Zombie-Lover
Zeit, um große Fragen zu bearbeiten.«
Er lachte auf. Sehr natürlich klang es nicht. »Nur wenig ist anzi e hender als ein dummes Mädchen. Hast du dich nun entschieden, oder möchtest du noch ein Stündchen nachdenken?«
Am liebsten hätte sie ihm mit einer Schimpfkanonade geantwo r tet, bei der er glauben musste, ein Drache hätte ihn hitzig ang e brüllt, aber sie bezwang mit Justins Hilfe ihren Wunsch. »Erzähl deine Geschichte.«
»Als ich noch klein war, schien ich gar kein magisches Talent zu haben. Dann dachten die Leute, ich hätte das Talent, mich unb e liebt zu machen, doch mehrere Tests ergaben, dass meine Persö n lichkeit völlig natürlich ist. Also sind es offensichtlich die anderen schuld, die meinen Charme und meine Intelligenz nicht zu schä t zen wissen. Vielleicht neiden sie mir mein sonniges Gemüt.«
»Was für ein blöder Haufen Sphinxdung!«
»Daran muss es wohl liegen«, stimmte Breanna ihm zu.
»Nach einiger Zeit war ich es leid, mein Talent auf eigene Faust zu finden«, fuhr Ralph fort. »Deshalb ging ich zum Magier der Information. Die Prüfungen waren schrecklich, aber ich überwand sie, indem ich Kirschen und Ananas zur Explosion brachte, und schaffte es, ins Schloss zu gelangen. Die dummen Haushalt s schlampen wollten nicht mit mir sprechen, also habe ich die Zelle dieses mürrischen alten Gnoms alleine gesucht und meine Antwort verlangt.«
»Welche Dreistigkeit!«
»Du musst großen Eindruck hinterlassen haben.«
»Humfrey blickte auf mit seinen Glubschaugen und knurrte: ›Ich weiß, wieso du gekommen bist, und werde dir nicht helfen, also kannst du gleich sehen, dass du Land gewinnst.‹
Deswegen war ich natürlich rechtschaffen zornig. ›Ich kann mir nur zwei Gründe denken, weshalb du mir nicht helfen willst‹, habe ich zu ihm gesagt. ›Entweder bist du neidisch auf mein Talent oder unfähig, es zu entdecken. Beide Möglichkeiten beweisen, dass du nichts bist als ein großtuerischer Narr.‹«
»Die Frechheit dieses Idioten ist einfach unfassbar!«
»Dem hast du’s aber gegeben«, pflichtete Breanna Ralph laut bei. Sie bemerkte, dass sie dieses Gespräch trotz allem sehr genoss. Und es war nett zu beobachten, wie Justin sich aufregte.
»Aber dieser Magier, der seine besten Jahre lange hinter sich hat, antwortete mir mit gespielter Geduld: ›Junger Mann, ich weiß alles über dein Talent. Im Augenblick liegt es sicher in Mundanien in den Händen eines kleinen Jungen namens Lija. Ich schlage nun vor, dass du dich auf deine zweifelhafte Art empfiehlst und nach Hause gehst.‹«
»Vorsicht, Breanna; er geht viel zu dicht neben dir.«
»Das habe ich bemerkt«, erwiderte sie mental. »Ich will sehen, ob dieses Racket funktioniert.«
»›Was sagst du da, alter Mann?‹, wollte ich zu Recht aufgebracht wissen. ›Wie kann irgend so ein Balg in Mundanien mein Talent besitzen? Niemand in Mundanien hat irgendwelche Zauberkraft, und das würdest du wissen, wenn du nicht schon senil wärst. Da r um heißt es Mundanien. Das wissen doch sogar die Oger.‹«
»Hätte ich einen Mund, würde ich mich übergeben.«
Breanna schwieg. Sie hatte zwar einen Mund, aber alles, was sie unterdrücken musste, war ein Kichern. Ralphs Schilderung der eigenen Überheblichkeit war fast zu schön, um es mit anzuhören.
»Offensichtlich konnte er mich nicht widerlegen, deshalb wec h selte er das Thema. ›Nicht alle Magie ist gute Magie‹, brummte er.
›Wovon sprichst du, du Blödmann?‹, verlangte ich verständl i cherweise zu wissen.«
»Er legt gerade den Arm um dich.«
»Ich weiß. Er ist abscheulich. Aber ich möchte ganz sicher g e hen, dass ich geschützt bin, nur für den Fall, dass er einmal ve r sucht, mich zu überrumpeln.«
›»Manche Magie, die für Xanth zu gefährlich oder zu unang e nehm ist, wird nach Mundanien geschickt, wo man sie ohne Risiko entsorgen kann‹, sagte der Gnom. ›Das ist die beste Methode, mit Giftmüll umzugehen. Aus irgendeinem Grunde war gerade dein Talent stark genug, um dort trotz der außerordentlichen Magieleere Mundaniens zu überdauern. Es wohnt nun in einem kleinen Ju n gen.‹
›Also ist mein Talent stark genug, um in Mundanien zu überl e ben!‹, rief ich verzückt. ›Ein Talent von Magierklasse! Kein Wu n der, dass du neidisch bist, du abgetakelter klappriger Wicht! Ich wusste immer, dass ich zu Großem bestimmt bin. Und ich will nicht, dass irgendein dämlicher Mundanier die Früchte meines Talentes erntet. Wie kann ich es
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