Zombie-Lover
er auch keine Verletzung der Erwachsenenve r schwörung, falls euch das beruhigt.«
Die Könige sahen sich unbehaglich an, aber sie erhoben keinen Einwand.
»Also gut«, willigte Tipsy unsicher ein.
Karla hielt plötzlich einen Krug mit einer roten Substanz in der Hand. »Komm her, König Dor«, sagte sie mit einem sehr zenta u renhaften, unergründlichen Lächeln. Am gekrümmten Zeigefinger nahm sie etwas Paste auf und schmierte sie ihm sorgfältig auf die Lippen. Dann wiederholte sie das Ganze bei Bink. »Und nun küsst sie.«
Der König und sein Vater drehten sich um. Bink ging zu Tipsy, Dor näherte sich Breanna. »Ich entschuldige mich sehr für diese Notwendigkeit.«
»Ach, nun gib dich wenigstens etwas begeistert«, entgegnete Breanna frech. »Schließlich ist es nicht so, als wäre ich noch nie von einem König geküsst worden.«
Er umarmte sie und legte seine Lippen auf ihre. Eigentlich war es ein wenig traurig, dass dieser Mann in den mittleren Jahren tatsäc h lich glaubte, sein Kuss könnte in irgendeiner Weise auf sie wirken. Dann explodierte ihr Mund, und sie wäre kreiselnd zu Boden g e stürzt, wenn Dor sie nicht so fest in den Armen gehalten hätte. Die Erfahrung war umwerfend angenehm.
Sie merkte, wie sie in seinen Armen erschlaffte. »Mach mit mir, was du willst«, murmelte sie selig.
»Davor brauchst du dich nicht zu fürchten«, erwiderte er. »Es ist nur eine Demonstration, wie vereinbart.« Er stellte sie wieder hin und ließ sie los. Tatsächlich konnte sie sich, wenngleich etwas wacklig, auf den Beinen halten.
»Diese Balsambombe ist wirklich bemerkenswert« , sagte Justin. »Nun kann ich verstehen, weshalb die drei glauben, dass sie Tipsy Troll sehr helfen wird.«
»Ganz bestimmt. Wenn Xeth sie bei mir benutzt hätte, wären wir jetzt schon verheiratet.«
Sie sah sich um. Tipsy war gegen Bink gesunken, und kleine Herzchen stiegen von ihrem Kopf auf. Offenbar hatte sein Kuss die gleiche Wirkung besessen. »Das ist ja ein Zeug«, sagte Breanna andächtig.
Karla gab Tipsy den Krug. »Jetzt weißt du, was du damit erre i chen kannst«, sagte sie. »Geh und schnapp ihn dir.«
»Jetzt weiß ich es«, stimmte Tipsy ihr benommen zu.
»Wir danken euch sehr«, sagte König Dor. »Vielleicht wollt ihr drei nächste Woche zu der großen königlichen Hochzeit auf Schloss Roogna kommen.«
»Aha? Wer heiratet denn?«
»Das wissen wir noch nicht. Aber gewiss wird es ein Ereignis großer Tragweite.«
»Wir mögen Ereignisse großer Tragweite sehr«, sagte Karla, »aber wir sind offiziell nicht eingeladen.«
»Ich versuche, euch noch Einladungen zu besorgen«, versprach König Dor. »Wir geben sie euch, wenn ihr ankommt.«
Die Zentaurin runzelte die Stirn. »Das ist aber nicht die übliche Weise.«
König Dor zuckte mit den Achseln. »Ich bin ein Mann. Ich weiß es nicht besser.«
»Das stimmt. Also gut. Wir versuchen zu kommen.«
»Bittet auch Serena, Erica und Aurora um ihr Erscheinen«, bat Prinz Dolph.
»Das tun wir.«
Sie stiegen ins Boot und es eilte zum Rand. Die Zentaurinnen winkten ihnen zum Abschied hinterher; ganz offensichtlich waren sie von diesem Beförderungsmittel sehr beeindruckt. Das Boot sprang über die Kante und stürzte auf den Boden weit unter sich zu. Tipsy und Breanna kreischten laut.
Dann änderte Prinz Dolph die Gestalt und packte mit den Kla u en die Seiten des Bootes, während er die großen Schwingen au s breitete und den Sturz abfing. Aus dem Fallen wurde ein Steigen, und sie waren unterwegs.
»Na, das hat aber Spaß gemacht«, sagte das Boot. Breanna trat auf eine Bodenplanke.
König Dor und Bink wischten sich mit ihren Taschentüchern die verbleibende Balsambombe von den Gesichtern. Breanna berührte ihren Mund, wo noch eine Spur Wonne haftete. Sie hatte nicht gewusst, dass etwas Derartiges existierte. Eine schreckliche Waffe, die im Kampf der Geschlechter von beiden Seiten eingesetzt we r den konnte. Und sie musste zugeben, dass sie trotz seines fortg e schrittenen Alters ein wenig in König Dor verknallt war.
Südlich der Insel landeten sie, und Prinz Dolph stieg wieder in das Boot. Schon bald fanden sie einen Mann, der sich sinnend über einen Brotlaib beugte. Als sie bei ihm waren, verwandelte er das Brot in die Statue eines geflügelten Drachen.
»Phil Ister«, sagte König Dor und stieg aus dem Boot, »wir bri n gen dir eine Frau von der Insel der Weiblichkeit.«
Phils Blick fiel auf Breanna. »Eine schöne Negerin«, sagte er. » A ber ist
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