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Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Zuckerguss und Liebeslieder Roman

Titel: Zuckerguss und Liebeslieder Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosie Wilde
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auf dem Weg vom Wagen hierher waren mir die Unterschiede aufgefallen, die vielen Geschäfte entlang der Hauptstraße, in denen antiquarische Bücher, gebatikte T-Shirts und exotische Topfpflanzen zum Verkauf stehen. Das Restaurant ist voll, die Unterhaltung angeregt, und es duftet verlockend nach frischgebackenem Brot. Draußen eilen Passanten durch den Schnee, der immer noch knöchelhoch auf den Gehwegen liegt. Obwohl das hier ein
Date ist, bin ich kein bisschen nervös oder ängstlich, was allerdings auch an dem großen Martini liegen kann, den ich auf Gerrys Vorschlag hin vor dem Essen in der Bar zu mir genommen habe.
    Die Kellnerin kommt. Ich bestelle Blauflossen-Thunfisch (eigens aus Florida eingeflogen) vom Holzofengrill, Gerry bestellt Steak. »Und eine Flasche Zinfandel«, fügt er an.
    Als die Kellnerin gegangen ist, sagt er: »Ich hoffe, Sie mögen kalifornischen Wein.«
    Ach, ganz bestimmt.
    »Und, Alice, wie finden Sie Barnsley?«
    Wie versprochen hat Gerry mir die High School, die Bücherei und den berühmten indianischen Grabhügel von Barnsley gezeigt. Das war es schon so ziemlich. Außerdem hat er mir noch erklärt, dass das Denkmal auf dem Hauptplatz William Armstrong darstellt, einen Einwanderer aus Barnsley, England, der den Ort im späten 19. Jahrhundert gegründet hat.
    »Für ein Mädel aus London ist das hier alles sicher stocklangweilig«, fährt er fort.
    »Nein.« Ich schüttle den Kopf. »Es gefällt mir hier. Alle sind so freundlich. London kann sehr unpersönlich sein.«
    Er nickt. »Ich habe eine Zeitlang in New York gelebt«, sagt er. »Da war es das Gleiche.«
    »Was haben Sie da gemacht?«
    »Gearbeitet. Wir haben ein Familienunternehmen am Ort, aber wir wollten uns erweitern. Deshalb war ich da.«
    »Und«, sagt er nach einer kleinen Pause beiläufig, »gibt es daheim jemand Besonderen?«
    Gerry redet nicht lange um den heißen Brei herum. Bevor ich heute Abend aufgebrochen bin, habe ich beschlossen, ihm gegenüber vollkommen aufrichtig zu sein. Keine
Lügen mehr, keine ironischen Kommentare, nichts, was sich falsch deuten ließe.
    »Es gibt jemanden«, sage ich vorsichtig. »Aber wir haben uns vor meinem Abflug gestritten, am Flughafen.«
    »Er wollte Sie nicht gehen lassen?«
    Zweifellos stellt sich Gerry einen völlig aufgelösten Liebhaber vor, der mich anfleht, dazubleiben, während ich mein Gepäck einchecke. Sämtliche Einzelheiten preiszugeben ist einfach zu demütigend. Die verdammte Tabelle steckt immer noch in meiner Parkatasche.
    »Wir haben uns getrennt«, sage ich lakonisch.
    »Ich sollte wohl sagen, dass ich das bedauerlich finde.« Gerry beugt sich vor. »Tu ich aber nicht.«
    Ich spüre, wie ich just in dem Moment rot werde, als die Kellnerin mit dem Wein kommt und uns einschenkt.
    »Und ich sollte den guten Tropfen hier atmen lassen«, sagt Gerry und hebt sein Glas. »Tu ich aber nicht.«
    Gerry ist sehr, sehr witzig. Und männlich. Dazu sieht er auch noch gut aus, und seine ruhige, bestimmte Fahrweise ist äußerst erholsam.
    »Was hat Sie nach Barnsley zurückgeführt?«, frage ich.
    »Familiäre Verpflichtungen. Ich wäre gern in New York geblieben, aber ich wurde hier gebraucht.«
    »War es schwer, zurückzukommen?«
    »Was sein muss, muss sein«, sagt er achselzuckend. »Ich habe Geschäftsverbindungen nach Las Vegas und fliege unter der Woche meistens hin.«
    Ich wüsste gern mehr, doch er wechselt das Thema und befragt mich nach mir und meiner Arbeit. Ich habe ihm schon erzählt, dass ich in der Musikbranche tätig bin, ohne in die Einzelheiten zu gehen, was genau mich hierhergeführt hat.

    »Und, was sind derzeit die vielversprechendsten Bands?«, fragt er mich.
    Vermutlich nicht die, die in letzter Zeit bei Carmichael Music unterschrieben haben, hätte ich um ein Haar gesagt. Unsere jüngste Erfolgsbilanz ist nicht sonderlich rosig, weil die New Yorker Zentrale sämtliche Empfehlungen von Graham abgeschmettert hat. Also berichte ich ihm von ein paar Bands, über die ich etwas in Billboard gelesen habe, und lande alsbald bei meinem berühmten Abstecher zu den Brit Awards.
    »Joss Stone sieht in Wahrheit völlig anders aus«, teile ich ihm mit, »und Sharon Osbourne ist ein richtig bodenständiger Typ.«
    Er streicht über meine Hand. »Ich sehe schon, Alice, Sie sind das reinste Energiebündel.«
    Ehe ich’s mich versehe, tauschen wir uns über unsere Lieblingsfilme aus, sind mit dem Hauptgericht fertig, und dann überredet Gerry mich, doch noch eine

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