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Zombie-Lover

Titel: Zombie-Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
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fenden Morgen tat es ihr sehr gut, sich zu säubern.
    »Bist du noch da?«, fragte sie, als sie ein Handtuch nahm und b e gann, sich abzutrocknen.
    »Ja, aber wenn es dir lieber wäre, dass ich gehe – «
    »Nein, das ist zu gefährlich, und außerdem hast du schon alles gesehen.« Ihr kam ein anderer Gedanke. »Hattest du eine Freu n din, bevor du in einen Baum verwandelt wurdest?«
    »Nein, leider nicht. Ich – war nicht sehr stattlich.«
    »Man soll nicht nach dem Äußeren urteilen«, sagte sie, indem sie eine alte, abgenutzte Weisheit bemühte.
    »Und geleistet habe ich auch nicht viel. Das war mit ein Grund, weshalb ich als Baum zufrieden war.«
    »Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber das finde ich ziemlich traurig. Du hättest einige anständige menschliche Erfahrungen verdient gehabt, bevor du die Chance verlorst, welche zu machen.« Sie fand einen Spiegel an der Wand und musterte sich darin.
    »Wenn ein Mädchen wie du sich für mich interessiert hätte, wäre das sehr schön gewesen« , sagte er. »So aber ließ ich nicht viel z u rück, was mir gefehlt hätte.«
    Sie behielt ihre Pose noch einen Moment länger bei, denn sie wusste, dass er sie deutlich im Spiegel sehen konnte, denn er sah durch ihre Augen. »Du hättest wirklich gern ein Mädchen wie mich gehabt?«
    »Aber gewiss, wenn sie mündig gewesen wäre.«
    »Nach meiner Definition bin ich mündig«, entgegnete Breanna hitzig.
    »Das hatte ich vergessen. Verzeih mir. Ja, ich hätte wirklich gern ein Mädchen wie dich gehabt.«
    Eigentlich hatte sie mehr an Gestalt und Hautfarbe gedacht und nicht an ihr Alter, doch sie beschloss, dass er diese Fragen gleich mit beantwortet habe. Sie war zufrieden. Sie wickelte sich in das Handtuch und kehrte in Wiras Zimmer zurück.
    Man hatte ihr ein anderes Kleid herausgelegt, dazu passende U n terkleidung.
    Die Leute des Guten Magiers waren gute Gastgeber. Sie zog sich an und stellte fest, dass diese Kleidung ihr passte wie angegossen. Jemand musste aus dem Schnitt des Unterrocks und des anderen Kleides ihre Maße ermittelt und die Kleidungsstücke geändert h a ben.
    Breanna brachte ihr Haar in Ordnung und ging zur Tür. Dra u ßen wartete Wira. »Wir würden uns freuen, wenn du uns beim Abendessen Gesellschaft leisten würdest.«
    »Ich bin halb verhungert.« Der Käse hatte zwar gut geschmeckt, aber längst nicht ausgereicht, um sie zu sättigen.
    Am Tisch saßen der Gute Magier, die Gorgo, Wira und ein u n scheinbarer junger Mann, der Breanna als Hugo vorgestellt wurde, der Sohn von Humfrey und der Gorgo. Sein Talent bestand darin, Obst herbeizubeschwören, aber es funktionierte nicht sehr gut, sodass ein Gutteil des Obstes verdorben war. Zum Glück stammte das Obst bei Tisch von woanders.
    Es war ein formelles Diner mit Platztellern, Weinkelchen und komplizierten Bestecken. Breanna bemerkte plötzlich, dass sie überhaupt nicht wusste, was sie tun sollte. An einem formellen Diner hatte sie noch nie teilgenommen. Sie kannte die Etikette nicht. Ganz gewiss würde sie sich blamieren.
    »Was mache ich denn nur?«, fragte sie Justin verzweifelt. »Ich habe einen Bärenhunger, aber bei so etwas bin ich hoffnungslos verloren.«
    »Zufällig bin ich mit dem Protokoll vertraut« , sagte Justin. »Das gehörte zu den nutzlosen Dingen, die ich gelernt habe. Wenn du gerne Anleitung hättest…«
    »Ja!«, antwortete Breanna voll Inbrunst.
    Und so führte Justin sie hindurch, erklärte ihr, welches Besteck und welchen Teller sie wann wofür und wie zu benutzen hatte, zu nippen, nicht zu schlürfen und nicht zu schlingen, das Brot en t zwei zu reißen, bevor sie es mit Butter bestrich, und vieles mehr. Breanna benahm sich tadellos. Sie entdeckte sogar, dass die Zer e monie eine gewisse feierliche Anmut besaß, und am Ende des E s sens genoss sie das Ritual sogar.
    Man hatte ihren Rucksack wiedergefunden und mit Marschve r pflegung gefüllt. An solche Freundlichkeit war Breanna nicht g e wöhnt und wusste nicht, was sie sagen sollte. Justin half ihr auch dabei weiter, sodass sie ihnen allen mit Würde danken konnte.
    Als die Dämmerung hereinbrach, traf Ralph ein. Er war ein u n gepflegter Mann in zerknitterter Kleidung und trug eine verächtl i che Miene zur Schau. »Wo steckt das Nymphchen, das ich führen soll?«, wollte er wissen.
    Breanna öffnete den Mund, doch Justin schnitt ihr die Entgegnung ab, bevor sie herauskam. »Auf keinen Fall darfst du dich auf ein Wortgefecht mit diesem Drachenauswurf einlassen« ,

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