Zombie-Lover
schwer, Jon a than jetzt zu finden.«
»Wo genau ist er denn?«, fragte Bink.
»Das ist schwer zu erklären.«
»Wir geben uns alle Mühe, es nachzuvollziehen«, versprach Dor ihr fest.
»Dann will ich es versuchen. Ihr wisst natürlich von Prinzessin Idas Mond.«
»Ptero«, sagte Dor.
»Letztes Jahr haben wir erfahren, dass er komplizierter aufgebaut ist als wir dachten. Er ist in Wahrheit die Manifestation ihres T a lents, der Idee. Alle Leute, die jemals in Xanth lebten und jemals leben werden oder auch nur vielleicht leben könnten, sind in ihrer Seelengestalt dort.«
Dor war erstaunt.
»Alle Leute? Und was ist mit denen, die hier sind, wie wir?«
»Auch wir sind dort, nur dass wir im Jahr unseres Aufenthalts in Xanth Ptero verlassen haben. Und auch die Zeit ist auf Ptero a n ders; Zeit ist dort Geografie. Und das ist noch nicht alles. Auf Pt e ro lebt ein Aspekt von Ida, und dieser Aspekt hat seinen eigenen Mond. Auf diesem Mond wiederum lebt noch eine Ida, und sie – «
»Bitte«, warf Dor ein. »Ich kann es mir nur schwer vorstellen. Was hat das alles mit deinem Gatten zu tun?«
»Jeder kleine Mond unterscheidet sich von den anderen«, erklärte sie. »Und dort gelten andere Zaubergesetze. Jonathan vermutet, es könnte auch eine Zombiewelt geben. Wenn das so ist – «
»Ich verstehe. Der ideale Aufenthaltsort für Zombies. Besonders, wo sie nun gern ein eigenes Königreich hätten. Ihre eigene Welt!«
»Genau. Deshalb ist Jonathan auf Erkundungsreise, um solch e i ne Welt zu finden. Für seine Herde tut er, was er kann.«
»Vielleicht suchen die Zombies in Xanth auch danach«, meinte Bink.
»Nein, das glaube ich nicht. Sie hatten Anweisung, auf Jonathans Rückkehr zu warten.«
»Wie lange wird es denn dauern, bis der Zombiemeister zurüc k kehrt?«, fragte Dor.
»Das weiß ich nicht. Er sagte, ich soll ihn wecken, wenn er länger als drei Tage fort ist, und es ist erst ein Tag vergangen.«
Die drei passten sich rasch an die veränderte Lage an. »Du meinst, er schlafwandelt?«, fragte Bink.
»Nein, er schläft nur. Im Schlafzimmer. Ich sehe oft nach ihm, für alle Fälle.«
»Aber wie kann er dann Welten erkunden?«
»Er hat eine Vereinbarung mit Prinzessin Ida und dem Nach t hengst getroffen, um die Welten im Traumreich zu erkunden«, erklärte Millie. »Auf diese Weise hat er es bequemer, und sicherer ist es auch, weil er nicht verletzt werden oder sich verirren kann. Außerdem lässt es sich so viel effektiver suchen.«
Dor hatte noch immer Schwierigkeiten, sich das Ganze vorste l len. »Aber wenn er nur davon träumt, ist nichts, was er herausfi n det, real. Was er findet, wird in der Wirklichkeit nicht an der gle i chen Stelle zu finden sein.«
»O doch, es ist wirklich. Er ist nicht real, während er dort ist, a ber die Welten sieht er genau so, wie sie sind. Das glaube ich w e nigstens. Es handelt sich um einen kontrollierten Traum, der mit der Wirklichkeit in Zusammenhang steht. Er kann nichts von dort mitnehmen außer Wissen.«
»Wie ein Gespenst«, sagte Dolph. »Der Gedanke muss dir doch gekommen sein.«
»Aber natürlich«, pflichtete sie ihm bei. »Ich habe genug Erfa h rung damit. Er scheint real zu sein, solange er dort ist, und kann mit den Leuten reden, aber er kann nicht bleiben. Wenn er von einem Drachen verschlungen wird, dann verschwindet er von der Welt und kehrt hierher zurück. Vielleicht ist er dann nicht mehr in der Lage, noch einmal dorthin zu gehen. Deshalb zweifle ich nicht, dass er sehr vorsichtig sein wird. Wie ich höre, bietet sich dort manch fantastischer Anblick.«
»Hier in Xanth ist es genauso«, murmelte Dolph und rieb sich e i nen Rest Glasur von den Wimpern.
»Ich fürchte, wir können keine zwei Tage lang warten«, sagte Dor. »Wir müssen vor der großen Hochzeit dafür sorgen, dass die Zombies sich wieder beruhigen. Könntest du ihn früher wecken?«
»Nein, auf keinen Fall!«, rief Millie entsetzt. »Er hat mich au s drücklich davor gewarnt, ihn wegen irgendwas außer einem akuten Notfall zu wecken, denn es könnte sein, dass er zu einer guten Stelle nicht mehr zurückfindet, wenn er keine Zeit hat, den Weg dorthin zu markieren.«
»Den Weg markieren?«, fragte Bink. »Wie kann man denn im Traum Marken setzen?«
»Das gehört zu der Zauberkraft, die ihm der Nachthengst geli e hen hat. Er kann einen leuchtenden Kreidekreis um etwas ziehen, und der bleibt an Ort und Stelle, wenn Jonathan weiterzieht. Dor t hin kann er später
Weitere Kostenlose Bücher