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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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ihre Welt auf einen Streich zunichtegemacht. Es war tatsächlich Michael, allerdings befand er sich in Begleitung. Er hielt ihren Vater in Schach, indem er ihm ein Messer an die Kehle drückte. Blut tropfte aus einer Wunde, was ihn zweifellos daran gehindert hatte, Alarm zu schlagen.
    »Michael«, flüsterte sie, während Tränen in ihren Augen brannten. »Bitte, tu es nicht.«
    Er zog eine Waffe und nahm sie ins Visier. Plötzlich stand die Zeit still. Sie starrte ihren Arm an, aus dem ein Betäubungspfeil ragte. Dann wurde alles schwarz.
    Cassandra erwachte schlagartig. Taumelnd kämpfte sie sich durch die Schwärze des Tiefschlafs und setzte sich jäh auf. Sie registrierte, dass sie in einem Bett lag, das an den Seiten mit Stahlschienen gesichert war. Ein Infusionsschlauch führte in ihren Arm. Die Fenster zu ihrer Rechten waren von grünen Vorhängen verhüllt. Sie befand sich in einem Krankenhaus.
    »Ganz ruhig, Süße«, sagte Kelly sanft, als sie aus dem benachbarten Ruheraum hereineilte. »Es musste ja so kommen, dass du aufwachst, während ich da drin bin.«
    Kelly. Kelly war da.
    Cassandra versuchte die verworrenen Erinnerungen zu ordnen, die sich durch die leeren Stellen ihres Verstands wanden. Michaels Verrat. Das Messer. »Mein Vater!«, rief sie eindringlich. Ein Adrenalinschub brachte den EKG-Monitor mit einer Reihe von hektischen Signaltönen in Wallung. »Ist mein Vater …«
    »Wohlauf und unverletzt«, sagte Kelly und nahm auf der Bettkante Platz. Ihre Augen waren gerötet, sie steckte in lässigen Jeans und einem zerknautschten T-Shirt, was ungewöhnlich für sie war. »Er musste nach Washington fliegen. Dort darf er nun den Kopf hinhalten, weil Adam Groom Lake an sich gerissen hat.« Sie wirkte distanziert. »Ich schwöre dir, dieser Tag war ein Albtraum, den ich so schnell nicht vergessen werde.«
    »Dieser Tag?«, stieß Cassandra hervor und packte die Stahlschienen des Betts. »Wie lange war ich weg? Was ist mit mir passiert?«
    Eine Krankenschwester eilte ins Zimmer. »Sie sind aufgewacht!«
    »Bitte«, sagte Cassandra und hob eine Hand. »Mir geht’s gut. Ich brauche nur eine Minute.«
    »Miss …«
    »Ich brauche eine Minute«, verlangte Cassandra energisch.
    Kelly griff sich an die Brust und ließ ihr Rangabzeichen aufblitzen. »Sie ist in guten Händen. Geben Sie uns die Minute.« Die Schwester verließ den Raum mit einem zögerlichen Nicken.
    Als sie fort war, wiederholte Cassandra: »Wie lange war ich weg?«
    »Drei Tage«, erwiderte Kelly. »Du hast dir den Kopf gestoßen, als Michael dich, äh, ruhiggestellt hat.« Sie stand auf, goss Wasser in ein Glas und reichte es Cassandra. Sie winkte ab, Kelly blieb jedoch standhaft. »Trink das.«
    Als Cassandra trank, linderte die kühle Flüssigkeit den Schmerz in ihrer Kehle, doch nicht den in ihrem Herzen. Michael hatte sie betäubt. Daran konnte sie sich nur allzu gut erinnern. Noch immer konnte sie seine schwarzen Augen in dem Moment sehen, als er abdrückte – kalt und berechnend. Schaudernd gab sie Kelly das Glas zurück. Dann sank sie wieder aufs Bett und verschränkte die Arme über dem Krankenhausnachthemd.
    Mit nicht mehr ganz so rauer Stimme fragte sie: »Wie sind wir dort rausgekommen?«
    »Mit Calebs Hilfe«, erwiderte Kelly. »Gott sei Dank gibt es ihn. Ich will gar nicht wissen, wie es sein muss, dem eigenen Bruder die Stirn zu bieten. Offensichtlich hatte Adam von langer Hand einen Aufstand geplant und Caleb war damit beschäftigt, ihn abzuwenden. Als dein Vater die X2-infizierten Männer urplötzlich inhaftieren wollte, hat er Adam in Zugzwang gebracht.«
    »Michael …« Ein Kloß formte sich in ihrem Hals, und sie wusste nicht mehr, was sie hatte sagen wollen.
    Kelly drückte ihren Arm. »Er lebt, falls du das wissen willst. Bei Adam, Cassandra. Mindestens fünfundsiebzig GTECHs und nahezu die komplette Belegschaft der medizinischen Abteilung und der Streitkräfte von Groom Lake sind ihm gefolgt.«
    Avas Prophezeiung fiel ihr wieder ein. »Haben sie das Serum bekommen?«
    Kelly nickte, rollte den Arztstuhl ans Bett und setzte sich. »Genügend, um zwei- bis dreihundert GTECHs schaffen zu können. Das ist zwar eine ganze Menge, wird aber nicht ausreichen, um die Weltherrschaft zu erlangen, die Adam laut Caleb anstrebt.«
    Weltherrschaft. Das durfte nicht geschehen. »Hat er die Möglichkeit, das Serum zu reproduzieren?«
    »Er denkt ganz sicher, dass er es kann«, sagte sie. »Allerdings ist das nicht der Fall, und wir

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