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Zu seinen Füßen Cordoba: Historischer Roman (German Edition)

Zu seinen Füßen Cordoba: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Zu seinen Füßen Cordoba: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elisabeth Hering
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Amir aus dem Weg räumen. Dem Wesir mag vielleicht beizukommen sein, er lebt in den Tag hinein, weil er noch nie in seinem Leben auf Widerstand gestoßen ist. Abu Amir aber ...
    Nein, ich weiß etwas Besseres: Wir müssen Moßchafi in unsern Plan einweihen und gleichzeitig gegen Abu Amir aufwiegeln. Dann wird er den Staatsrat einberufen, Moghira zum Kalifen ernennen und unserm größten Feind die Wurzeln abgraben, während wir unbeteiligt zu sein scheinen.
    Nachher haben wir dann Zeit, auch mit dem Wesir fertig zu werden.«

    Fajik hatte sich einen so leisen, schleichenden Schritt angewöhnt, dass Moßchafi sein Kommen nicht gehört hatte und erschrak, als das feiste Gesicht des Verschnittenen plötzlich vor ihm auftauchte.
    »Wie kommst du hier herein?« herrschte er ihn an, »schläft mein Türhüter?«
    »Friede sei mit dir, Wesir! Nein, dein Türhüter schläft nicht.« Er schäkert mit den Mägden, hätte er sagen müssen, verschluckte es aber und fuhr fort: »Er ließ mich zu dir, als er hörte, dass der Kalif mich schickt.«
    »Der Kalif? Ist etwas geschehen?«
    »Er will dich sprechen. Dich allein.«
    Moßchafi verschmähte es, auf dem Weg in den Kalifenpalast den Eunuchen auszufragen. Ein nicht unbedingt nötiges Wort an »so einen« zu richten, verbot ihm sein Dünkel. Fajik öffnete schweigend die Tür zum Zimmer seines Herrn und ließ den Wesir eintreten. Du wirst schon noch mit mir sprechen, dachte er, bis die Zeit kommt, da ich dich keines Wortes mehr würdige!
    Moßchafi warf sich vor dem Lager des Herrschers auf die Knie, fasste nach Hakams Hand und wollte sie an die Lippen führen - doch als er sie berührte, schrie er leise auf.
    »Tot?«
    Fajik stellte sich neben ihn und half ihm aufzustehen. »Sprich nicht so laut. Noch niemand im Palast außer uns weiß es, und wir müssen beraten, was zu tun ist.«
    Die Unverschämtheit dieser Worte verschlug dem Wesir den Atem. Was bildet sich dieser Sklave ein? Seine Hand ballte sich zur Faust, auf seiner Stirn traten die Zornadern hervor, sein Bart zitterte. Schon wollte er mit scharfer Bede über ihn herfallen.
    Aber seine bereits geöffneten Lippen pressten sich jäh wieder zusammen.
    Hörte er draußen nicht Schritte? Wie, wenn er in einer Falle saß? Wenn die Verschnittenen den Palast besetzt hatten, alle Ein- und Ausgänge bewachten und er hier, verlassen von seinem Schirmherrn, abgeschnitten von seinen Freunden, diesen Söhnen des Unheils ausgeliefert war?
    Feige, wie er im tiefsten Herzen war, stammelte er: »Sehr richtig, Fajik. Wir müssen beraten. Habt ihr Vorschläge? Ich werde sie erwägen.«
    »Wir haben Sorgen, Wesir. Die großen Herren mischen sich nicht unters Volk, hören nicht die Stimmen, die dort laut werden. Aber unsereiner ...
    Man fürchtet, wenn Hischam den Thron besteigt, wird seine Mutter, eine Baskin, das Land regieren.«
    »Ja, aber Hischam ist doch schon als Kalif eingesetzt. Wir alle haben geschworen ...«
    »Glaubst du«, fiel hier Dschaudhar ein, »wir dächten daran, unserm guten Herrn den Eid zu brechen? Nein, nur das Beste wollen wir für seinen Sohn. Sein Erbe soll nicht verschleudert werden von Weibern und Weiberknechten, sondern verwaltet von einem Würdigen und Fähigen. Wenn Moghira Kalif würde und sich verpflichtete, Hischam zu seinem Erben einzusetzen, wäre den wahren Absichten unseres Herrn am besten Rechnung getragen.«
    Moghira! Dieser Name traf den Wesir wie ein Peitschenschlag. Eine Szene trat vor seine Augen. Sie hatte sich kurz vor der Krankheit Hakams zugetragen.
    An einem Freitag war Moghira, umgeben von einer Anzahl seiner Freunde, mit Moßchafi und seinem Anhang vor dem Eingang der Moschee zusammengetroffen. Und der Wesir, mit der ihm eigenen Überheblichkeit den Prinzen flüchtig grüßend, war an diesem vorbeigeschritten in dem stolzen Bewusstsein, dass das Amt den Rang bestimmt und nicht die Geburt. Die Worte, die hinter ihm her klangen, hatten ihn nur wie Steinwürfe getroffen, die am Mantelsaum abprallen. Jetzt aber dröhnten sie plötzlich bedrohlich in seinen Ohren: »Was sich der Berber anmaßt! Auch seine Stunde wird einmal schlagen!«
    Nein, von Moghira hatte er nichts Besseres zu erhoffen als schimpfliche Entlassung - vielleicht sogar Schlimmeres.
    Und Moßchafi nahm alle seine Verstellungskunst zusammen und sagte sehr freundlich: »Auch ich habe mir Sorgen gemacht um die Zukunft unseres Landes. Ich danke euch, dass ihr mir einen Weg zeigt, wie ihr gedient werden kann, ohne dabei dem Willen

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