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Zorn - Vom Lieben und Sterben: Thriller (German Edition)

Zorn - Vom Lieben und Sterben: Thriller (German Edition)

Titel: Zorn - Vom Lieben und Sterben: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Ludwig
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muss.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Doch da hatte der Kriminaltechniker schon aufgelegt.
    *
ich habe geträumt
es wäre leichter auszuhalten, wenn die träume nicht wären, sie sind nicht gut, aber ich muss mich wohl damit abfinden, dass sie nicht enden werden, bis ich fertig bin
ich frage mich, wann es endlich so weit ist
    *
    »Hör auf zu jammern.«
    Das Bild ist grobkörnig, aber scharf. Ein Quicktime-Film, die Auflösung ist hoch genug, um jedes Detail erkennen zu können. Das Mädchen sitzt auf einem Holzstuhl, es ist nackt, bis auf ein weißes Unterhemd mit dünnen Trägern. Wie alt ist es? Fünf? Sechs? Älter jedenfalls nicht, eher jünger. Seine Beine sind so kurz, dass sie nicht einmal den Boden berühren. Es weint.
    »Du sollst aufhören mit der Jammerei.«
    Die Stimme muss zu dem Mann gehören, der die Kamera bedient. Er klingt gelangweilt. Das Bild wackelt unmerklich.
    »Warte.«
    Die Kamera zoomt ruckartig näher, die Augen des Mädchens füllen den Bildschirm, glänzende, vor Angst flackernde Punkte. Ein Schwenk auf die Hände, die kleinen Fäuste sind geballt, die Finger sind schmutzig. Das Bild verschwimmt, zoomt zurück, wird wieder scharf. Ein Scheinwerfer flammt auf, das Kind schließt geblendet die Augen.
    »Fang an.«
    Das Mädchen will etwas sagen, doch es bringt nur ein trockenes Schluchzen zustande. Dann ein Kopfschütteln. Jetzt wird der Mann ungeduldig.
    »Mach schon.«
    Sie öffnet den Mund.
    »Ich will nicht.«
    Worte, die nicht zu verstehen sind, man kann sie nur von den Lippen ablesen.
    »Los jetzt. Du hast es oft genug gemacht.«
    Die Haare des Mädchens sind fettig und dünn. Der kurze Pferdeschwanz hüpft auf und ab, als es erneut den Kopf schüttelt. Die Stimme wird lauter, drohend.
    »Du weißt, was passiert, wenn du es nicht tust.«
    Die Kleine rutscht nach vorn, als wolle sie aufstehen.
    »Bleib, wo du bist, verdammt!«
    Sie sinkt zurück. Weint. Lauter als vorher.
    »Los! Fang jetzt an!«
    Die Stimme dröhnt, füllt den gesamten Raum. Das Kind zuckt zusammen, der Kopf sinkt auf die Brust, die Schultern beben.
    »Du weißt, was passiert, wenn du es nicht tust.«
    Noch einmal dieselben Worte, leise, fast schmeichelnd jetzt.
    Sie nickt.
    »Tu es.«
    Und das Kind gehorcht.
    *
    »Du Bastard. Du elender, mieser Bastard.«
    Zorn hieb auf die Tastatur ein, der Film stoppte.
    »Bastard.«
    Er vergrub das Gesicht in den Händen, plötzlich war es still im Büro, bis auf ein eigentümliches, rhythmisches Geräusch. Zorn brauchte eine Weile, bis er erkannte, dass es sein eigener, hektischer Atem war. Und das Pochen des Blutes zwischen seinen Schläfen.
    Er öffnete die Augen.
    Das Standbild flackerte auf dem Monitor. Er sprang vom Stuhl, spürte, wie ihm schwindlig wurde, ging zum Fenster und riss es auf. Die Hitze schlug ihm entgegen und nahm ihm den Atem. Trotzdem, alles war besser als dieser Film.
    »Dieser verdammte Bastard.«
    Mehr brachte er nicht hervor. Sein Kopf war leer, er fühlte sich, als habe er in stinkender Jauche gebadet, klebrig, sehnte sich nach einer Dusche, nach kaltem, klarem Wasser, mit dem er das alles abwaschen konnte. Das, was er gesehen hatte, brannte in seinem Kopf, obwohl er nicht länger als eine Minute durchgehalten hatte.
    Auf der Festplatte mussten Hunderte dieser Filme sein. Mindestens.
    Zorns Finger flatterten, als er sich eine Zigarette anzündete. Das Rauchverbot war ihm egal.
    Dann rief er Schröder an.
    *
ihr redet immer nur von liebe, aber ihr habt keine ahnung, was das ist
bilder sagen mehr als worte, haha
    *
    »Jemand muss sich das ansehen, Schröder. Gieses Festplatte ist voll mit diesem Dreck.«
    Zorn gab sich alle Mühe, geschäftsmäßig zu klingen. Trotzdem war seine Stimme belegt, noch immer kam er sich irgendwie schuldig vor, und obwohl er wusste, dass es Blödsinn war, fühlte er sich wie gebrandmarkt, als könne man ihm von der Stirn ablesen, was er gesehen hatte.
    »Was meinst du mit Dreck, Chef?«
    »Kinderpornos. Hunderte, vielleicht sogar Tausende Filme.«
    Schröder sagte nichts.
    »Es sind wahnsinnig viele, Schröder. Du wirst eine Weile dafür brauchen, wenn du willst, kannst du dann ein paar Tage frei machen.«
    »Ich werde das nicht tun.«
    »Es ist widerlich, ich weiß. Aber wir müssen dieses Zeug sichten.«
    Schröder stand neben der Tür. Die Arme hingen schlaff an seiner Seite, sein Gesicht war unbewegt.
    »Ich werde das nicht tun«, wiederholte er ruhig.
    »Ich könnte dir eine dienstliche Anweisung geben, aber ich denke, wir

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