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas F. Monteleone
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Ver­tei­di­gungs­an­la­gen aus­rüs­te­ten. Das ge­sch­ah vor al­lem durch die Er­rich­tung von Zi­ta­del­len: rie­si­gen, sich selbst ver­sor­gen­den, ky­ber­ne­ti­schen Sys­te­men, die von Wäch­tern der Kl-Se­rie ge­lei­tet wur­den. Ei­ner der wich­tigs­ten Or­te war die In­dus­trie­stadt Haa­gen­daz, die ne­ben den be­deu­tends­ten Erz­la­gern der Welt zur Tho­ri­um­ge­win­nung an­ge­sie­delt war.
    Die Tho­ri­um­la­ger im Sü­den wa­ren der Schlüs­sel zum Sieg, da man die­se Iso­to­pe zur Pro­duk­ti­on von Treib­stoff, Spreng­köp­fen und an­de­ren kriegs­wich­ti­gen Gü­tern be­nö­tig­te. Und je­der Mi­li­tär­ex­per­te wird be­stä­ti­gen kön­nen, daß es für den Sieg nicht in ers­ter Li­nie wich­tig ist, wie stark die ei­ge­nen Trup­pen, son­dern wie ef­fek­tiv die ei­ge­nen Ver­sor­gungs­li­ni­en sind. Die Ri­ken wuß­ten das eben­falls sehr gut und ent­wi­ckel­ten einen aus­ge­zeich­ne­ten Plan, um die An­fäl­lig­keit der Ver­sor­gungs­we­ge mög­lichst ge­ring zu hal­ten. Ih­re Front­trup­pen be­weg­ten sich stän­dig in Be­glei­tung großer Kriegs­ma­schi­nen – schwer ge­pan­zer­ten Kampf­wa­gen, die ih­re Be­zeich­nung, Mo­loch-Klas­se, nur zu Recht tru­gen –, die al­len Nach­schub für die Ri­ken-Streit­kräf­te wäh­rend des Vor­mar­sches pro­du­zier­ten. Gi­gan­ti­sche Ma­schi­nen wa­ren das und sehr be­weg­lich – mit Pro­duk­ti­ons­an­la­gen, Erz­zer­stamp­fern, Hoch­ö­fen und Schmel­zö­fen, Re­ak­to­ren und Be­schleu­ni­gern. Die­se Rie­sen­ma­schi­nen rück­ten al­so mit den Ri­ken-Trup­pen vor.
    Die­se Tak­tik funk­tio­nier­te in der Nörd­li­chen He­mi­sphä­re sehr gut. Dort raub­ten die Ri­ken-Ma­schi­nen in je­dem an­ge­grif­fe­nen Staat auf dem Vor­marsch die not­wen­di­gen Roh­stof­fe und pro­du­zier­ten wäh­rend der Fahrt al­le er­for­der­li­chen Treib­stof­fe und sons­ti­gen Ver­sor­gungs­gü­ter für die Trup­pen. Doch um den Ge­no­ne­sen im Sü­den er­folg­reich be­geg­nen zu kön­nen, muß­ten sie ih­re Trup­pen über ein wei­tes Ge­biet ver­tei­len – über die ge­sam­te He­mi­sphä­re –, und ih­re Front­li­nie war dement­spre­chend dünn. So­mit wur­de die un­er­schöpf­li­che Roh­stoff­quel­le – Tho­ri­um eben –, in Haa­gen­daz ge­le­gen, zum wich­tigs­ten Er­obe­rungs­ziel. So­bald das er­reicht war, konn­ten die Ri­ken ih­ren ge­wohn­ten Zer­stö­rungs­krieg im Sü­den füh­ren und Ge­non schließ­lich ver­nich­ten.
    So ras­sel­ten und scho­ben sich die Ar­meen durch die Wüs­ten­ge­gen­den, hin­ter de­nen Haa­gen­daz lag. Dort tra­fen sie auf­ein­an­der und er­füll­ten die Luft mit Tod und Gift. Et­li­che ti­ta­ni­sche Schlach­ten wur­den oh­ne Er­geb­nis vor Haa­gen­daz ge­schla­gen – hier lie­gen nun die Ei­sen­fel­der. Die Stadt wur­de ge­nom­men, aber die Zi­ta­del­le be­haup­te­te sich.
    Der Ri­ken-Ge­heim­dienst wuß­te, daß die Zi­ta­del­le aus ei­nem wich­ti­gen Grund den Schlüs­sel zum Sieg dar­stell­te. Da die Ge­no­ne­sen sich über die Wich­tig­keit der Tho­ri­u­merz­mi­nen im kla­ren wa­ren, hat­ten sie al­le Ein­gän­ge zu den Stol­len ver­sie­gelt und Ro­bo­ter über­all in den Berg­wer­ken de­po­niert; ein tech­ni­sches Meis­ter­stück. Die Spren­gung oder Öff­nung der Stol­len lag al­lein in der Hand der Da­ten­spei­cher der Zi­ta­del­le. Der Schlüs­sel zum Tho­ri­um lag in ei­nem Irr­gar­ten aus Ge­heim­co­des. Falls die Zi­ta­del­le ver­nich­tet wür­de, wä­re es da­mit auch mit dem Tho­ri­um zu En­de ge­we­sen.
    Al­so blieb ein An­griff auf die Zi­ta­del­le ei­ne aus­ge­klü­gel­te und de­li­ka­te An­ge­le­gen­heit. Um Er­folg zu ha­ben, muß­ten die Ri­ken die ge­no­ne­si­schen Ver­tei­di­gungs­li­ni­en auf­rei­ben, gleich­zei­tig aber die KI in­takt las­sen. Sie muß­ten in die Zi­ta­del­le hin­ein­ge­lan­gen, um dann den rich­ti­gen Co­de in den Tie­fen des KI-Ge­hirns zu fin­den.
    Zum Schein war­fen die Ri­ken ih­re Ar­meen aus der Nörd­li­chen At­mo­sphä­re in ei­nem Sturm­an­griff ge­gen die nörd­li­chen ge­no­ne­si­schen

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