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Zitadelle des Wächters

Zitadelle des Wächters

Titel: Zitadelle des Wächters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas F. Monteleone
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schließ­lich. „Aber es gibt da noch ei­ni­ge an­de­re Din­ge, die wir nicht so ein­fach über­se­hen kön­nen.“
    „Und was, bit­te schön?“ frag­te Stoor.
    „Am al­ler­wich­tigs­ten da­von ist die Fra­ge nach dem wei­te­ren Schick­sal des Wäch­ters und der Zi­ta­del­le. Die­ser Ort ist das letz­te funk­ti­ons­tüch­ti­ge Über­bleib­sel aus der Ers­ten Zeit. Er ent­hält das Wis­sen und die Kennt­nis­se, um die Welt aus ih­rer Dun­kel­heit zu füh­ren. Wir schul­den ein­fach der ge­gen­wär­ti­gen Kul­tur den Ver­such, ihn zu er­hal­ten, statt ihn zu zer­stö­ren.“
    „Aber du hast doch ge­sagt, der Wäch­ter wol­le sich durch uns hei­len, nicht wahr? Was soll­te uns denn ei­ne Ma­schi­ne nüt­zen, die ver­rückt ge­wor­den ist, die sich nur mit Spiel­chen un­ter­hal­ten will? Ich mei­ne, wir soll­ten hier raus!“ Stoor klatsch­te mit der Hand ge­gen die Pis­to­le, die im Half­ter an sei­nem Bein hing.
    „Es er­staunt mich, daß du so re­dest“, sag­te Kar­ta­phi­los. „Du soll­test doch am ehe­s­ten von euch al­len um den Wert die­ses Or­tes wis­sen.“
    Stoor hielt in­ne. Er wuß­te, daß der Ky­borg da­mit recht hat­te. „Al­so gut, du sagst, du hät­test ei­ne Idee … was schlägst du vor, das wir tun sol­len? Kannst du uns hier her­aus­brin­gen, wenn du es willst?“
    Kar­ta­phi­los zuck­te die Ach­seln. „Das weiß ich nicht.“
    „Was?“ sag­te Va­ri­an. „Warum nicht?“
    Der Ky­borg stand auf und schritt durch das Zim­mer. „Ich ken­ne mich zwar sehr gut in der Zi­ta­del­le aus, aber ich weiß nicht, ob mei­ne … Fä­hig­kei­ten aus­rei­chen, mit Ge­walt die Flucht zu er­zwin­gen. Denkt bit­te dar­an, daß es sich hier um einen her­vor­ra­gend aus­ge­stat­te­ten Ver­tei­di­gungs­or­ga­nis­mus han­delt, der im­mer­hin stark ge­nug war, dem An­sturm der Ri­ken zu wi­der­ste­hen …“
    „Was schlägst du al­so vor?“ mein­te Tes­sa.
    „Ich wür­de es für weitaus bes­ser hal­ten, wenn wir es mit List und mit un­se­rer Lo­gik ver­such­ten statt mit Ge­walt.“
    „Da­zu braucht man aber einen Plan“, sag­te Stoor. „Hast du einen?“
    „Nein, jetzt noch nicht“, er­wi­der­te der Ky­borg. „Aber mit ge­nü­gend Zeit bin ich mir si­cher, daß wir uns et­was aus­den­ken kön­nen.“
    „Uns bleibt die­se Zeit viel­leicht gar nicht“, gab Va­ri­an zu be­den­ken. „Denn wir ha­ben kei­ne Mög­lich­keit her­aus­zu­fin­den, was der Wäch­ter als nächs­tes vor­hat. Es muß nicht zu un­se­rem Vor­teil sein, wenn wir hier her­um­sit­zen und ein­fach auf sei­nen nächs­ten Zug war­ten.“
    „Das mei­ne ich auch“, sag­te Stoor. „Ich sa­ge: Stür­men wir den Kas­ten! Laßt uns end­lich wie Män­ner han­deln! Es ist bloß ei­ne dum­me Ma­schi­ne, oder?“
    „Im ge­wis­sen Sin­ne – ja. Aber es ist ei­ne Ma­schi­ne, wie ihr zu­vor noch nie ei­ner be­geg­net seid. Sie kann uns au­gen­blick­lich tö­ten, falls sie das für rich­tig hält, selbst jetzt, da wir hier ste­hen und re­den. Falls sie das will – dar­auf kommt es für uns an. Of­fen­sicht­lich will sie es ja nicht, sonst hät­te sie es längst ge­tan. Und zwei­fel­los ist sie über al­les in­for­miert, wor­über wir hier re­den. Wir müs­sen ver­su­chen uns mit der KI zu ver­stän­di­gen, ob sie nun ver­rückt ist oder nicht.“
    Va­ri­an dreh­te sich um und zog Tes­sa zu sich her­an. „Al­so gut. Was du sagst, klingt ver­nünf­tig. Was sol­len wir tun?“
    „Kommt mit mir. Wir tre­ten dem Wäch­ter ge­gen­über.“
    „Und wie fan­gen wir das an?“ frag­te Stoor, wäh­rend er sei­ne Pis­to­le aus dem Half­ter zog.
    „So nicht, das kann ich dir ga­ran­tie­ren“, sag­te Kar­ta­phi­los. „Kommt. Ich brin­ge euch zum Wäch­ter.“

 
Dreizehn
     
    Sie stie­gen bis in die tiefs­ten Eta­gen der Zi­ta­del­le hin­ab, um der künst­li­chen In­tel­li­genz ge­gen­über­zu­tre­ten. Bis in die vor­letz­te Eta­ge der un­ter­ir­di­schen Ebe­nen und von dort aus wei­ter durch die trü­ben, blau be­leuch­te­ten, naht­lo­sen Kor­ri­do­re. Ihr Marsch ver­lief oh­ne Zwi­schen­fäl­le. Sie be­merk­ten kei­ne Ver­su­che des Wäch­ters, sie zu über­wa­chen oder ih­nen den Weg zu ver­sper­ren. Nie­mand ließ ein

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