Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
Vom Netzwerk:
Revolution erst fünfzig Jahre her ist.«
    »Eine kleine Fußnote in der Geschichte der Welt«, sagte Silvestri. »Es ist so entgegen der menschlichen Natur, dass ich tippe, es dauert nur drei oder vier Generationen, bis das System zusammenbricht.«
    Carmines Augen funkelten. »Ich liebe es, wenn Sie Ihre philosophischen fünf Minuten haben«, sagte er grinsend.
    »Noch mehr solche Bemerkungen, und Sie spüren den Tritt meines Stiefels in Ihrem Allerwertesten.« Er wechselte das Thema. »Ich würde mich besser fühlen, wenn wir etwas näher dran wären, den Assistenten von Smith zu fassen, Carmine.«
    »Keine Spur von diesem Bastard«, sagte Carmine. »Er hält sich bedeckt und wartet auf Anweisungen. Ich weiß leider nicht, ob er seine Anweisungen von Smith oder Moskau erhält.«
    »Mir reicht’s langsam mit den Kriegen, ob richtigen oder kalten.«
    »Verrückt, oder? Smith ist momentan nicht in der Lage, Anweisungen zu geben. Das FBI oder die CIA oder wer auch immer hat sein Telefon angezapft.« Plötzlich sprang Carmine von seinem Stuhl auf. »Wollen Sie was Schräges hören, John? Smith kann sich nicht überwinden, das Wort ›Spion‹ zu benutzen. Als er in seiner Erzählung an einen Punkt kam, an dem er es sagen musste, wurde er ganz melodramatisch und nannte es seine ›patriotischen, sozialistischen Pflichten‹. Ich habe noch nie etwas Schrägeres gehört.«
    »Wann kehren Sie zu Smiths Anwesen zurück, um mit den Fernbedienungen zu spielen? Es könnte sich lohnen.«
    »Da gebe ich ihnen recht, Sir, aber geben Sie mir noch einbis zwei Tage. Der Richter kann sehr anstrengend sein«, wich Carmine aus.
    »Morgen, Captain, machen Sie’s morgen.« Dann lenkte Silvestri ein. »Ich werde den alten Mistkerl anrufen und ihn bitten, nett zu sein. Wenn er erst einmal die ganze Geschichte hört, spielt er mit.«
    Abe und Corey waren in ihrem Büro, ausreichend gelangweilt, um Carmine mit großem Eifer zu folgen.
    »Wir haben zwei Fernbedienungen auszuprobieren«, sagte Carmine, »einen riesigen Garten sowie ein dreistöckiges Haus zu durchsuchen.«
    »Nein, Carmine, drei Fernbedienungen«, erwiderte Abe. »Die eine, die die Säule öffnete, könnte noch eine andere Tür außerhalb des Signalfeldes öffnen.«
    »Delia«, sagten Abe und Corey dann im Chor.
    »Delia?«, rief Carmine.
    Sie eilte herein, die Einzige seiner kleinen Kampftruppe, die enttäuscht war, als er ihr von Dee-Dee Hall erzählte; ihr Ermittlungsauftrag hatte sich erübrigt.
    »Ist es nicht ein Glück«, sagte Delia vergnügt, »dass ich Luftaufnahmen von Mr. Smiths Anwesen habe? Ich habe Karten von den Anwesen aller vier Verdächtigen und habe sie von Patsy vergrößern lassen.«
    »Wie immer einen Schritt voraus.« Carmine lächelte.
    Obwohl die Bilder schwarzweiß waren, konnte man den größten Teil des Anwesens gut erkennen; die Details des Hauses, von den Mauerbrüstungen bis zu der Funkerbaracke, sowie den künstlichen See, in dessen Mitte eine winzige Insel lag.
    »Die weißen oder grauen Punkte müssen Statuen sein«, sagte Delia. »Das Gewirr hinter dem Haus sind wohl Garagen oder Schuppen, das übliche Zubehör bei einem Anwesen dieser Größe. Seht ihr da? Das ist ein Flecken mit verdorrtemGras, also solltet ihr nach einer Betonplatte Ausschau halten, die darunter sein könnte. Mein Vater bestand darauf, in unserem Garten einen Atombunker zu bauen, was man dem Gras genau angesehen hat. Er hortet immer noch Vorräte darin.«
    »Nun, ich glaube nicht, dass wir draußen anfangen sollten«, sagte Corey entschieden. »Wenn ich Smith wäre, würde ich mein Geheimfach nirgendwo dort haben, wo es feucht werden könnte. Und was ist mit den harten Wintern? Meterhoher Schnee.«
    »Stimmt, Corey«, sagte Carmine. »Wir nehmen uns zuerst das Haus vor. Genauso wie alle Räumlichkeiten, in Reichweite des Hauses. Er hat eine ganze Armee von Puerto Ricanern, die Schnee schippen können.«
    »Eine Sache noch«, sagte Abe.
    »Was denn?«, fragte Carmine, dem die Sache anfing, Spaß zu machen.
    »Die Fernbedienungen könnten für mehr als nur für eine Tür sein. Man hat sogar schon Türen zu Militäranlagen mit solchen Dingern geöffnet.«
    »Wer kann uns da beraten?«, fragte Carmine.
    »Der neue Typ, der für Patrick arbeitet«, sagte Corey. »Ich bin letztens mit ihm Mittagessen gegangen. Er war derjenige, der mir von den Raketensilos erzählt hat – dass eine simple Fernbedienung da eine Tür geöffnet hat. Er war Oberfeldwebel bei der Air Force. Dieser

Weitere Kostenlose Bücher