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Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf

Titel: Zodius 01 - Ein Sturm zieht auf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Renee Jones
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Raserei. Er zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass er davon hatte erfahren sollen. »Wo ist er, Mutter?«, forderte Michael. Er thronte in der Mitte ihres Schlafzimmers, das vor Seide, Satin und Sex mit Powell nur so troff. Vielleicht war es auch nur sie. Und sie roch nach Sex. Sein verfluchter Geruchssinn. Zu wissen, dass sie bei ihm gelegen hatte, war die reinste Folter.
    Jocelyn hockte mit selbstgefälliger Miene auf der Bettkante. »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«
    »Ich verliere allmählich die Geduld«, sagte er durch zusammengebissene Zähne.
    Sie zog eine schmale dunkle Augenbraue hoch. »Ich dachte, du könntest dich zusammenreißen, so wie dein Vater .«
    Michael rollte den Kopf von einer Seite zur andern, atmete langsam und gereizt ein. »Täusch dich nicht, Mutter«, sagte er leise und unheilvoll. »Ich bin wie mein Vater. Und wir wissen beide, was er getan hätte, wenn ihm jemand in die Quere gekommen wäre, nicht wahr?« Sein Vater hätte eine Möglichkeit gefunden, es demjenigen heimzuzahlen. Genau wie Michael.
    Wenn Powell noch hier sein sollte – und all seine Instinkte, einschließlich seines verbesserten Geruchssinns, sprachen dafür –, würde er ihn finden. Er würde es ein für alle Mal beenden – und wenn er ihn foltern musste, um zu erfahren, wo sich Red Dart befand. Auf der Suche nach seinen Geheimnissen würde er alles auf den Kopf stellen. Wenn Michael Powell nicht zum Zwitschern bewegen konnte, war Adam möglicherweise dazu in der Lage.
    Sein Handy klingelte. Michael riss es sich ans Ohr und hörte Caleb. »Wir haben die Munition. Die Männer warten am Stadtrand von Sunrise City auf uns.«
    »Ich komme so schnell wie möglich«, erwiderte Michael. Er würde erst gehen, wenn er sicher sein konnte, dass sich Powell nicht im Haus befand.
    Schweigen. »Ich warte auf der vorderen Veranda.«
    Der Schreck fuhr Michael in die Glieder. Caleb war hier. Er hatte gewusst, dass Michael ihn brauchen würde. Das entsetzte ihn auf eine Art, wie es nicht einmal seine Mutter schaffte. Es brachte ihm in Erinnerung, dass er wichtiger war als dieser ganze Mist. Wichtiger als die Vergangenheit. Er beendete das Gespräch und klemmte das Telefon wieder an seinen Gürtel. Dann bedachte er seine Mutter mit einem verächtlichen Blick und verließ das Zimmer. Er marschierte schnurstracks auf die vordere Veranda und hielt erst wieder an, als er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Einige Minuten lang standen er und Caleb schweigend nebeneinander. »Alles in Ordnung?«, fragte Caleb, ans Geländer gelehnt.
    Michael verschränkte die Arme vor der Brust. »Powell vögelt meine Mutter, und ich bin ziemlich sicher, dass er bei meiner Ankunft noch dort war. Allerdings konnte ich ihn nicht finden. Vermutlich hat er sich verkrochen, sonst hätte ich ihn aufgespürt.«
    Caleb zog eine Augenbraue hoch. »Und was hättest du dann getan?«
    »Ihm die Scheiße aus dem Leib geprügelt, bis er mir verraten hätte, wo Red Dart ist. Anschließend hätte ich ihn einen Kopf kürzer gemacht.« Das war nicht das, was Caleb hören wollte. Er glaubte, dass Powell eher sterben würde, bevor er irgendetwas preisgab – doch das hielt Michael nicht von einer ehrlichen Antwort ab.
    »Entspricht nicht ganz unserer Vereinbarung«, erwiderte Caleb trocken. »Solange Powell lebt, wissen wir wenigstens, wer Red Dart hat. Er ist das bekannte Übel, wie das alte Sprichwort so schön sagt, und damit besser als ein unbekannter Feind, den wir nicht erkennen.«
    Michael drehte sich um und betrachtete das Haus. Caleb schien seine Gedanken zu lesen und sagte: »Wir ordern ein Team, das das Haus gründlich auf den Kopf stellt.« Er stieß sich vom Geländer ab. »Fürs Erste laden wir deinen Zorn und einige der Green Hornets auf die Zodius ab, die vor unserer Tür lauern. Wir müssen unsere Männer in Sicherheit wissen.«
    Michael nickte. Er hatte große Lust, seine Aggressionen abzureagieren, indem er einige Zodius aus dem Weg schaffte. Möglicherweise war das das Einzige, was ihn davon abhielt, da zu sein, wo er wirklich hinwollte – nämlich in Cassandras Bett. Selbst wenn der Besuch bei seiner Mutter nur dazu gut gewesen war, ihn daran zu erinnern. Wenn er jemals dieses kleine Stück vom Himmel gebraucht hatte, das Cassandra für ihn darstellte, dann jetzt.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass die Green Hornets erst verwendet werden dürfen, wenn Red Dart bereit ist!«, rief Jocelyn, als sie das Labor betrat, wo Powell schon ungeduldig

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