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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Philomena. Die beiden drängten sich auf einer gusseisernen Sitzbank aneinander und starrten Carmine an, als überbrächte er ihnen ihr Todesurteil.
    »
Zwei
freie Plätze im Vorstand!«, stöhnte Bera. Er interessierte sich nicht für Mord oder Spionage. Das Einzige, was ihn anging, war ein gefügiger Vorstand, damit er die Interessen des jungen Desmond – sowie seine eigenen – schützen konnte.
    »Wenn es eine Beruhigung für Sie sein sollte: Die letzte amtliche Tat von Mr. Smith war die Nominierung eines neuen Geschäftsführers von Cornucopia Central«, erklärte Carmine barsch. »Er tritt an Erica Davenports Stelle, nimmt allerdings nicht ihren Platz im Vorstand ein. Sein Name ist Mr. M. D. Sykes.«
    Diese Neuigkeit interessierte keinen von beiden, aber davon war Carmine auch nicht ausgegangen. Er hatte diese Nominierungerwähnt, um eine Reaktion hervorzurufen. Hätte er eine bekommen, hätte er in der Vergangenheit von Mr. M. D. Sykes graben müssen. Erleichtert stellte er fest, dass das nicht nötig war.
    Als er ging, tat er es mit der Überzeugung, dass Tony Bera in den kommenden acht Jahren so viel Rahm von Desmonds Milchtopf abschöpfen würde, wie er konnte.
    »Was für eine merkwürdige Welt es doch ist«, sagte er zu Desdemona, als sie sich auf den Weg in ein Restaurant machten. »Ein Typ zweigt in seiner Firma irgendwo zehn Tausender ab und landet im Gefängnis. Wohingegen ein anderer Typ Millionen beiseiteschafft und noch nicht einmal angeklagt wird.«
    »Besser, oben auf dem Haufen zu sein als unten«, sagte Desdemona. »Ach, Carmine, danke für diesen Tag! Ich war mit den Füßen im Meer, habe mir den Wind durch die Haare wehen lassen und mich an diesen wunderschönen Dörfern ergötzt – absolut himmlisch.«
    »Ich wünschte nur, ich hätte mehr erreicht«, grummelte er. »Diese beiden sind vielleicht keine Mörder und Spione, aber sie haben sich wegen einer Menge Dinge schuldig gemacht. Bera hat sich Philomena geangelt, aber ich bin sicher, er hat auch ihren Sohn verführt.«
    »Oh, das ist widerlich!«, rief sie aus. »Mit einer Frau und ihrem Sohn zu verkehren! Aber sie weiß es doch sicher nicht, oder?«
    »Nein, sie weiß es nicht, obwohl sie anfängt, zu vermuten, dass Desmond junior Männern etwas zu sehr zugetan ist. Wenn du den Jungen sehen würdest, wüsstest du, dass er in Schwierigkeiten steckt. Er ist einfach
zu
schön.«
    In diesem Moment erreichten sie den Parkplatz des Restaurants und freuten sich auf den Hummer, den sie bestellen wollten.

Kapitel dreizehn
    Am Montag wurde Carmine ein Besuch bei Philip Smith gestattet, der ein Zimmer ziemlich weit oben im Holloman-Chubb Hospital belegte. Auf Carmines Bitte hin war es der letzte Raum am Ende eines langen Flures, weit von der Feuerleiter entfernt, wo er rund um die Uhr bewacht wurde. Der Raum gegenüber war von der Polizei belegt worden und diente als eine Art Pausenraum für Smiths Wächter. Wie der Commissioner es hinbekommen hatte, wollte Carmine gar nicht wissen, aber: Das FBI bezahlte die Rechnungen.
    Philip Smith wirkte gealtert; das attraktive Gesicht war eingefallen, die blaugrauen Augen wirkten müde. Als Carmine eintrat, bewegte er nur die Augen. Smith benötigte wahrscheinlich, wegen seines verletzten Armes und der Schulter, die Hilfe einer Krankenschwester, um seine Position zu verändern.
    »Ich erwarte Sie schon seit Tagen«, sagte Smith.
    »Wo ist Ihre Krankenschwester?«
    »Eine dumme Person! Ich habe ihr gesagt, sie soll auf der Schwesternstation warten, bis ich nach ihr läute.«
    Carmine setzte sich auf einen lilafarbenen Vinylstuhl. »Wurden Sie schon vom FBI verhört?«
    »Endlos. Deswegen habe ich schon sehnsüchtig auf Sie gewartet, Captain. Ihr Gesicht hat eine gewisse Nobilität, die den FBI-Gesichtern fehlt. Ich glaube, der Einzige, der nicht die Reise von Washington hierher auf sich genommen hat, um mich zu sehen, ist J. Edgar Hoover selbst. Aber ich habe gehört, dass sein Anblick eher eine Enttäuschung ist.«
    »Der äußere Eindruck kann oft täuschen. Sind Sie angeklagt worden?«
    »Wegen Spionage? Ja, aber man wird es nicht weiter verfolgen.« Smith verzog das Gesicht. »Ich habe mein Glück verloren«, sagte er, »es ist jetzt auf Ihrer Seite.«
    »Männer Ihres Alters sollten eher keine Sportwagen fahren. Er hatte geregnet, die Straße war in einem schlechten Zustand, Sie sind zu schnell gefahren und haben sich nicht konzentriert«, sagte Carmine.
    »Streuen Sie nicht noch Salz in die Wunde. Ich

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