Zombie-Lover
Schlägen nichts gespürt. Sie blickte Bink an und ballte die Faust. »Ich habe einen magischen Schutz und kann dich hart schlagen, ohne selber etwas zu spüren. Bist du sicher…?«
»Ja. Versuch mich zuschlagen.«
»Okay«, sagte sie unsicher. Sie zielte auf seine Nase, doch dann bremste sie den Schlag, sodass sie ihn nicht berührte. »Bink, mich hält nichts ab. Ich kann dir das nicht antun.«
»Mach ruhig«, sagte er fest.
Diesmal zielte sie mit der flachen Hand auf seine Wange und versuchte einen leichten Schlag. Er traf. »Bink, ich sage dir, mich hält nichts auf. Ich wage es einfach nicht – «
»Lass es mich versuchen«, sagte Justin.
»Okay.« Sie übertrug ihm die Gewalt über ihren Arm.
Ihr Arm hob sich, ballte die Faust, holte weit aus und schoss mit jählings auf Binks Nase zu.
Das Boot schwenkte unvermittelt zur Seite, und darum verfehlte Breannas Faust ihr Ziel. Breanna lag plötzlich auf Binks Schoß. »Tschuldigung«, sagte das Boot. »Da war ein spitzes Wrackteil im Wasser, das ich erst im letzten Moment sehen konnte. Deshalb musste ich rasch abdrehen. Gewöhnlich bin ich umsichtiger.«
Breanna rappelte sich auf, doch noch immer war sie nicht übe r zeugt. »Das war reiner Zufall.«
»Das glaube ich nicht.«
»Lass es mich noch einmal versuchen«, sagte sie zu Bink, legte ihm die rechte Hand in den Nacken und holte mit der zur Faust geballten linken aus. »Gleich werde ich mich selbst verabscheuen«, sagte sie grimmig, »aber ich muss es wissen.« Mit voller Kraft trieb sie ihre Faust gegen seine Nase.
Ein großer weicher Ball flog zwischen ihnen hindurch. Breannas Faust landete in dem Ball und drückte ihn gegen Binks Gesicht. Es federte den Hieb völlig ab, und Bink wurde in keiner Weise ve r letzt. Wo war dieser Ball hergekommen?
Eine Schnauze schob sich aus dem Wasser. »Können wir uns e ren Ball wiederhaben, Miss?«, fragte das Wassergeschöpf. »Tschu l digung, wir wollten niemanden belästigen.«
»Wer oder was bist du?«, fragte Breanna.
»Ich bin ein Lamantin«, antwortete es. »Ich spiele gerade Ball mit meiner Familie.«
Drei weitere Schnauzen tauchten auf. »Ich bin seine Frau, die Lafrautin«, sagte die größere.
»Ich bin sein Sohn, der Lajungtin«, fügte eine kleinere hinzu.
»Und ich bin seine Tochter, die Lamädeltin«, sagte die kleinste.
Eine fünfte Schnauze tauchte auf, doch sie gehörte einem grauen Bären mit einer Kapitänsmütze. »Und ich bin der alte Seebär, der das Spiel erfunden hat«, sagte er. »Familienspiele sind eine gute Sache. Ihr wollt sie doch nicht stören, oder?«
»Aber nein, selbstverständlich nicht«, versicherte Breanna ihm verlegen und warf den Ball zurück.
Der Seebär fing ihn gekonnt mit der Nasenspitze auf und schubste ihn dem nächstbesten Tin zu. Spielend schwamm die Familie vom Boot davon.
»Vergiss nicht, womit wir gerade beschäftigt waren«, sagte Bink freundlich.
Breanna überlegte. »Ich halte diesen Zufall für unmöglich. Der Ball muss mit Absicht zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen sein.«
»Ja. Aber es war weder Absicht der Tins noch die deine. Mein Talent hat sich eingemischt.«
»Na schön, dann kannst du also durch Zauberei nicht verletzt werden. Trotzdem ist es aber ein Zufall gewesen, dass wir uns g e troffen haben. Ich hätte auch an einem ganz anderen Tag hierher kommen können.«
»Im Gegenteil« , behauptete Justin. »Du warst unterwegs, weil der Zombie dich geküsst hatte. Die drei Könige waren unterwegs, weil die Zombies unruhig waren – und das lag daran, dass sie nach dir suchten. Die Ereignisse waren durchaus verknüpft.«
»Ich glaube, wir mussten miteinander in Verbindung treten«, sa g te Bink. »Meinem Wohlbefinden droht offenbar eine sehr ve r schlagene magische Gefahr, und mein Talent handelt, um sie durch eine Kette scheinbarer Zufälle abzuwenden. Deshalb hat es uns zusammengeführt und hält uns auch beisammen. Dieses Abente u er ist ganz eindeutig noch nicht vorüber.«
»Also besteht mein Abenteuer im Grunde nur darin, dir zu he l fen, einer magischen Gefahr auszuweichen?«
»Nicht unbedingt. Mein Talent könnte sich schlichtweg zunutze machen, was ihm gelegen kommt. Du warst in der Nähe, deshalb schuf es eine Situation, in der du dich zu uns gesellen musstest. Gewiss warst du uns nützlich, um überhaupt auf die Insel zu kommen, und auf der Insel hast du uns anfänglich vor den Pro b lemen mit den Frauen beschirmen können. Auf dich könnten we i tere Aufgaben
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