Zivilcourage - Keine Frage
gewissen Selbstvertrauen durchs Leben geht, wird kein Problem haben, sich mal für den einen, mal für den anderen Weg zu entscheiden.
Sobald Kinder da sind, wird das Vertrauen in die eigene Entscheidung oft empfindlich auf die Probe gestellt. Viele Eltern fragen sich, wie der Nachwuchs wohl am sichersten durchs Leben kommt: Kindersitz, Schwimmflügel, Fahrradhelm. Gleichzeitig müssen Eltern ihren Sprösslingen vermitteln, dass nicht alle Menschen so lieb sind wie Mama und Papa und die Welt nicht immer so rosig aussieht wie die Tapete in ihrem Kinderzimmer. Allerdings überträgt sich eine übertriebene elterliche Ängstlichkeit schnell auf die Kinder. Wer in einer Hasenfuß-Familie aufwächst, wird häufig selbst zum Hasenfuß.
Wer stattdessen mit seinen Kindern liebevoll umgeht und sie zu selbstbewussten Menschen erzieht, leistet wertvolle Vorarbeit. Denn nur wenn ein Kind seine persönlichen Grenzen einschätzen lernt, kann es Nein sagen. Ein starkes Ich versetzt es in die Lage, sich gegen Belästigung und Bedrohung zu behaupten, ganz gleich ob sie von fremden Menschen oder gar Angehörigen ausgeht. Wer indes selten getröstet und wenig geliebt wird und dadurch ein labiles Selbstwertgefühl entwickelt, ist stärker gefährdet.
Diese Grundausstattung wappnet die Kinder für den Alltag. Speziell auf Kinder zugeschnittene Trainings – durchgeführt im Kindergarten und der Schule – arbeiten ebenfalls in diese Richtung. Hier lernt der Nachwuchs, auf sein Bauchgefühl zu hören und Nein zu sagen. Singend, spielend, tanzend entwickeln die Kinder innere Stärke und trainieren sicheres Verhalten. Weil Übergriffe häufig durch Menschen aus dem persönlichen Umfeld stattfinden – Verwandte, Bekannte und Erzieher –, ist es wichtig, dass die Kleinen auch dann den Mut haben, sich zu wehren.
Zeig dich stark!
Studien zufolge entscheidet ein Angreifer binnen 20 , 30 Sekunden, wen er angreift. Täter suchen sich keine Gegner aus, sondern Opfer: Obdachlose, Behinderte, Kinder und Jugendliche. Die Schwachen der Gesellschaft, die Unterlegenen. Ein selbstbewusstes Auftreten dagegen vermittelt dem Angreifer das Gefühl, dass er es mit einer starken Persönlichkeit zu tun hat – mit der er kein leichtes Spiel haben wird.
Ein Sexualstraftäter beschreibt seine Überlegungen vor einem Zugriff wie folgt: Ich habe mir die Frau schon im Bus ausgesucht. Sie hat sich nicht getraut, mir in die Augen zu schauen, hat aus dem Fenster geschaut und wirkte sehr nervös. Wäre sie mir dagegen selbstbewusst und selbstsicher erschienen, hätte ich mir die wohl nicht ausgesucht.
Signalisieren Sie deshalb mit Ihrer Körperhaltung und Ihrem Blick: Vor dir habe ich keine Angst. Im Präventionstraining lernen Sie in Rollenspielen, sogenannte Antiopfersignale auszusenden. Wer die im Folgenden genannten Signale beherrscht, schreckt den Täter ab:
• (zielgerichtetes) Weglaufen oder auf den Täter zugehen,
• ernst und konzentriert bleiben,
• Blickkontakt suchen, ohne zu provozieren,
• gerade Körperhaltung und festen Stand einnehmen,
• klar und verständlich sprechen,
• laute, ruhige Stimme,
• ruhige und tiefe Atmung.
Wenn Sie hingegen Angst haben, versuchen Sie diese vor dem Täter zu verbergen. Klar, das ist leichter gesagt als getan. Doch können Sie verräterisches Verhalten verhindern, wenn Sie wissen, wie es aussieht: Ständiges Umdrehen, hastiges Weggehen oder ein niedergeschlagener Blick sind klare Indikatoren für Furcht. Dadurch bestärken Sie den Täter in seinem Handeln, da er sich Ihnen überlegen fühlen kann.
Opfersignale:
• ängstliches, zurückweichendes Verhalten,
• eingefallene Schultern, unsichere Haltung,
• nach dem Angreifer umdrehen und schneller gehen,
• niedergeschlagene Augen, fehlender Blickkontakt,
• Zittern, feuchte Hände,
• leise, erstickte Stimme,
• schnelle und flache Atmung.
Korrekter Notruf: Die sieben Ws
Gelangen Sie als Ersthelfer an einen Unglücksort, ist es extrem wichtig, weitere und professionelle Hilfe anzufordern. Machen Sie beim Anruf in der Rettungsstelle Ihre Angaben so genau wie möglich. Jede ungenaue oder fehlende Information kann dazu führen, dass im Einzelfall lebenswichtige Minuten verstreichen. Wir machen Ihnen am Vorfall Dominik Brunner deutlich, worauf Sie besonders achten müssen.
Was ist passiert?
Beschreiben Sie kurz, was passiert ist und wie die Lage ist, damit die Leitstelle Ihnen Rettungswagen, Feuerwehr oder Polizei schickt.
Ein etwa
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