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Zuckersueßes Chaos

Zuckersueßes Chaos

Titel: Zuckersueßes Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miranda J. Fox
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nicht getan!
durch meinen Kopf hallten, schlenderte er feixend an seinen Platz zurück. Als ich mich aufgerappelt hatte, war er vom Laufband auf eine große Matte gewechselt und vollführte komplizierte Kampfbewegungen – wohl, um mir davon abzuraten, mich mit ihm anzulegen.
    Doch keine Kampftechnik der Welt hätte mich davon abhalten können, das zu tun, was ich als nächstes tat. Es war an der Zeit, dass ich diesem Macho eine Lektion erteilte und wenn er einen Kampf wollte, dann konnte er ihn haben! Ich ging zum Geräteraum hinüber, schnappte mir zwei viel zu große Boxhandschuhe und stellte mich zu ihm auf die Matte. Er hielt überrascht inne und fragte:
    »Was soll das werden? Willst du mich etwa herausfordern, Rotschopf?«
    »Ganz recht«, sagte ich und schlüpfte in die Handschuhe.
    »Was machst
du
da? Taekwondo?«, erkundigte ich mich und versuchte beiläufig zu klingen. Tatsächlich hatte ich aber Mühe, das Zittern in meiner Stimme zu kontrollieren. Ich brannte geradezu darauf, ihm eine zu verpassen. Weil ich den Überraschungsmoment aber nicht vermasseln wollte - ein Macho wie er dachte sicher, dass so ein kraftloses Ding wie ich kein Bums in den Knochen hatte -, zwang ich mich zur Gelassenheit. Als er anerkennend nickte, sagte ich:
    »Nun, ich hab drei Jahre lang geboxt, gucken wir doch, wer besser ist?« Er starrte mich an, unschlüssig, ob er mich ernst nehmen sollte oder nicht, dann lachte er und fragte:
    »Im Ernst?«
    »Im Ernst«, bestätigte ich.
    »Was ist, wenn ich gewinne?«, fragte er, wobei der Gewinn seinem Ton nach bereits feststand.
    »Gar nichts. Ich nehme an, dass du mich weiterhin schikanierst und sich nichts ändert. Wenn ich allerdings gewinne«, sagte ich und stemmte die Hände in die Hüften,
    »hörst du mit deinen dummen Sprüchen auf und lässt mich verdammt nochmal in Ruhe.« Er sah mich abschätzend an, dann sagte er:
    »Warum sollte ich zustimmen, wenn ich sowieso gewinne?« Ich schüttelte fassungslos den Kopf über so viel Arroganz.
    »Weil ich sonst überall rumerzähle, dass du Angst hast, dich mit einer Frau anzulegen.« Er lachte.
    »Wäre auch schlimm, wenn es anders wäre, oder? Also, warum sollte ich?« Dieser verdammte … Warum konnte er nicht einfach zustimmen? Ich dachte angestrengt nach.
    »Weil … du kannst jetzt keinen Rückzieher mehr machen. Wir stehen schon beide auf der Matte. Wenn du jetzt ablehnst, habe ich gewonnen.« Mit zusammengekniffenen Augen schaute ich zu ihm auf und hoffte, dass er annahm.
Bitte, bitte sag ja
, flehte ich stumm. Denn wenn er es nicht tat, würde ich nicht nahe genug an ihn herankommen, um ihm eine verpassen zu können. Bitte! Ich wollte ihn doch nur einmal schlagen. Danach würde ich mich viel besser fühlen. War das denn zu viel verlangt? Dann stimmte er endlich zu und sagte:
    »Meinetwegen.« Ich unterdrückte ein schadenfrohes Lächeln, hielt ihm meine Hände hin und sagte:
    »Hilfst du mir mal beim Zuschnüren?« Er nickte und während er mir die Handschuhe band, fragte er:
    »Nur mal so aus Neugierde: Glaubst du ernsthaft, dass du auch nur den Hauch einer Chance hast oder willst du einfach nur von mir flachgelegt werden?« Als Antwort holte ich von unten aus und verpasste ihm einen Kinnhaken. Ich legte meine gesamte Kraft in den Schlag, so dass er tatsächlich zwei Schritte zurücktaumelte. Ha!, dachte ich boshaft grinsend und ging sofort in Abwehrstellung
. Das war dafür, dass du meine Unterwäsche begrabscht hast.
Vollkommen perplex schüttelte er den Kopf, wie, um wieder zur Besinnung zu kommen. Dann massierte er sich das Kinn.
    »Du kleines Biest«, sagte er und betrachtete mich, als sehe er mich zum ersten Mal. Doch anstatt sauer zu sein, schienen seine Augen erwartungsvoll zu funkeln. Hm, so war das aber nicht gedacht. Er sollte doch komplett ausflippen oder sich zumindest ärgern.
    »Wofür war das?«, fragte er. Ich lachte freudlos.
    »Das fragst du noch? Du bist ein arrogantes Arschloch, Jason und es wird Zeit, dass man dir mal ein bisschen davon ausprügelt.« Er lachte breit.
    »Und
du
willst diejenige sein, die das tut? Du kannst ja noch nicht mal einen ordentlichen Kinnhaken verpassen.« Damit näherte er sich mir raubtierhaft, ohne jedoch eine abwehrende Haltung anzunehmen. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass uns einige der Umstehenden neugierig beobachteten. Ich wandte meine Aufmerksamkeit wieder meinem Gegner zu, doch außer mich zu umkreisen, tat Jason nichts - was mich nach einer Weile echt wütend machte.

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