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Zu viele Morde

Zu viele Morde

Titel: Zu viele Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
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Typ – er heißt Ben Tucker – ist ein Technikspezialist. Fotografie, Elektronik, Mechanik. Ich bitte ihn, uns Tipps zu geben.«
    »Mach das, Corey.«
    »Was ist mit den Durchsuchungsbefehlen?«, fragte Delia.
    »Der Commissioner hat mir versichert, dass Doug der Zweifler mitspielt«, antwortete Carmine.
    »Hah, das glaube ich erst, wenn ich es sehe«, meinte Abe.
     
    Was auch immer Silvestri dem Richter erzählt hatte, es funktionierte. Als Carmine am nächsten Morgen bei Gericht erschien, wartete der Durchsuchungsbefehl bereits auf ihn.
    »Kommunistische Spione!«, rief Euer Ehren empört aus. »Nageln Sie den Bastard an die Wand, Carmine!«
    Ihr Plan war genau ausgearbeitet: Sie würden so weit voneinander entfernt anfangen wie möglich. Carmine arbeitete sich von oben auf dem Dach nach unten weiter, Abe von unten nach oben und Corey in den angrenzenden Gebäudeteilen. Jeder hatte eine Fernbedienung, und wenn sie alle fertig waren, tauschten sie und fingen von vorne an.
    Sie brauchten weniger Zeit als angenommen und entdeckten insgesamt sieben Geheimfächer, von denen nur eines mit der Fernbedienung des Pavillons geöffnet wurde. Dieses enthielt eine Metallkiste, die genauso aussah wie drei andere, die sie woanders gefunden hatten, alle drei mit Vorhängeschlössern. Jedes Fach wurde fotografiert, mit den Inhalten an Ort und Stelle, dann, wie der Inhalt entnommen wurde und dann der Inhalt selbst.
    »Wann wirst du es dem FBI erzählen?«, fragte Abe, als sie zurück in der Cedar Street waren.
    »Erst nachdem ich die Beweise für die elf Morde sichergestellt habe«, sagte Carmine. »Wenn das erledigt ist, können sie ihre Spionagedaten haben und die Fernbedienungen. Wie ich Special Agent Kelly kenne, werden sie monatelang dort sein und jeden Stein umdrehen.«
     
    Carmine stellte Abe und Corey frei, damit sie sich neuen Fällen widmen konnten. Sein Fund bestand aus vier verschlossenen Metallkisten, so groß wie Schuhkartons, ein Stapel dünner Schulhefte, fünf dickeren, in Leder gebundenen Büchern undeiner Reihe von Grundrissen und Plänen von Immobilien in Holloman einschließlich dem Cornucopia Building, dem County Services Building, dem Nutmeg Insurance Building sowie Carmines Haus und Grundstück in der East Circle.
    »Die Grundrisse behalten wir«, sagte er zu Delia und legte die Pläne auf die Seite. »Kein Bezug zu Spionage.«
    Die in Leder gebundenen Bücher hatten ausschließlich mit Smiths Spionagetätigkeit zu tun: Codes, Chiffren, ein Tagebuch, geschrieben in kyrillischer Schrift.
    »Die hier geben wir dem FBI«, sagte er. »Wenn sie weitere Beweise für die Spionage brauchen, haben sie hiermit genug Material.«
    »Die Mikropunkte waren doch Beweis genug!«, rief Delia.
    »Was nehmen wir uns als Nächstes vor? Die Schulhefte oder die Blechbüchsen?«
    »Die Büchsen«, sagte Delia eifrig.
    »Die Büchsen der Pandora«, sagte Carmine und nahm sich die Kiste aus dem Fach, das sich mit der Pavillon-Fernbedienung hatte öffnen lassen. Mit einem Bolzenschneider durchtrennte er die beiden Vorhängeschlösser.
    »Ohhhh!«, seufzte Delia.
    In der Kiste befanden sich eine Ampulle und eine Phiole mit zwei Arten Curare, sechs Einmalspritzen, eine Subkutannadel, Stahldraht, ein kleiner Lötkolben, ein ganz gewöhnlicher Nassrasierer und zwei kleine Fläschchen mit Gummiverschlüssen.
    »Bingo!«, rief Carmine. »Wir haben ihn, wegen des Mordes an Desmond Skeps.«
    »Warum, um alles in der Welt, hat er die ganzen Sachen behalten?«, fragte Delia.
    »Weil es ihn amüsierte. Oder ihn faszinierte. Oder er konnte sich einfach nicht davon trennen«, sagte Carmine.
    Zwei der drei restlichen Kisten enthielten Geld, jede die Summe von 100   000 $ in unterschiedlicher Stückelung.
    »Aber, Carmine, er braucht doch gar kein Geld.«
    »Seine Rücklage für eine eilige Flucht«, erklärte Carmine. »Wenn er erst einmal in Kanada ist, kann er damit einen Privatjet mieten, der ihn überall hinbringt.«
    Die letzte Kiste enthielt eine Luger P08, Kaliber 9 mm; unter den verschiedenen Reisepässen war ein kanadischer auf den Namen eines Philippe d’Antry ausgestellt.
    »Hier ist gar nichts für seine Frau dabei«, erklärte Delia.
    »Genauso, wie ich gewettet habe – er überlässt sie in der Krise sich selbst. Wenn sie einigermaßen Verstand besitzt, hat sie selbst solche Kisten und verschwindet.«
    »Bleiben nur noch die Schulhefte«, sagte Delia und reichte ihm eines.
    »Russisch, Russisch, Russisch, Russisch, Russisch«,

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