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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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»Ich ha­be ein wich­ti­ges An­lie­gen, das du an Pro­fes­sor Aich wei­ter­lei­ten sollst. Ich brau­che sei­ne Ant­wort auf dem schnells­ten We­ge, hörst du? Die So­gh­mo­ler kön­nen un­se­re te­le­pa­thi­schen Sen­dun­gen ab­hö­ren, das nur so ne­ben­bei. Mei­ne An­fra­ge kommt al­so in Hash-Kode, und Aichs Ant­wort über­mit­telst du mir auf die­sel­be Wei­se. Ich wer­de dei­ne Ant­wort üb­ri­gens ab­ru­fen. Du darfst auf kei­nen Fall von dir aus mit mir in Ver­bin­dung tre­ten. Ich muß einen güns­ti­gen Au­gen­blick für die Über­mitt­lung ab­war­ten. Ist das klar?«
    »Al­les klar, Over­sir«, ant­wor­te­te Ki­ny ge­hor­sam.
    Ich hat­te mir den Text mei­ner Mel­dung vor­her zu­recht­ge­legt. Hash-Kode ist ein recht ver­wir­ren­des Ver­fah­ren, bei dem Wör­ter oder Wort­tei­le durch an­de­re Be­deu­tun­gen er­setzt wer­den und die Be­zie­hung zwi­schen Ori­gi­nal­wort und Er­satz­wort sich än­dert, je nach­dem, wo im Text das Ori­gi­nal­wort er­scheint. Die Me­tho­de bie­tet ein Höchst­maß an Si­cher­heit ge­gen Ent­schlüs­se­lung durch Un­be­fug­te; aber zum An­wen­den des Hash-Ko­des oh­ne um­fang­rei­che Vor­be­rei­tung be­darf es des Ge­hirns ei­nes Re­chen­künst­lers, und da­mit war ich lei­der nicht aus­ge­stat­tet.
    Ich be­gann zu sen­den. In­dem ich mich auf die vor­her zu­recht­ge­leg­ten Be­grif­fe des Hash-Ko­des kon­zen­trier­te, ver­mied ich es, mehr als un­um­gäng­lich not­wen­dig an den ei­gent­li­chen Text mei­ner Bot­schaft zu den­ken. Falls die So­gh­mo­ler un­se­re Un­ter­hal­tung ab­hör­ten und zu ent­schlüs­seln ver­such­ten, wür­den sie mei­ne Ge­dan­ken zum Ge­heim­nis des Mars­vo­gels mit üb­ri­gen Stör­ge­räuschen ver­mischt fin­den und nicht aus­sor­tie­ren kön­nen.
    Als ich ge­en­det hat­te, mel­de­te sich Ki­ny noch­mals.
    »Darf ich si­cher sein, daß ich Sie rich­tig ver­stan­den ha­be, Over­sir?« frag­te sie mit ei­ner deut­lich wahr­nehm­ba­ren Spur von Miß­trau­en.
    »Ganz si­cher, Klei­nes!« be­ru­hig­te ich sie.
    Sie hat­te of­fen­sicht­lich schon wäh­rend des Emp­fangs zu ent­has­hen be­gon­nen und einen Teil mei­ner Mel­dung be­reits ent­zif­fert. Wenn man be­dach­te, um welch ver­wor­re­ne Din­ge es ging, konn­te man ihr nicht übel­neh­men, daß sie zu­rück­frag­te, ob sie auch wirk­lich al­les rich­tig emp­fan­gen ha­be.
    Die te­le­pa­thi­sche Ver­bin­dung wur­de un­ter­bro­chen. In der ho­hen Hal­le vor ZON­TAs Zen­trum herrsch­te ge­spann­te Stil­le. Ich hat­te ins­ge­samt zwan­zig Mi­nu­ten ge­braucht, um mei­ne Mel­dung ab­zu­set­zen – mehr als ge­nug Zeit für die So­gh­mo­ler, mei­ne te­le­pa­thi­schen Im­pul­se zu re­gis­trie­ren und an­zu­pei­len. Selbst im Zu­stand höchs­ter Kon­zen­tra­ti­on hat­te ich je­doch be­merkt, daß die Ex­plo­sio­nen, die ir­gend­wo aus dem sub­lu­na­ren Ge­län­de hin­ter uns ka­men, fort­dau­er­ten. An­schei­nend wehr­te sich ZON­TA mit Kral­len und Klau­en ge­gen die an­grei­fen­den So­gh­mo­ler, und es war zu hof­fen, daß im Auf­ruhr des Kamp­fes mei­ne Te­le­pa­thie­sen­dung nicht be­merkt wor­den war.
    Es ließ sich schwer ab­schät­zen, wann Jo­sua Aichs Ant­wort bei uns ein­tref­fen wür­de. Aich war ei­ne der Per­so­nen, die Ge­ne­ral Re­ling stän­dig zur be­son­de­ren Ver­fü­gung hielt. Kon­takt mit ihm auf­zu­neh­men, konn­te al­so nicht schwie­rig sein. Die Fra­ge war le­dig­lich, ob an der Mars­vo­gel­sa­che über­haupt et­was dran war, und wenn ja, ob Aich die Ma­te­rie kann­te oder erst in sei­nen Un­ter­la­gen nach­for­schen muß­te. Ei­ne Stun­de, schätz­te ich, war die mi­ni­ma­le Ant­wort­zeit. Wahr­schein­lich aber wür­den wir län­ger war­ten müs­sen.
     
    Es wa­ren un­an­ge­neh­me Mi­nu­ten, die wir ver­leb­ten. Die Mam­mut­schlacht zwi­schen ZON­TA und den So­gh­mo­lern, die ganz ein­deu­tig auch un­ter Ein­satz nu­klea­rer Waf­fen ge­führt wur­de, dau­er­te an. Wir hat­ten un­se­re Wacht­pos­ten zu­rück­ge­zo­gen, da die ra­dio­ak­ti­ve Ver­seu­chung der Kor­ri­do­re stän­dig zu­nahm. Nie­mand woll­te sich so ganz der Hoff­nung

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