Zombie-Lover
kämpften, als die Nächstwelle h e reinbrach. Sie sind kein faules Pack. Millie und der Zombiemeister jedenfalls sind sehr gute Menschen. Millie hat oft auf unseren Sohn Dor aufgepasst.«
»Und König Xeth und Zyzzyva werden ebenfalls heiraten«, sagte Breanna. »Vielleicht wollen sie sehen, wie das gemacht wird.«
»Vielleicht könnten sie etwas abseits stehen«, überlegte Jenny.
Sofort kam Breanna das Wort ›Ausgrenzung‹ in den Sinn, doch diesmal vernahm Justin es, bevor sie es aussprechen konnte, und rasch warf er ein: »Man braucht Zeit, um seine Vorurteile zu übe r winden. Jenny bietet einen vernünftigen Kompromiss an. Denk daran, es ist ihre Hochzeit.«
Breanna bezwang ihren Zorn. Sie wusste wohl, dass er Recht hatte: Es schickte sich nicht, die eigenen Vorlieben über die der Braut zu stellen. Mühsam rang sie sich ein Lächeln ab. »Das genügt vielleicht. Ich könnte zu König Xeth gehen und mit ihm reden.«
»Das wäre sehr schön«, sagte Jenny.
»Nun müssen wir uns um die Generalprobe kümmern«, fuhr Chamäleon fort. »Die Schlüsselpersonen werden dort sein, aber alles trägt noch zwanglose Kleidung.«
»Du meinst, wir können Blue Jeans tragen wie Electra?«, fragte Jenny.
Als Chamäleon lächelte, zeigte sich ganz kurz ihr wahres Alter. »Ja«, sagte sie. »Lasst uns gehen.«
Die Generalprobe fand im Ballsaal statt, der Breanna viel zu groß erschien. Die drei Könige waren mit ihren Königinnen dort, a u ßerdem Jeremy Werwolf. Jenny lief zu ihm und warf sich in seine Arme, während die anderen sich setzten.
»Nun tritt der Bräutigam von der Seite ein«, sagte Prinzessin Ida und wies an die Stelle. Jeremy und Jenny trennten sich, und er ging zum Seiteneingang. »Währenddessen wird die Braut vom Brautv a ter über den Gang zum Altar geführt. Bitte auf eure Plätze.«
König Dor stand auf und ging nach hinten. Jenny folgte ihm. E i ne Rauchwolke bildete sich vorn und verdichtete sich zu einem entsetzlich anzusehenden Dämon. »Das ist Professor Rüpelschlag«, erklärte Justin. »Er nimmt nur bei sehr hohen Anlässen die Tra u ung persönlich vor.«
»Es wird Musik gespielt«, sagte Ida, »allerdings nicht bei der Pr o be. Tut so, als hörtet ihr sie.«
Doch da krümmte sich Jenny zusammen und floh aus dem Hi n tereingang.
»Was ist geschehen?«, fragte Dor entsetzt.
Breanna eilte Jenny hinterher und suchte nach ihr. Sie fand sie in der Damengarderobe. Die kleine Elfe sah krank aus. »Brauchst du ein Heilelixier?«, fragte Breanna besorgt.
»Nur die Nerven«, gestand Jenny beschämt. »Ich hätte nie g e dacht, unter solchem Zeremoniell zu heiraten, und plötzlich e r scheint es mir so überwältigend. Ich kann das nicht.«
»Natürlich kannst du das«, entgegnete Breanna. »Wenn ich einen Zombie küssen kann, dann kannst du einen Werwolf heiraten.«
Jenny blickte sie an, und plötzlich war es Breanna, die sich schämte. »Ich hab das nicht so gemeint, wie es sich anhörte.«
»Das glaube ich dir ja. Aber ich kann einfach nicht dort hinau s gehen. Ich bin nie wichtig genug gewesen, um so viel Aufmer k samkeit verdient zu haben. Als ich diese riesigen Lampen sah, die auf den Altar strahlten…«
»Lampenfieber nennt man das« , sagte Justin. »Wir müssen die Lampen entfernen lassen.«
»Aber wie bringen wir Jenny dazu, mit der Probe weiterzum a chen?«
»Geh du an meiner Stelle«, bat Jenny. »Ich glaube, ich schaffe es, wenn ich diesmal nur zugesehen habe.«
»Aber ich kann doch nicht einfach – «
»Tu ihr den Gefallen« , sagte Justin ernst. »Schließlich ist es nur die Probe. Bis zur Vermählung sind wir diese Lampen los.«
»Wer bist du denn, dass du mir so etwas sagst?«, wollte Breanna ärgerlich wissen.
»Ich versuche doch nur – «
»Lass das bloß bleiben! Die Sache ist schon vertrackt genug, o h ne dass du dich hineindrängst.«
Er war verletzt. »Ich dränge mich hinein? Das ist nicht fair!«
»Ach, dann bin ich jetzt wohl unfair! Na, wenn du das meinst, dann geh doch zu deinem Baum zurück!«
»Es ist mir klar, dass du unter großem Stress stehst, Breanna. Vielleicht habe ich mich unmäßig eingemischt. Aber du bist unve r nünftig.«
»Na, ich hab keine hundert Jahre Zeit gehabt, um Vernunft zu lernen. Also verschwinde, raus mit dir aus meinem Kopf, zieh ab!«
So hatte sie ihn noch nie angegriffen. »Wenn du es so wünscht, dann gehe ich natürlich.«
»Ja. Verschwinde!«
Von tiefstem Herzen traurig sammelte sich Justin für den Rüc k
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