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Zombie-Lover

Titel: Zombie-Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
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tun konnte, was sie wollte. Er trat vor Bink und befreite ihn dadurch. Dann machte er bei Dolph das Gleiche, nahm den jungen Mann bei den Schultern und drehte ihn herum. »Kein Zombie kann sich mit einer von euch messen, das glaube ich bestimmt«, sagte er über die Schulter zu ihnen. »Es tut uns Leid, dass wir euch nicht heiraten können, aber wir müssen weiter. Wir haben anderswo wichtige Geschäfte.«
    »Ich wusste doch, dass ein Haken dran ist«, sagte Miss Behagen. »Jedes Mal ist ein Haken dran.«
    »Für solch einen dicken Fang braucht man einen großen Haken«, meinte Miss Deutung.
    »Aber ihr habt noch nicht alles gesehen!«, schrie Miss Verstän d nis. »Ihr macht euch ja keine Vorstellung – «
    »Wir gucken, wir gucken!«, riefen mehrere Steine.
    Dor schob Dolph fort. »Schau nicht zurück«, warnte er ihn. »Da darfst dich durch nichts beeindrucken lassen, was dir nicht von deiner Frau geboten wird.«
    »Ach ja«, gab Dolph ihm Recht.
    »Und jetzt bring uns nach Schloss Zombie.«
    Dolph nahm die Gestalt des Vogel Rokh an, und im nächsten Augenblick waren sie schon hoch hinaus in der Luft und flatterten dem Domizil des Zombiemeisters entgegen.
    »Kraah«, merkte Dolph traurig an und blickte zu den drei verl o renen, einsamen Gestalten hinunter.
    »Ja, ich weiß«, stimmte Dor ihm zu. »Aber wir konnten wirklich nichts für sie tun. Ich bin sicher, dass sie schon bald andere Mä n ner finden und sie glücklich machen – sobald deren glasige Augä p fel wieder verheilt sind.«
    »Ich frage mich, ob es wirklich völlig unschuldig war, was sie sa g ten«, meinte Bink. »Mir war es fast, als hätte Miss Verständnis erst in dem Moment gehandelt, wo klar wurde, dass Worte nicht g e nügten.«
    »Vielleicht hat sie uns ganz gut verstanden«, räumte Dor ein. »Nur ein sehr unwahrscheinlicher Zufall hat uns erlaubt zu fli e hen.« Noch während er sprach, erschien es ihm, als sei dieser Z u fall genau von der Art, wie sie sich ständig im Umfeld seines Vaters ereigneten. Ob da eine Verbindung bestand? Er war sich nicht sicher. Doch wenn er genauer darüber nachdachte, hatte sein Vater ihn stets damit frustriert, dass man sich in seiner Nähe nie ganz sicher sein konnte.
    Nun schleppte sich Schloss Zombie in Sicht. Es sah recht heru n tergekommen und abgenutzt aus, so als könnten jeden Augenblick große verwitterte Steinblöcke aus den Bastionen brechen. Der Graben war mit Schleim gefüllt, und das konnte nicht etwa die Folge von Unachtsamkeit sein, weil ein Zombiegärtner sich um die Anlage kümmerte. Gerade harkte er sorgfältig weitere Erde und anderes in das Wasser, um sicherzustellen, dass es angemessen vor sich hin faulte.
    Sie landeten unmittelbar vor der baufälligen Zugbrücke. Dor z ö gerte, sie zu überqueren, denn er befürchtete, die wurmstichigen Bohlen könnten unter ihm nachgeben, und dann würde er in den unratgefüllten Graben stürzen.
    Bink dachte nach. »Ich habe den Verdacht, dass Magie die Br ü cke schlimmer aussehen lässt, als sie in Wirklichkeit ist.«
    »Ganz gewiss«, stimmte Dor ihm zu. »Entweder ist es eine Illus i on, vielleicht aber auch ein Schwächungszauber. In beiden Fällen möchte ich es nicht wagen, sie zu betreten, ohne sie ausprobiert zu haben.«
    »Das mache ich.« In der Sorglosigkeit seiner zurückgewonnenen Jugend trat Bink vor und überschritt die Brücke, ohne dass ihm ein Leid geschah. Da sie nun sicher sein konnten, dass die Planken hielten, folgten ihm Dor und Dolph. Dor nahm sich allerdings vor, seinen Vater in Zukunft näher im Auge zu behalten und dafür zu sorgen, dass er nicht etwas Törichteres tat als nur zu riskieren, in schleimigem Matsch zu versinken. Jugend brachte auch Nachteile wie Ungestüm mit sich.
    Sie gelangten an das innere Gittertor, das stark verrostet aussah. Ein Zombiewächter mit verrostetem Speer rief sie an: »Halsch!«
    »He, mit wem sprichst du, Würmerfresse?«, wollte ein Pflaste r stein wissen.
    »Wir drei Könige sind gekommen, um den Zombiemeister zu sprechen«, sagte Dor.
    »Ers nischda.«
    Mit der Zombiesprache kam Dor immer besser zurecht. »Er ist nicht da? Können wir denn Millie das Gespenst sprechen?« Millie war eigentlich seit fünfundfünfzig Jahren kein Gespenst mehr – zufällig Dors Lebensalter –, aber etwa 807 Jahre lang war sie eins gewesen, und deshalb dachten ihre Freunde noch immer von ihr als Gespenst.
    »Geeehs nureihn.«
    »Danke.« Sie schritten auf den Schlosshof.
    Das Innere von Schloss Zombie

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