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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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Monaten, Joe. Und das ist eine lange Zeit.«
    »Vielleicht, wenn wir uns regelmäßig gesehen hätten.«
    »Dein Beruf lässt so etwas wie Regelmäßigkeit gar nicht zu.«
    »Stimmt. Und deshalb waren wir in den zwei Monaten ja auch nur ein paar Mal zusammen.«
    Sie blickte ihn einen langen, langen Augenblick an. »Ah, ich verstehe. Du bist noch nicht so weit. Das hätte ich wissen müssen, aber du hast mir ja nie etwas von dir erzählt. Du hast dich mir gegenüber ja nie wirklich geöffnet.«
    Das alte Lied. Kenny würde sich freuen, es zu hören. »Es tut mir leid, Cindy. Ich bin …« Er breitete hilflos die Hände aus. »Ich bin einfach noch nicht so weit.«
    »Gut.« Sie faltete die Hände und wirkte unglaublich gekränkt. »Wirst du es je sein?«
    Bitte nicht. Bitte, sag’s nicht . »Cindy …«
    Sein Pieper klingelte, und Joe wusste nicht, ob er nun erleichtert sein oder sich schämen sollte, weil er sich verabschieden musste. Er warf einen Blick auf das Display, sah die Notfallnummer und legte grimassierend die Gabel auf den Tisch. »Es tut mir leid.«
    »Dir tut dauernd irgendetwas leid.«
    Ja. Ja, es tat ihm leid. Er war einfach ein erbärmlicher Schweinehund.
    »Geh nicht ran«, flehte sie ihn an. »Nicht jetzt.«
    »Ich muss, das weißt du.« Er stand auf, klappte seine Brieftasche auf und nahm mehrere Geldscheine heraus, um für sie beide zu bezahlen; währenddessen starrte Cindy ihn nur an, fokussierte ihren Groll auf ihn. Seufzend beugte er sich vor, hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe und sagte leise: »Es tut mir wirklich leid.«
    »Bitte gib mir eine Antwort.« Ihre Stimme bebte leicht; und er kam sich absolut mies vor, als sie sein Handgelenk ergriff. »Wirst du je so weit sein? Für mich?«
    Sie saßen in einem Restaurant, umgeben von Menschen. Er wollte ihr das nicht antun, nicht jetzt, nicht hier. Aber sie wollte ihn einfach nicht loslassen.
    »Möchtest du auch einen weißen Holzzaun, Joe? Sag es mir.«
    Er strich über die Träne, die ihr die Wange hinablief. »Nein«, sagte er leise.
    Worauf sie sich der Berührung entzog. »Adieu, Joe.«
    Und damit verließ sie ihn, ehe er es tat.
     
    Eine Benachrichtigung durch den Pieper bedeutete, dass ein Brand ausgebrochen war. Immer. Als Joe vor dem Einfamilienhaus ankam, war nichts mehr zu machen. Die Flammen loderten fünfzehn Meter hoch in den dunklen Himmel. In der Ferne waren weitere Sirenen zu hören. Ein Löschfahrzeug, das helfen sollte, die angrenzenden Gebäude zu schützen. Zwei Rettungswagen waren schon da, aber als Joe aus seinem Einsatzwagen stieg und die Schreie hörte, ahnte er bereits, dass jemand es nicht bis ins Krankenhaus schaffen würde.
    Das Herz sank ihm in die Hose.
    Der Einsatzleiter vor Ort, Jake Rawlins, war ein alter, guter Freund. Er kam zu Joe herüber und gab seinen Leuten gleichzeitig per Funkgerät seine Befehle durch. »Carter und Martinez, zieht euch von der Ostseite zurück! Es ist da zu heiß !« Er sah, wie der Fahrer des Leiterwagens seinen Befehl befolgte, die Leiter vom Haus entfernte und dadurch die beiden Feuerwehrleute, die darauf standen, in Sicherheit brachte. Die langen Wasserströme aus den am Boden stationierten Schläuchen prasselten in die Flammen.
    »Wie sieht’s aus?«, fragte Joe.
    »Am heißesten ist es auf der Ostseite. Dort befindet sich die Küche.«
    »Wer war drin?«
    »Die Frau mit ihren drei kleinen Kinder. Eines hat es nicht bis nach draußen geschafft.«
    »Verdammte …« Die Schreie der Mutter klangen Joe noch im Ohr, waren jetzt noch hemmungsloser vor untröstlicher Trauer.
    »Der Vater ist gewalttätig«, sagte Rawlins. »Das Paar steckt mitten in einer hässlichen Scheidung. Er wurde vor drei Stunden vor dem Küchenfenster gesehen. Die Polizei wurde benachrichtigt, aber als die Beamten eintrafen, war der Mann weg. Sie suchen nach ihm.«
    Joe wusste alles über Arschlöcher von Vätern. Zu viel. Laut aufseufzend begann er, sich Notizen zu machen. Es dauerte noch eine halbe Stunde, bis die Einsatzkräfte die Flammen unter Kontrolle hatten. Während dieser Zeit machte er Fotos von dem Brand, von den umgebenden Häusern, den Leuten, die zuschauten. Später wollte er die Fotos nach Hinweisen untersuchen, aber momentan ging es ihm nur darum, Informationen zu sammeln. Er sprach mit den Augenzeugen und den Nachbarn.
    Kenny erschien und mischte sich unter die Neugierigen. »Ich wurde mitten in einem unglaublich heißen ersten Date rausgeklingelt. Und wie war’s bei dir?«
    »Cindy ist

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