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Zorn

Zorn

Titel: Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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zuvor von Scrape genommen hatten.
    Lucas kratzte sich am Ohr. »Hmm.«
    »Wir zeigen diesen Flip-Flop Mrs Jones«, sagte Daniel. »Und Sloan fährt zu Kmart. Bleibt für Sie die Frau, die wusste, wo Scrape haust. Gehen Sie noch mal zu ihr, und bringen Sie sie zu allen Orten, wo er untergeschlüpft sein könnte.«
    »Er könnte schon auf halbem Weg nach Kalifornien sein«, bemerkte Hanson.
    »Könnte er«, erklärte Daniel, »aber ich bezweifle es. Bei seiner Festnahme hatte er vier Dollar in der Tasche, und er ist in der Nacht abgehauen. Ich glaube, er versteckt sich hier irgendwo. Die Highway Patrol und alle Cops in Minnesota nehmen sich die Anhalter vor.«
    »Sie sollen auch die Züge kontrollieren«, schlug Lucas vor.
    »Wie bitte?«
    »Jemand soll das Bahngelände bei der Uni absuchen«, erklärte Lucas. »Penner fahren immer noch gern mit dem Zug. Ich habe letztes Jahr mit einem Mann vom Sicherheitsdienst der Bahn gesprochen, der sagt, besonders rüber an die Westküste sind die Waggons voll mit ihnen.«
    »Überprüfen Sie das«, wies Daniel Hanson an. »Setzen Sie sich mit dem Sicherheitsdienst der Bahn in Verbindung.«
    »Ich habe die Telefonnummer in meinem Notizbuch«, erklärte Lucas.
    »Und Sie fahren dahin, wo er gewohnt hat«, sagte Daniel zu Del. »Klopfen Sie an alle Türen, reden Sie mit den Bewohnern. Sie könnten etwas wissen …«
    Del nickte.
    »Na dann los«, meinte Daniel.
    Mit Hilfe einiger Telefonate spürte Lucas Karen Frazier mit den blauen Haaren auf, die an einer Bushaltestelle nicht weit von ihrem Büro entfernt stand. Er fuhr heran, beugte sich über den Beifahrersitz und öffnete die Tür.
    »Kommen Sie, ich nehme Sie mit.«
    »Was wollen Sie?«, fragte sie, ohne einzusteigen.
    »Mehr Hilfe«, antwortete er. »Steigen Sie ein. Ich beiße nicht.«
    Sie kletterte in den Wagen und schloss die Tür. »Und?«
    »Wo soll’s hingehen?«
    »Nach Hause. Ich wohne in Uptown.«
    »Ich auch«, sagte Lucas. »Das, was ich Ihnen jetzt verrate, muss unter uns bleiben. Gestern Nacht haben wir eine Schachtel mit Kleidern von den Mädchen gefunden. Ihre Mom ist in Ohnmacht gefallen, als sie sie gesehen hat.«
    »Oh nein.« Sie hob die Hände ans Gesicht. »Waren die Kleidungsstücke eindeutig von den Mädchen?«
    »Ja. Eine von ihnen hatte einen BH mit einem Kätzchengesicht drauf an.«
    »Oh Gott. Verschonen Sie mich mit weiteren Informationen«, bat Karen Frazier.
    »Zeigen Sie mir die Orte, an denen Scrape sich verstecken könnte. Er ist in der Nacht verschwunden und hatte kein Geld. Wir überprüfen Anhalter und Güterzüge, vermuten aber, dass er irgendwo hier untergekrochen ist. An einem Ort, den er in der Dunkelheit erreichen konnte.«
    Sie überlegte kurz. »Scrape kennt viele Verstecke. Er hält sich von den anderen Obdachlosen fern, geht auch nicht in die Mission. Er ist nicht dumm, sondern schizophren, was ihn auf den ersten Blick beschränkt erscheinen lässt, was er aber nicht ist. Wenn er sich verstecken will …« Sie dachte nach. »Ich glaube nicht, dass er mit dem Zug unterwegs ist. Von Zügen hat er nie erzählt. Er erbettelt sich eher Geld für den Bus. Und es gibt verlassene Scheunen und Schuppen nördlich der University Avenue, manche davon auf Pfählen, unter die man schlüpfen kann. Dazu alte Schiffscontainer oder Lastwagenanhänger bei Speditionen … Die Leute, die mit den Zügen fahren, verstecken sich darin – die Bahnpolizei kennt die meisten. Von seinem Zimmer aus wäre er in zwei Stunden dort.«
    »Sonst noch irgendwelche Ideen?«
    »Scrape hat unter dem Baum gehaust. Er ist gern draußen, und am Fluss gibt es alle möglichen kleinen Höhlen, Nischen und Löcher, in denen er sein könnte. Außerdem wären da noch die Abwassertunnels. Manche der Obdachlosen kennen sich dort aus, Scrape auch. In den meisten stinkt es, also machen sie einen Bogen darum. Wenn er sich da versteckt hält, wird es ziemlich schwierig, ihn rauszuholen. Ich war mal in einem: Da kann man direkt an jemandem vorbeigehen, ohne ihn zu bemerken.«
    »Was sonst?«
    »Sie schlüpfen unter Häuser, in alte Garagen, überallhin, wo es ein Dach gibt und man sie nicht sehen kann. Alte Wohnhäuser drüben bei der Uni. Unter den großen Autobahnbrücken findet man ganze Pennergruppen.«
    »Wo würden Sie sich an Scrapes Stelle verstecken, wenn die Polizei hinter Ihnen her wäre?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete sie. »Er könnte an jedem dieser Orte sein.«
    »Nun sagen Sie schon.«
    Sie seufzte. »Ich

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