Zombie-Lover
nur wenige Stu n den an, daher handelt es sich lediglich um einen vorübergehenden Notbehelf. Wahrscheinlich genügt er aber, dass du es zum Schloss des Guten Magiers schaffst.«
»Das wäre großartig!«, rief Breanna aus. »Ja, den hätte ich gern!« Dann dachte sie an die Bedingung. »Ich weiß nur nicht, wie ich dafür bezahlen soll.«
Térien überlegte. »In der Höhle meiner Herrin entspringt ein Liebesquell. Deshalb ist sie sehr herzlich und sehnt sich nach G e sellschaft. Ich bin ihr schon sehr vertraut, und mein Intellekt reicht nicht sehr weit, deshalb verlangt es sie nach mehr. Sie ist einsam und gelangweilt. Hast du eine Ablenkung für sie?«
»Aber ich kann doch nicht für immer hier bleiben und mit einem Bildschirm sprechen!«, rief Breanna.
»Nach allem, was meine Herrin weiß, besitzen die meisten Me n schen Erfahrung oder Wissen auf einem Gebiet, das Ablenkung spendet. Gibt es denn nichts, was du Com Passion lehren könntest und was ihr die Langeweile oder die Einsamkeit nimmt?«
»Nicht, wenn sie nicht gern Karten spielt«, antwortete Breanna und lachte verlegen auf.
»Karten?«
Breanna kam ein Gedanke. Kartenspiele eigneten sich sehr gut zum Vertreiben der Langeweile. Deshalb war die Idee womöglich nicht abwegig. »Angenommen, ich bringe ihr ein paar Kartenspiele bei? Eins kann sie ganz allein spielen, es heißt Patience.«
»Kannst du ein solches Spiel demonstrieren?«
»Klar.« Dann fiel ihr etwas ein. »Nur dass ich kein Kartenspiel dabei habe. Hier in Xanth spielt niemand Karten. Es ist ein mundanisches Spiel.«
»Beschreibe es.«
»Nun, in einem Spiel sind zweiundfünfzig Karten. Sie kommen in vier Farben: Pik, Herz, Karo und Kreuz. Jede Farbe umfasst dreizehn Karten vom As – das zählt als eins – bis zum König. Auf den Rücken ist ein Muster oder ein Bild.«
Während sie sprach, erschien ein Abbild der Karten. Breanna versuchte, sie in die Hand zu nehmen, doch ihre Finger griffen hindurch; es war eine Illusion. Deshalb bat sie Térien, die Karten auf einen Tisch zu legen, der entgegenkommenderweise erschien. Térien konnte die Karten ergreifen, als wären sie real, weil auch sie in der Gestalt hauptsächlich eine Illusion war. Wahrscheinlich hätte Com Passion sie auch stofflich erschaffen können, doch die Illus i on sparte Energie. Schon bald lag ein Spiel Karten auf dem Tisch. Die Karten trugen auf der Rückseite das Bild Com Passions und auf der Vorderseite die Farbenmuster: Schaufeln, kleine pochende Herzen, glitzernde Diamantenkaros und Kreuzhacken. Mähre Imbri diente als Modell der Königin, ein Faun, den Breanna nicht erkannte, war König, während die Buben schwarze Gesichter ha t ten und aussahen wie Breanna. Damit waren sie bereit zu spielen.
»Ich kenne nur drei Varianten«, sagte Breanna, »aber sie sind ziemlich gut. Die erste heißt Klondike. Gebe sieben Karten und lege sie nebeneinander. Die erste Karte deckst du auf. Dann legst du sechs daneben und deckst wieder die erste auf. Das machst du so lange, bis sieben Karten aufgedeckt sind. Jetzt versuchst du die Asse zu finden und legst sie nach oben, und dann ordnet man nach Farben aufsteigend, bis man zum König kommt. Du kannst von jeder Karte im Bild abwärts gehen, also eine rote Vier auf eine schwarze Fünf legen.« Breanna fuhr mit der Anleitung fort, und Com Passion erwies sich als gelehrige Schülerin; sie brauchte nichts zu wiederholen.
»Nun spielst du weiter, bis die Partie entweder aufgeht, dann hast du gewonnen, oder an einen toten Punkt gelangt«, beschloss Breanna die Erklärung. »Normalerweise passiert das nach einer Weile. Zu gewinnen ist schwer, wenn man nicht pfuscht.«
»Pfuscht?«
»Die Regeln bricht.«
»Aber wie kann es ein Spiel ohne Regeln geben?«
Breanna begriff, dass diese Maschine auf Ehrlichkeit progra m miert war und Unehrlichkeit nicht verstehen konnte. »Das gibt es auch nicht«, sagte sie daher. »Also spiel es einfach.«
Eine Pause folgte. »Meine Herrin ist keine selbstständige Denk e rin«, sagte Térien schließlich. Anscheinend stand sie mit der M a schine direkt in Verbindung. »Und mir mangelt es ebenfalls an Intellekt. Du wirst das Spiel leiten müssen.«
»Aber es ist doch ganz simpel«, entgegnete Breanna. »Es ist nur nicht einfach zu gewinnen.«
»Wenn du uns eine Partie zeigst, die aufgeht, entwickelt meine Herrin vielleicht ein hinreichendes Verständnis, um in der Lage zu sein, eigene Variationen auszuspielen.«
»Also schön, ich versuche es, aber
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