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Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Zu nah am Feuer: Roman (German Edition)

Titel: Zu nah am Feuer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Shalvis
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großgewachsne Brünette abschätzig an den Horsd’ouevres schnüffelte.
    »Ein Freak«, murmelte Diana.
    Madeline nickte nochmals und ließ direkt vor ihrem Gesicht eine Kaugummiblase platzen.
    »Tja, na ja.« Summer interessierte sich nicht für Ally. Sondern dafür, dass sie nicht mehr richtig durchatmen konnte. Plötzlich hielt sie es hier drin nicht mehr aus. Sie warf einen Blick zur Tür. »Ich muss jetzt gehen.«
    Lächelnd übernahm Diana das Einschenken des Sekts. »Natürlich musst du das.«
    »Was soll das heißen?«
    »Dass du immer gehen musst. Das hat deine Mutter mal zu meiner gesagt. Und zwar unter Tränen.«
    Summer hatte das Gefühl, als hätte man ihr einen Tiefschlag versetzt. »Hat dir eigentlich noch nie jemand gesagt, dass es unhöflich ist, Urteile zu wiederholen, die jemand anderer über eine dritte Person gefällt hat?«
    Diana hob die Schultern. »Eigentlich nicht.«
    Summer schaute sie an, dann atmete sie vorsichtig aus. »Weißt du was? Zum Teufel mit dem Ganzen hier.« Dann ließ sie Diana und Madeline einfach stehen und ging zur Eingangstür. Inzwischen strömten die Gäste scharenweise in den Laden, rückten ihr auf den Pelz. Wieder beschleunigte sich ihre Atmung. Verdammt. Summer drängelte sich durch die Menge und war schon fast an der Tür, als jemand sie am Handgelenk packte.
    »O nein, das machst du nicht«, sagte Tante Tina.
    Summer blickte in die entschlossene Miene ihrer Tante und merkte, wie ihre Brust sich immer enger anfühlte. Die Glocke über der Tür läutete laut und vernehmlich. Zwei weitere Gäste betraten das Geschäft, lachten und redeten. Der Raum, der ihr eben noch so groß erschienen war, wurde ihrem Gefühl nach immer kleiner.
    »Bleib. Iss einen Happen. Unterhalte dich. Sei fröhlich.« Tina drückte ihr einen Sektkelch in die Hand und lächelte. »Schau dir doch mal deine Mutter an – sie sieht so glücklich aus heute Abend, findest du nicht?«
    Summer drehte sich widerstrebend um. Und in der Tat, Camille begrüßte gerade sichtlich gutgelaunt einige Gäste. Sie trug ein schönes, fließendes, silberfarbenes Kleid, das ihre sonnengebräunten Arme toll zur Geltung brachte. Sie fing Summers Blick auf und winkte.
    Winkte. Summer schnürte es fast die Kehle zu, aber sie winkte trotzdem zurück. Unglaublich, die Gästeschar wurde immer größer, die Leute strömten nur so in den Laden und drängten sich an ihr vorbei. Weil die Eingangstür offenstand, roch sie ein wenig Rauch von dem Feuer, das sie kurz zuvor gesehen hatte. Vor ihren Augen erschienen Sternchen.
    Zu nahe. Zu eng.
    »Na, schau mal an«, murmelte Tina.
    Kenny reichte ihrer Mutter ein Sektglas. Er trug eine khakifarbene Hose und ein frisch gebügeltes weißes Button-down-Hemd. Wenn er bewaffnet war, so trug er sein Schießeisen zumindest verdeckt. Der großgewachsene, gutaussehende Fire Marshal schob seine Brille hoch und lächelte Camille zu, die sein Lächeln erwiderte. Ein offenes, freundliches Lächeln.
    Ein solches Lächeln hatte Summer nicht oft gesehen. Wahrscheinlich weil sie nicht hier gewesen war.
    Du musst immer gehen.
    Summer schloss die Augen. »Ich muss wirklich gehen.«
    »Er sieht unheimlich gut aus«, sagte Tina. »Ich glaube, er hat ein Auge auf sie geworfen.«
    Summer öffnete die Augen wieder. Camille hatte die Hand auf Kennys Arm gelegt und lauschte ihm andächtig.
    »Sie scheint wirklich glücklich zu sein«, gab Summer zu.
    »Ja.« Tina nahm Summer in den Arm. »Und, mein Schatz, dass du hier bist, hilft ihr sehr dabei.«
    »Warum versucht sie dann aber, mich zur Abreise zu überreden?«
    »Weil sie davon ausgeht, dass du das willst.« Tina zog sacht an einer Strähne von Summers Haar. »Beweis ihr doch das Gegenteil. Aber jetzt geh, stürz dich ins Getümmel.« Und damit gab sie Summer einen kleinen Schubs. »Und um Gottes willen, lächle.«
    Es waren wohl schon mindestens hundert Gäste im Laden. Was mit Sicherheit gegen die Vorschriften verstieß. Eigentlich hätte Kenny deshalb ein paar Leute hinauswerfen müssen. Summer reckte den Hals, um ihn zu finden, aber er redete noch immer mit ihrer Mutter …
    Verdammt. Sie trank ihr Glas aus und wartete auf den Kick. Doch nichts geschah, nur ihre Brust fühlte sich enger an. Ringsum Geplapper und Gelächter, und plötzlich glaubte sie, es wäre nicht mehr genug Luft zum Atmen im Raum. Mit jedem neuen Gast wurde noch mehr Sauerstoff aus dem Raum gesaugt. Summer wusste zwar, dass sie sich das nur einbildete, aber das machte die

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