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Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Titel: Zuckerguss und Liebeslieder Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosie Wilde
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dran, ihm zu sagen, dass ich nicht übel Lust hätte, Phoebe davon zu informieren, aber da fällt mir ein, dass ich immer noch Simon Cowells Handynummer brauche und Bob mein einziger Verbündeter bei Carmichael Music ist. »Wie konntest du bloß so was tun?«, japse ich.
    »Ich wollte doch nur ein Happy End«, sagt er unglücklich. »Es ist ja nicht so, dass du wen anderen auf dem Schirm hättest.«
    Also hat er auch meine E-Mails an Carolyn gelesen. Ich bin kurz vorm Platzen.
    »Außerdem«, fährt er fort, »muss man ja auch noch an deinen Dad und Valerie denken. Zwei Trennungen innerhalb einer Woche wären doch ein bisschen sehr hart für sie gewesen.«
    Moment mal. Ich habe keine Ahnung, wovon er redet. »Was redest du da?«
    »Teresa und ihr Göttergatte«, sagt er ungeduldig. »Das hat sie dir doch sicher erzählt? Ihr seid schließlich Schwestern.«

    Ich bin baff. »Ich weiß von gar nichts.«
    »Na, ihr Göttergatte und seine Frau Chefin, Sandra. Hat sich herausgestellt, dass er gar nicht bei dem Vogelbeobachtungswettbewerb war, sondern zusammen mit ihr im Holiday Inn in Reigate.«
    »Du meinst …«
    »Leider ja. Der Vogel ist ausgeflogen, sozusagen. Er ist mit Sandra zusammengezogen, und sie haben beide ihren Job hingeschmissen und wollen jetzt rund um die Welt dem mehr oder weniger gefiederten Haubenstrandläufer nachjagen oder wie das Vieh heißt. Er sagt, er will das Haus verkaufen. Teresa ist völlig fertig - die ganzen schönen Bordüren für nichts und wieder nichts, sagt sie.«
    Ich kann es kaum fassen. »Wann ist das alles denn passiert?«
    »Vor ein paar Wochen. Verstehst du, deswegen dachte ich, es ist das Beste, Stephen rüberfliegen und der Natur ihren Lauf zu lassen. Du machst dir keinen Begriff, welche Sorgen sich dein Dad deinetwegen macht. Ich habe ihm gesagt, Alice wird ja auch nicht jünger. Er ist mit mir einer Meinung, dass Stephen ein treu sorgender Ehemann wäre.«
    Ich schneide ihm das Wort ab. »Erzähl mir mehr von Teresa.«
    »Es hat sich herausgestellt, dass der Göttergatte schon eine ganze Weile mit seiner Herzensdame zugange war. Von wegen Überstunden. Über die Kreditkartenbelege ist die Sache dann aufgeflogen.«
    »Hotelquittungen?«
    »Geschenke aus dem Onlineshop der Vogelschutzorganisation.«
    »Warum hat mir kein Mensch was davon gesagt?«
    Aber im selben Moment weiß ich den Grund auch
schon - Teresa aus Stolz und Dad, weil er mich nicht beunruhigen wollte.
    »Wir glauben, dass sie es immer noch nicht richtig akzeptiert hat. Den Zwillingen hat sie erzählt, dass Daddy einen Telefonmasten in Schottland repariert und eine ganze Weile weg sein wird.«
    Ich setze mich auf Mary Lous Heuballen, versuche mich kurz zu sammeln und höre nur halb hin, als Bob mir die restlichen Details liefert. »… Kann sein, dass sie vorerst mal bei deinem Dad und Valerie einziehen muss«, sagt er als Letztes.
    Ich habe meine fünf Sinne wieder beisammen. »Ich komme nach Hause«, kündige ich an. Ganz klar, meine Familie steckt in einer Krise, und ich gehöre an ihre Seite. Nein, ich gehöre in den Mittelpunkt!
    Auf der Stelle steht mir die Szene lebhaft vor Augen. Vom Flughafen fahre ich mit dem Taxi direkt zu Teresa. Sie öffnet die Haustür. Überall stehen Umzugskisten, sie ist um mindestens zehn Jahre gealtert, und ihre Miene spricht von stiller Verzweiflung. Neben ihr wirke ich braungebrannt und selbstsicher, eine durch und durch kultivierte und lebenserfahrene Weltreisende.
    »Du bist vermutlich gekommen, um dich an meinem Unglück zu weiden«, sagt sie verbittert mit einem Blick auf die Kisten, die ihr in Trümmer geschlagenes Leben beinhalten. Sie zündet sich eine Zigarette an, weil sie in ihrem Elend seit Neuestem raucht, und der gelbliche Rauch umschwebt ihr aschfahles, schlaffes Haar.
    »Nein«, sage ich gütig. »Ich bin gekommen, um dir zu helfen, Teresa.«
    Sie sieht mich misstrauisch an. »Warum solltest du?«
    In diesem Augenblick kommt die Sonne heraus und umrahmt
mein Haupt mit einem Lichtschein. »Ich bin gekommen, um Ordnung zu bringen, wo Auflösung herrscht, und Zuspruch zu geben, wo das Selbstwertgefühl darnieder liegt.«
    »Aber, aber …«, stammelt sie. »Wie kannst du mir je verzeihen? Ich bin dir eine schreckliche, verwöhnte, übellaunige, alle Aufmerksamkeit für sich beanspruchende, von Bordüren besessene und rundherum weniger begabte Schwester gewesen.«
    Sie bricht zusammen, wirft sich in meine Arme und bittet flehentlich um Verzeihung, die ich ihr

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