Zombie-Lover
in einen Baum verwandelt hatte. Verlieb t heit, Heirat, fortbestehende zwischenmenschliche Beziehungen. Freilich konnte er Magier Trent bitten, ihm seine menschliche Ge s talt zurückzugeben, aber welchen Sinn hätte das? Dann wäre er alt und gebrechlich.
Am Tag der Hochzeit fügte sich alles zusammen. Durch Brea n nas Augen beobachtete Justin die Vorgänge, und seine traurige Freude nahm zu. Die Lampen waren entfernt wurden, damit Jenny sich nicht zu fürchten brauchte. Auf ihre elfenhafte Art sah sie sehr hübsch aus, und Jeremy Werwolf wirkte dunkel und stattlich. K ö nig Dor gab Jenny auf sehr majestätische Weise her, und bei di e sem Anlass gelang es selbst Fußboden und Mobiliar, ihre altklugen Bemerkungen auf ein Minimum zu beschränken.
Nachdem die Trauung vollzogen war, verkündete König Dor, dass nach den Gratulationen ein Festbankett stattfinden werde, zu dem alle eingeladen seien. Man reihte sich ein, um das Brautpaar zu beglückwünschen, und Jeremy und Jenny nahmen sich für jeden einzelnen Gratulanten Zeit.
Das Schlimmste war nun überstanden. Breanna trat zurück und wischte sich das Gesicht. »MähriAnn sagt, man erwartet von Fra u en, dass sie auf Hochzeiten weinen«, sagte sie. »Ich habe das für Humbug gehalten, aber meine Augen behaupten etwas anderes.«
»Das ist ganz natürlich« , beruhigte Justin sie. »Dafür braucht man sich nicht zu schämen.«
»Aber ich habe kein Verständnis für solche Idiotien!«
»Unter deinem rebellischen Äußeren bist und bleibst du eine Frau.« Sie konnte nicht ahnen, wie aufrichtig er diesen Satz meinte.
»Das bin ich wohl…«
»Außerdem muss ich zugeben, dass einige dieser Tränen von mir stammen. Hochzeiten bewirken so etwas manchmal auch bei Männern.«
»Das glaube ich.«
Das auffällige Paar trat näher. »Darf ich mit euch sprechen, Breanna und Justin?«, fragte die Frau. »Ich bin Chlorine, und das ist mein Freund Nimby.«
»Sehr erfreut, deine Bekanntschaft zu machen«, hieß Justin Breanna sagen, auch wenn sie sich im Vorübergehen bereits ke n nen gelernt hatten.
»Sehr erfreut, deine Bekanntschaft zu machen«, wiederholte Breanna laut. »Sicher, was habt ihr auf dem Herzen?«
»Du hast Nimby einen großen Gefallen erwiesen, und darum möchte er dir noch ein Geschenk machen.«
»Ich soll ihm einen Gefallen getan haben? Wir kennen uns doch erst seit eben.«
»Doch, wir sind uns bereits begegnet, nur erinnerst du dich nicht daran. Darum geht es nun.«
Breanna war ebenso sehr verblüfft wie Justin. »Er möchte mir etwas schenken?«
»Das Geschenk der Erinnerung«, sagte Chlorine. »Unter der B e dingung, dass du sie nur mit Justin teilst.«
»Okay?«, fragte Breanna unsicher Justin.
»Ich bin einverstanden« , sagte er. »Ich möchte genauso sehr wie du wissen, was das alles zu bedeuten hat.«
»Wir sind einverstanden«, sagte Breanna.
»Dann blickt Nimby in die Augen.«
Breanna und Justin schauten dem gutaussehenden jungen Mann in die Augen. Die Augen schienen immer weiter anzuwachsen und vereinten sich zu einem Portal, durch die eine Szene mit einer wunderschönen Frau, einem eselsköpfigen Drachen und Mähre Imbri zu sehen war. Plötzlich durchflutete Breanna eine faszini e rende Erinnerung, und Justin nahm daran teil, obwohl er bei dem Geschehen nicht anwesend gewesen war. Der Eselsdrache war der Dämon X(A/N) th in sterblicher Gestalt, und er hatte Breanna das Talent gegeben, in der Schwärze zu sehen, und sich damit das Recht eingehandelt, ihre Träume zu beobachten. Breanna hatte in den Tausch eingewilligt, dann war ihre Erinnerung daran ausg e löscht worden. Auf diese Weise erklärte sich für Justin immerhin, wie ein Mädchen aus Mundanien zu einem magischen Talent g e langte.
Breanna schwankte unsicher hin und her, aber Chlorine ergriff ihren Arm und stützte sie, bis sie das Gleichgewicht wiedererlangt hatte. »Ich habe den Handel geschlossen«, hauchte sie, »aber dann musste Imbri mir die Erinnerung nehmen, damit niemand weiß, wer Nimby in Wirklichkeit ist.«
»Ja. Dank deiner Hilfe hat er endlich das Träumen erlernt. Er weiß nun, dass Träume sich nicht auf den Schlaf beschränken, sondern auch die liebsten Wünsche einer Person repräsentieren. Für ihn ist das außerordentlich wertvoll, und deshalb möchte er, dass du nicht nur das Talent behältst, obwohl er deine Träume nicht mehr verfolgt, sondern auch die Erinnerung.«
»Aber ich habe doch eigentlich gar nichts für ihn getan«, wandte Breanna
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