Zombie-Lover
zufrieden. »Jenny, ich brauche nicht für jemanden den Zeremonienmeister zu spielen, den ich gar nicht kenne. Ich komme lieber zu deiner Geburtstagsfeier. Wir sind schließlich schon so lange Freunde.« Er streichelte Sammy, was seine Worte bewies, denn der Kater ließ sich längst nicht von jedem anfassen.
Das Mädchen war eindeutig gerührt. Sie blinzelte eine Träne fort. »Wie lieb von dir, Dolph. Es stimmt schon, dass Electra und du sehr gut zu mir gewesen seid. Trotzdem ist es nicht recht, sich g e gen etwas zu stellen, was der Gute Magier beschlossen hat. Gewiss gibt es einen ausgezeichneten Grund, weshalb du Zeremonie n meister sein sollst. Sammy und ich werden schon allein unseren Spaß haben.«
»Da hat sie ganz Recht, mein Sohn«, sagte Dor. »Und du brauchst dich nicht einmal zu entscheiden, denn die Hochzeit da u ert schließlich nicht den ganzen Tag.«
»Sie ist um drei Uhr nachmittags«, sagte Jenny.
»Dann feiern wir deinen Geburtstag eben am Morgen«, sagte Dolph. »Electra wird auch kommen wollen, wenn sie es erfährt. Che Zentaur und Gwenny Kobold natürlich auch.« Das waren Jennys engste Freunde, obwohl Gwendolyn nun Königin des K o boldbergs war und den Kobolden Manieren beibrachte. Che war der Mentor von Sim, dem Küken des Simurgh, das eines Jahrta u sends die Stellung des Weisesten Vogels im Universum erben wü r de. Wenn Che kam, würde wohl auch Sim erscheinen, und damit wurde es zu einer bedeutsamen Angelegenheit. Jedes geflügelte Ungeheuer in Xanth war durch einen Eid gebunden, Che zu b e schützen, und jedes Lebewesen verpflichtet, Sim und seinem Vo r mund und Kindermädchen Roxanne Rokh beizustehen. Che Ze n taur war es bestimmt, die Geschichte Xanths zu ändern, indem er Sim beeinflusste, und niemand konnte mit Sicherheit sagen, welche Ereignisse, zu denen sie erschienen, wahrhaft wichtig sein würden.
»Irene und ich ebenfalls«, versprach Dor, der den Unmut seines Sohnes, wie man dieses Mädchen schnitt, sehr wohl teilte. Ihn int e ressierte es nicht, wer sonst noch kam; er würde auf jeden Fall dort sein.
»Und Chamäleon und ich auch«, sagte Bink.
Jenny musste noch mehr Tränen fortblinzeln. Sie nahm die Brille von der Nase und tupfte sich die Augen mit einem Taschentuch ab. »Danke. Das wäre schön. Aber jetzt muss ich mit diesen Einl a dungen weitermachen, sonst bekomme ich sie niemals rechtzeitig fertig.«
Sie mussten gehen, bevor Jennys Tränen hervorströmten und die Briefe nässten. »Bis nächste Woche«, sagte Dor entschlossen und führte seinen Sohn und seinen jungen Vater zur Tür.
»Es ärgert mich immer noch«, brummte Dolph, als sie dem Ko r ridor folgten. »Was hätte es denn für eine Schwierigkeit bedeutet, ihren Namen auch noch auf die Liste zu setzen? Der Gute Magier kann sie nicht vergessen haben, denn er überlässt ihr schließlich die ganze Schreibarbeit.«
»Er ist hundert Jahre alt«, erinnerte ihn Bink, »und war noch nie für seine Manieren berühmt. Vielleicht glaubt er, dass es für sie ein genügend großer Vorzug ist, die Einladungen schreiben zu dü r fen.«
Dolph schnaubte.
Dor fiel etwas ein. »Hat Jenny nicht diese Genetik bekommen, um ihre Augen zu heilen, sodass sie keine Brille mehr braucht?«
Dolph lächelte. »Das schon. Aber sie trägt die Brille nun schon so lange, dass sie vergisst, sie abzusetzen.«
Sie schritten zum Tor hinaus. Im Graben lag Soufflé Schlange. Dor blickte ihn erstaunt an. »Ich dachte, du hättest Dienst beim Guten Magier«, bemerkte er.
Das Grabenungeheuer zischte. Die Wasserfläche übersetzte: »Was glaubst du wohl, wer für den alten Gnom das Paket zu Jenny Elfe gebracht hat?«
»Na, wenn du wieder dort bist«, rief Dolph hitzig, »dann sag ihm, dass es uns gar nicht gefällt, wie er Jenny Elfe zurückstößt, obwohl er sie – «
»Lass das«, unterbrach Dor ihn rasch. »Ich bin sicher, es war nur ein Versehen.«
Soufflé zischte wieder. »Seine Einstweilige Ehefrau hat die Gä s teliste geschrieben und die Aufgaben verteilt. MähriAnn heißt sie. Nur dass Jenny die Einladungen schreiben soll, wurde von Clio bestimmt, der Muse der Geschichtsschreibung.«
»MähriAnn war Humfreys erste Liebe, die ihn nicht heiraten konnte, bevor sie neulich die Fähigkeit verlor, Einhörner herbeiz u rufen«, sagte Bink. »Sie muss doch wissen, wie man sich fühlt, wenn man ausgeschlossen wird. Sie hätte Jenny nicht außen vor lassen dürfen.«
»Versäumnisse kommen vor«, entgegnete Dor. »Wir tun für Je n
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