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Zonta-Norm regelwidrig

Zonta-Norm regelwidrig

Titel: Zonta-Norm regelwidrig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ver­barg.
    »Wie­viel seid ihr?« frag­te ich.
    In sol­chen Au­gen­bli­cken legt man auf Förm­lich­keit kei­nen Wert. Ich kehr­te zu der ver­trau­li­chen An­re­de zu­rück.
    »Hun­der­te!« ant­wor­te­te er. »Ihr habt kei­ne Chan­ce ge­gen uns!«
    »Das wer­den wir se­hen! Ihr wißt nicht ein­mal, wo ZON­TA steht!«
    Der Hieb saß, das merk­te ich ihm an. Sie kann­ten die Po­si­ti­on des Rech­ners wirk­lich nicht, und nach­dem die­ser Stoß­trupp von uns aus­ra­diert wor­den war, wür­den sie noch lan­ge im un­kla­ren blei­ben!
    »Wo­her hat­tet ihr die Ko­or­di­na­ten die­ses Sprung­punkts?« frag­te ich ihn. »Wie kamt ihr da­zu, eu­re Trans­mit­ter ge­ra­de auf die­se Stel­le zu rich­ten?«
    »Ro­bo­ter!« stieß er her­vor. »Wir fin­gen einen Ro­bo­ter und leer­ten sei­nen Spei­cher!«
    Al­li­sons Ah­nung! Der Mann soll­te sich of­fi­zi­ell zum Pro­phe­ten er­klä­ren las­sen. Noch et­was an­de­res in­ter­es­sier­te mich. Knos­sis war noch im­mer ge­sprä­chig. Er war die auf­schluß­reichs­te In­for­ma­ti­ons­quel­le, über die ich seit lan­gem ver­fügt hat­te.
    »Kurz nach un­se­rer Lan­dung … als ich mich mit Rob­bens te­le­pa­thisch un­ter­hielt, er­in­nerst du dich?«
    Er mach­te mit der rech­ten Hand die Ges­te der Be­ja­hung.
    »Ich frag­te Rob­bens, ob er euch So­gh­mo­ler wahr­neh­men kön­ne. Je­mand funk­te auf te­le­pa­thi­schem We­ge da­zwi­schen und sag­te so et­wa: Du wirst schon er­fah­ren, ob wir hier sind!«
    Wie­der die­sel­be be­ja­hen­de Ges­te.
    »Das war ich … mit un­se­rem Sug­ge­stor­ge­rät.«
    »Warum konn­te Rob­bens nicht hö­ren, was das Ge­rät sag­te?«
    »Wir hat­ten dei­ne Men­tal­fre­quenz an­ge­peilt und sen­de­ten mit ganz ge­rin­ger Band­brei­te. Nur du konn­test hö­ren, was der Sug­ge­stor sag­te.«
    »Wie vie­le Ge­rä­te be­sitzt ihr da­von?«
    »We­ni­ge. Ei­ne ganz neue Ent­wick­lung. Aber ge­nug, um al­le Vor­tei­le eu­rer te­le­pa­thi­schen Be­ga­bung wert­los zu ma­chen.«
    Nis­hi­mu­ra mus­ter­te den Ver­wun­de­ten be­sorgt und schüt­tel­te den Kopf.
    »Die Wun­de heilt zu­se­hends«, brumm­te er. »Aber das Be­fin­den des Man­nes wird im­mer schlech­ter!«
    »Das war mein ers­ter Feh­ler«, ge­stand Knos­sis mit mat­ter Stim­me. »Ich hät­te dich nicht dar­auf auf­merk­sam ma­chen dür­fen, daß wir eu­re te­le­pa­thi­schen Sen­dun­gen be­lau­schen kön­nen. Und dann mein zwei­ter …«
    »Ihr lau­er­tet am obe­ren Aus­gang des Schach­tes auf uns?«
    »Ja. Wir hat­ten sämt­li­che Sei­ten­gän­ge zu­ge­gos­sen, da­mit ihr durch den gan­zen Schacht klet­tern muß­tet. Ihr wart schon halb oben, da woll­te ich ZON­TA mit Hil­fe mei­nes Ko­da­tors einen Be­fehl ge­ben. Der Be­fehl wur­de falsch ver­stan­den. Der Schacht wur­de at­mo­sphä­risch ge­flu­tet …«
    »Wenn ihr ZON­TA Be­feh­le ge­ben konn­tet, warum konn­tet ihr ihm dann nicht be­feh­len, euch sei­ne Po­si­ti­on zu ver­ra­ten?«
    »Wir ver­such­ten es. Aber ZON­TA … ge­horch­te nicht.«
    Das Spre­chen schi­en ihm plötz­lich schwer­zu­fal­len. Nis­hi­mu­ra hob war­nend die Hand, ich aber schüt­tel­te ener­gisch den Kopf. Ich glaub­te nicht, daß Knos­sis noch zu ret­ten war. Für uns war al­lein wich­tig, daß wir von ihm er­fuh­ren, was er wuß­te.
    »Und NEW­TON …?«
    »NEW­TON …?« frag­te er ge­dehnt.
    »Der Rech­ner auf dem Mars! Warum teil­te er euch nicht mit, wo sich ZON­TA be­fin­det?«
    »Ich weiß es … nicht. Bin … nur ein un­ter­ge­ord­ne­ter Mann. Weiß … weiß nicht … was die Obe­ren …«
    Ich leg­te ei­ne Pau­se ein. Dann sag­te ich:
    »Es tut mir leid, daß wir uns so ge­gen­über­ste­hen. Die Zeit wird kom­men, da Ter­ra­ner und So­gh­mo­ler auf fried­li­che Wei­se mit­ein­an­der aus­kom­men.«
    Ein Aus­druck von Er­stau­nen trat in sei­ne Au­gen. Ich ver­stand: Sol­che Wor­te hät­te er von dem macht­lüs­ter­nen Nang-Tai nicht er­war­tet.
    »Ich … wer­de es nicht mehr er­le­ben«, hauch­te er.
    »Warum nicht?«
    »Der Bann der Schmach …«
    »Was ist das?«
    »Der au­to­ma­ti­sche Tod … für je­den … je­den, der ver­sagt. Für … mich, zum Bei­spiel …«
    Sei­ne Au­gen

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