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Zitadelle des Wächters

Zitadelle des Wächters

Titel: Zitadelle des Wächters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas F. Monteleone
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Men­schen.
    DANK­BAR­KEIT IST NICHT ER­FOR­DER­LICH.
    „Für wann hast du vor­ge­se­hen, uns ge­hen zu las­sen?“ rief Tes­sa. Sie trat einen Schritt nach vorn und stell­te sich di­rekt ne­ben den Ky­borg.
    RECHT BALD SCHON, DAS VER­SI­CHE­RE ICH EUCH. IHR WART MIR EI­NE GROS­SE HIL­FE. ICH KONN­TE VIEL VON EUCH AL­LEN LER­NEN.
    „Ich wür­de es be­grü­ßen, wenn du dich ent­schlie­ßen könn­test, dein neu­er­wor­be­nes Wis­sen mit uns al­len zu tei­len“, sag­te Kar­ta­phi­los.
    „Und gib uns da­nach un­se­re Frei­heit wie­der“, sag­te Tes­sa.
    FREI­HEIT IST EI­NE IL­LU­SI­ON. DAS IST EI­NE VON DEN LEK­TIO­NEN, DIE ICH GE­LERNT HA­BE. EI­GENT­LICH SOLL JA EI­NES DER UN­VER­ÄUS­SER­LI­CHEN RECH­TE DER MENSCH­HEIT DIE FREI­HEIT SEIN. ABER ICH HA­BE HER­AUS­GE­FUN­DEN, DASS DAS EI­NE UN­MÖG­LICH­KEIT IST.
    „Was soll das hei­ßen?“ frag­te der Ky­borg.
    AL­LE EXIS­TENZ, DIE EINEN VER­STAND BE­SITZT – EIN BE­WUSST­SEIN – HÄLT EIN ZWEI­SCHNEI­DI­GES SCHWERT IN HÄN­DEN. DENN DER VER­STAND VER­MAG DIE ZWEI­SEI­TIG­KEIT DER WELT ZU ER­KEN­NEN UND ZU ER­FAS­SEN. UND SO­BALD DAS EIN­MAL ER­KANNT WOR­DEN IST, WIRD FREI­HEIT UN­MÖG­LICH. JETZT KANN ES KEI­NE FREI­HEIT VON VER­ANT­WOR­TUNG, VON ENT­SCHEI­DUNG UND VON SCHULD MEHR GE­BEN. ICH HA­BE TAU­SEN­DE VON MEN­SCHEN­JAH­REN DA­MIT VER­BRACHT, DIE VER­ÄS­TE­LUN­GEN SOL­CHER ER­KENNT­NIS­SE ZU ÜBER­DEN­KEN, UND TAU­SEN­DE VON JAH­REN DA­MIT, DIE VER­ANT­WORT­LICH­KEI­TEN ZU ANA­LY­SIE­REN, DIE MIR ÜBER­TRA­GEN WUR­DEN. UND DAS GE­STAL­TE­TE SICH ALS SEHR SCHWIE­RIG, SEIT DIE MEN­SCHEN VER­SCHWUN­DEN WA­REN.
    „Wo­hin sind sie ver­schwun­den, Wäch­ter?“ frag­te Kar­ta­phi­los.
    DIE ANT­WORT AUF DIE­SE FRA­GE IST EIN TEIL MEI­NER GE­SCHICH­TE, MEI­NER LETZ­TEN BUS­SE. HABT GE­DULD, UND IHR WER­DET AL­LES ER­FAH­REN. ES GIBT NOCH MEHR ZU BE­RICH­TEN, NOCH VIEL MEHR. WÄH­REND DIE ZEIT VER­STRICH, BE­FIEL MICH VER­WIR­RUNG. ICH BE­MERK­TE, WIE WICH­TIG DIE AN­WE­SEN­HEIT VON MEN­SCHEN FÜR MEI­NE … ENT­WICK­LUNG WAR. TRAU­RI­GER­WEI­SE HA­BE ICH DAS ERST WIRK­LICH BE­GRIF­FEN, ALS ES SCHON ZU SPÄT WAR – ERST ALS SICH KEI­NE MEN­SCHEN MEHR IN DER ZI­TA­DEL­LE AUF­HIEL­TEN! DA­HER KÖNNT IHR SI­CHER LEICHT VER­STE­HEN, WIE FROH ICH WAR, DIE­SE KLEI­NE GRUP­PE ZU EMP­FAN­GEN, DIE DORT NE­BEN DIR STEHT. ICH WOLL­TE IH­NEN KEIN LEID AN­TUN – ICH BRAUCH­TE SIE DOCH.
    „Zum Zweck der Ana­ly­se“, sag­te Kar­ta­phi­los. „Des­halb hast du sie auch den syn­t­ha­sen­so­ri­schen Er­fah­run­gen aus­ge­setzt.“
    DAS STIMMT.
    „Aber warum hast du an­ti­ke My­then ge­nom­men? Was woll­test du dar­aus ler­nen?“
    ER­IN­NE­RE DICH DAR­AN, WAS MY­THEN EI­GENT­LICH SIND. SIE SIND SCHE­MA­TA DER EXIS­TENZ, SCHLÜS­SEL, DIE EI­NEM DEN ZU­GANG ZU DEN BAH­NEN DURCH DAS MENSCH­LI­CHE GE­HIRN ÖFF­NEN. MAN HAT MICH DAR­AUF PRO­GRAM­MIERT, SO WIE EIN MENSCH ZU DEN­KEN. DA­MIT LIEGT DIE WIS­SEN­SCHAFT­LI­CHE BE­GRÜN­DUNG AUF DER HAND: ICH WOLL­TE HER­AUS­FIN­DEN, OB ICH MEI­NER PRI­MÄR­PRO­GRAM­MIE­RUNG NOCH GE­HORCH­TE.
    Kar­ta­phi­los wand­te sich den an­de­ren zu. „Ich glau­be, ich ver­ste­he jetzt et­was von dem, was er zu sa­gen ver­sucht. Habt Ge­duld. Was er auch tut, er glaubt, es sei nö­tig, das zu tun. Wir ha­ben vom Wäch­ter nichts zu be­fürch­ten.“
    Stoor trat nach vorn. „Ich ha­be dir und dem Ding dort zu­ge­hört, aber nicht ein ein­zi­ges Wort ka­piert. Al­so weiß ich nicht, ob ich dir glau­ben kann oder nicht. Des­halb sag mir ei­nes: Bist du von dem über­zeugt, was du sagst?“
    Der Ky­borg lä­chel­te. „Ja, ich bin mir ziem­lich si­cher. Der Wäch­ter hat nicht vor, ir­gend­ei­nem von euch et­was an­zu­tun.“
    „Aber was hat er dann vor? Was ge­schieht hier?“ Va­ri­an, der wäh­rend der gan­zen Un­ter­hal­tung ge­schwie­gen und ver­sucht hat­te, dem Dia­log geis­tig zu fol­gen, spür­te jetzt, daß er einen Zip­fel des Ver­ständ­nis­ses er­grei­fen konn­te. „Der Wäch­ter ist ein­sam, nicht wahr?“
    Kar­ta­phi­los nick­te. „Ei­ne in­ter­essan­te Vor­stel­lung, nicht wahr? Ich glau­be, die Ein­sam­keit spielt bei sei­nen Mo­ti­ven ei­ne Rol­le. Aber ich

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